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Architektur

Ein neuer Verein für das nördliche BahnhofsviertelRoter Ring statt Rotlicht

von Karl Stankiewitz am 14.12.2015

Ein fünfzehn Tonnen schwerer Ring, rot bemalt und mit zwölf Metern Durchmesser ein regelrechtes „Riesenrad“, wurde 1999 in Bahnhofsnähe gerollt. Eigentlich sollte das von dem bedeutenden italienischen Bildhauer Mauro Staccioli geschaffene Kunstwerk symbolisch über einem Tunnel des Altstadtrings montiert werden. Doch das hätte zu hohe Umbaukosten erfordert. So brachte das runde Ding dann immerhin einen städtebaulichen Akzent in die Brache westlich des Alten Botanischen Gartens. Dem gemeinen Münchner indes blieb der Ring ein Unding, manchen auch ein Ärgernis - zumal er zur Zeit von ähnlich rätselhaften, eher schäbig scheinenden Kunst-Objekten umringt ist.     » weiterlesen


Kurt Faltlhauser fordert erneute Sanierungen von Felddherrnhalle und SiegestorMarmor, Stein und Eisen bricht

von Karl Stankiewitz am 08.12.2015

Kurt Faltlhauser liebt die Ludwigstraße. Schon in jungen Jahren hatte er als Fremdenführer die 1170 Meter lange Trasse des zweiten bayerischen Königs gründlich durchmessen. Später amtierte er neun Jahre lang als Finanzminister im repräsentativen Leuchtenberg-Palais. Seinerzeit machte er sich für einen (noch der Vollendung harrenden) Dichterpark im Finanzgarten stark und warnte vor einer Wiederherstellung von Klenzes grau-grünlicher Fassadenfarbe, wie von der staatlichen Denkmalpflege verlangt. Deshalb darf die helle Ockerfarbe, die später aus Wien importiert wurde, rund um den Odeonsplatz nach wie vor dominieren. Ein Erfolg, der Freunde des gewohnten Stadtbildes freut. Doch am Anfang und am Ende der königlichen Straße gibt es zwei Problemfälle.     » weiterlesen


Der Landtag ehrt seinen Architekten Friedrich BürkleinEin bissl Renaissance, eine feine Portion Klassizismus, dazu unbedingt Gotisches

von Christa Sigg am 19.08.2015

Seit Juni hat er nun seine Wandtafel. Wurde ja auch Zeit, wenn man bedenkt, dass Friedrich Bürklein (1813-1872) München durchaus geprägt hat mit seiner Architektur. Mitte des 19. Jahrhunderts war der von ihm geplante „Centralbahnhof“ gleich das Erste, was Reisende von der Stadt zu Gesicht bekamen. Der ansehnliche Verkehrsknotenpunkt geriet im letzten Krieg mächtig unter Beschuss und wurde zerstört, dafür ragt Bürkleins Prachtbau hoch über der Isar in den weißblauen Himmel: Das Maximilianeum, heute Sitz des Bayerischen Landtags, war sein Opus magnum und der weithin sichtbare Schlusspunkt der Maximilianstraße, die er in weiten Teilen gestaltet hat.     » weiterlesen


Karl Stankiewitz über die Geschichte des KarlstorsDie alten Türme, von denen aus München modern wurde

von Karl Stankiewitz am 10.08.2015

„Nix g'wiss woas ma net.“ Gewiss ist, dass dieser Münchner Spruch, der dem als „Finessensepperl“ bekannten Kramer und Liebesbriefboten Joseph Huber (1763 – 1829) zugeschrieben wird, auf einem Wapperl hoch droben am Karlstor zu lesen ist, wenn auch nur schwerlich. Und gewiss ist, dass sich eben dieses mittelalterliche Stadttor - wie derzeit andere berühmte Bauwerke - hinter einem Gerüst versteckt hat. Das Baureferat renoviert gerade derzeit die Fassaden. Sie sollen bis Mitte September 2015 in „historischem Altweiß“ erstrahlen. Auch die Steinschilder mit dem Sepperl und drei anderen Münchner Originalen sowie weitere Merkmale an der alten Mauer werden renoviert und besser erkenntlich gemacht. Die Arkadendurchgänge zwischen Stachus und Fußgängerzone bleiben derweil offen, nur die seitlichen Torbögen werden zur Sicherheit gesperrt. Ein Blick in die Historie des bekannten Bauwerks.     » weiterlesen


Karl Stankiewitz erinnert sich an die ersten Nachkriegs-Tage im Mai 1945 in MünchenSchatzsuche im Schutthaufen - die Woche zwischen Krieg und Frieden

von Karl Stankiewitz am 11.05.2015

70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird das Erinnern immer schwieriger - aber nicht weniger notwendig. KV-Autor Karl Stankiewitz, Jahrgang 1928, hat viele Bücher über Kriegs- und Nachkriegszeiten in München geschrieben. Hier erinnert er sich noch einmal an die Tage Anfang Mai 1945 - die zeitllose Zeit zwischen Ungewissheit und Erleichterung, zwischen Krieg und Frieden.     » weiterlesen


Wohnungs-Aktivist Max Heisler über das Scheitern eines KulturprojektsGelackmeiert in Haidhausen

von kulturvollzug am 23.11.2014

Die Münchner Jugend-, Kultur- und Stadtviertel-Szene schleppt sich von Zwischennutzung zu Zwischennutzung. Seit Puerto Giesing ist aber nicht mehr viel passiert. Jetzt sollte in Haidhausen die "Lackiererei" das nächste große heiße Ding werden. Doch das ist am Ende, bevor es überhaupt richtig begonnen hat. Maximilian Heisler, Vorsitzender des "Bündnis Bezahlbares Wohnen", hat sich für den Kulturvollzug auf die Suche nach den Gründen gemacht - und war plötzlich live dabei beim endgültigen Ende. (gr.)     » weiterlesen


Karl Stankiewitz im Originaltext von 1949 über die Aufnahme von Flüchtlingen nach dem KriegAls Millionen kamen - und blieben

von Karl Stankiewitz am 15.10.2014

Die Unterbringung von chaotischen Flüchtlingsströmen ist für Bayern kein neues Problem. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Bundesrepublik Deutschland elf Millionen Heimatvertriebene aufnehmen. Dazu kamen bald drei Millionen Flüchtlinge aus der sowjetisch besetzten Zone. Das Grenzland Bayern hatte die Hauptlast dieser Völkerwanderung zu tragen: Seine Bevölkerung wuchs dadurch von sieben Millionen vor dem Krieg auf 9.329.000 im August 1948. Am 29. Januar 1949 bat Ministerpräsident Hans Ehard – ähnlich wie jetzt die italienische Regierung - um Hilfe der Vereinten Nationen, „da dieses Problem kein rein bayerisches und kein rein deutsches, sondern ein europäisches ist“. In einer am 19. Februar 1949 in der „Süddeutschen Sonntagspost“ erschienenen Reportage schilderte der heutige KV-Autor Karl Stankiewitz, wie „Die erste Flüchtlingsstadt“ entstand; wir geben sie leicht redigiert und gekürzt wieder.     » weiterlesen


Zur Geschichte des vor 40 Jahren eröffneten Klinikums GroßhadernEine Stadt der Medizinkultur

von Karl Stankiewitz am 27.09.2014

Am selben Tag des Jahres 2009, als sein Zwillingsbruder Michael im Klinikum Großhadern operiert wurde, erfuhr Uli Roth, dass auch er Prostatakrebs hat. Beide waren 47 Jahre alt und sehr erfolgreiche Handballer. Beide gelten heute – fünf Jahre danach, wie es die Regel bestimmt - als geheilt. Sie haben ihre Krankengeschichte in einem Buch und im Fernsehen berichtet, um Männer zur Vorsorgeuntersuchung anzuregen. Sie fühlen sich heute so fit wie früher. Michael Roth ist Trainer der Handballmannschaft MT Melsungen, Toni Roth managt die Rockgruppe Pur, die ein SOS-Kinderdorf in Nigeria unterstützt. Am 20. September leitete eine Diskussion mit den Zwillingen einen ganztägige Krebs-Informationstag in Großhadern ein. Die große Klinik am Westrand von München feiert derzeit die „Teilinbetriebnahme“ durch Kultusminister Hans Maier vor 40 Jahren.     » weiterlesen


"The Good Cause: Architecture of Peace - Divided Cities" im Architekturmuseum der TUMIm besten Sinne unfertig

von Anne Mazuga am 20.07.2014

Mit der vor wenigen Tagen eröffneten Ausstellung „The Good Cause: Architecture of Peace – Divided Cities” setzt das Architekturmuseum der TU München seine Auseinandersetzung mit der politischen und gesellschaftlichen Bedeutung von Architektur fort.     » weiterlesen


München bekommt ersten Stolperstein für ein Opfer der Nazi-EuthanasieRotes Kreuz hieß - Tod

von Karl Stankiewitz am 21.05.2014

Am Donnerstag, den 22. Mai 2014, wird ein Gedenkstein für Max Sax, der am 30. Juli 1943 im Alter von 71 Jahren in der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar gestorben ist, in München feierlich gelegt. Max Sax starb, weil er im Rahmen des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms unter der Aufsicht der Pfleger und Ärzte verhungerte. Der Gedenkstein für Max Sax ist der 27. Stolperstein, der in München verlegt wird und der an die Krankenmorde erinnert, die aus historischer Sicht heute einhellig als „Probelauf für den Holocaust“ gesehen werden. Bisher mussten alle 27 Stolpersteine in München auf Privatgrund verlegt werden, da der Stadtrat 2004 eine Verlegung auf öffentlichem Gelände verboten hat. Das Thema wird heuer wieder Gegenstand einer Stadtratsvorlage sein.     » weiterlesen


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