"Tiger und Bär" in der Schauburg

So einfach geht das

von Gabriella Lorenz



Tiger und Bär (Foto: DigiPott)

Ein paar Tonnen, ein paar Bretter - fertig ist die Schreinerei. Zwei Zimmerleute entdecken in einer Tasche zwei Filzpuppen: Der kleine Tiger und der kleine Bär sind die Helden in Janoschs Geschichte „Komm, wir finden einen Schatz“. In der Zimmerer-Kluft stecken die Puppenspieler Meisi von der Sonnau und Panos Papageorgiou, und sie gehen mit „Tiger und Bär“ auf die Suche nach dem Reichtum. Schauburg-Chef George Podt inszenierte mit berückend einfachen  Theatermitteln für Kinder ab 4.

Man staunt immer wieder, wie wenig es außer Fantasie braucht, um Imagination freizusetzen. Die Bretter bilden das Hausdach für Tiger und Bär, den Weg ihrer Reise oder einen Unterschlupf im Wald bei Gewitter. Ein Zollstock dient als Steg über einen Abgrund, als Blindenstock für den Maulwurf oder als Schiffs-Takelage. Ein Hobel wird zum Boot, der  Löwe stemmt als Gewichtheber eine Tonne, das verrückte Huhn klemmt sich einen roten Handschuh an den Hut. Für die Schatzsuche unter Wasser setzen die Spieler Taucherbrillen auf und lassen die Puppen kopfüber mit flossenwedelnden Beinen in den leeren Raum zwischen zwei Tonnen tauchen. Ganz simpel, ganz hinreißend. Und beim Rückflug mit dem großen Kranich müssen sie durch den Sicherheits-Check.

Meisi von der Sonnau und Panos Papageorgiou spielen in ruhigem Erzählfluss auch alle komischen Figuren, denen ihre Puppen Tiger und Bär begegnen, und bleiben daneben doch Zimmerleute auf der Walz. Klein und sehr fein zeigt „Tiger und Bär“ den verblüffenden Zauber der Einfachheit.

Schauburg, 14., 15. Mai, 4., 6., 18., 21. Juni 2013, jeweils 9.15 und 10.30 Uhr,  10. Juni 19 Uhr, 11. Juni 9.15 Uhr, Tel. 233 371 55

Veröffentlicht am: 14.05.2013

Über den Autor

Gabriella Lorenz

Gabriella Lorenz ist seit 2010 Mitarbeiterin des Kulturvollzug.

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