Münchner Allerlei
Phonoboy live im Atomic Café: Überdrehter Pubrock
Wie machen Sie es diesmal? Das war die spannende Frage vor dem Heimspiel für Phonoboy im Atomic Café. Mit geänderter Besetzung und neuem, gutem Studioalbum kam die Band um den frankophilen Christian Höck in den Club. Dass der trotzdem nicht ausverkauft war, kann eigentlich nur daran gelegen haben, dass ein guter Teil des Phonoboy-Publikums an dem Abend Tickets für die Sportfreunde Stiller in der Olympiahalle ergattert hatte. » weiterlesen
Im Kampf gegen „Substanzapostel“: Denkmal-Chef Petzet will Münchens alte Dorfkerne vor falscher Ideologie schützen
Er ist ganz offensichtlich weiterhin in großer Sorge um das alte München: Michael Petzet, Präsident des Deutschen Nationalkomitees von Icomos und damit Deutschlands oberster Denkmalpfleger, kämpft um den Erhalt der historischen Dorfkerne in den Stadtvierteln. Diese sollen nach den Vorstellungen des Landesamtes für Denkmalpflege radikal von der Liste der schützenswerten Ensembles gestrichen werden, weil ihre historische Substanz oft nicht mehr original ist, sondern wiederaufgebaut oder verändert wurde. Bei der „Gesprächsreihe zur Stadtbaukultur“ mit Stadtbaurätin Elisabeth Merk im Literaturhaus sagte Petzet: „Ich habe das finstere Gefühl, dass hier nichts Gutes angerichtet wird.“ » weiterlesen
Kommentar zu Zukunft des Teams um den Puerto Giesing: Die Subkultur – ab ins (Stadt-) Museum
Das ist eine ganz große Sache für die offene Münchner Kulturszene und das Team um den Puerto-Giesing (ein Konglomerat aus den Veranstaltern vom "Kongress" und chromemusic.de sowie dem Puerto): Nach dem Ende des alten Giesinger Hertie als temporärem Kulturhafen soll es nun im fliegenden Wechsel weitergehen – im Stadtmuseum! Man reibt sich die Augen und liest es noch einmal: Wirklich im Stadtmuseum, wo man Coolness bislang für eine englische Rindersorte gehalten hat? Münchens bedeutendster Beitrag zur Clubkultur der letzten Jahre mutiert zum Stadtcafé de luxe? » weiterlesen
"Die müssen wissen, worauf sie sich eingelassen haben" - Zehra Spindler hat ein neues Zuhause
Das Puerto Giesing hat sich in den vergangenen Monaten zum Synonym für Münchner Subkultur entwickelt. Unumstritten war es nicht. Anfang Dezember ist der Mietvertrag ausgelaufen - seitdem wurde hinter den Kulissen fleißig nach einem neuen Zuhause für die freie Kulturszene gesucht. Und siehe da: Schon kommende Woche wird Zehra Spindler es einweihen. Wo? - Wir haben mit ihr darüber gesprochen. » weiterlesen
Frankreich leuchtete: Phonoboy stellen ihr neues Album vor
Dass das noch mal was wurde! Phonoboy, die skurrilste unter den guten Münchner Bands, hat ihr drittes Album veröffentlicht. Seit gefühlten Ewigkeiten war es angekündigt und dann doch immer wieder verschoben worden. Jetzt also: München, freue dich. » weiterlesen
„Wer mit dem Begriff Freiheit nichts mehr anzufangen weiß, kann sich ziemlich sicher sein, dass er sie besitzt“
Am Montag hat Joachim Gauck den Geschwister Scholl Preis 2010 entgegen genommen – und bedankte sich mit einer beeindruckenden Rede. Zusammen mit Peter Schneiders Laudatio erfüllte er die ehrwürdige Aula der LMU mit einem frischen Hauch von Freiheit. » weiterlesen
Zombies in da House
Ein paar Rätsel und noch mehr Klamauk: Die Theaterperformance "Parasiten-Parade" im I-Camp ließ Wünsche offen. » weiterlesen
Gastrokritik zum Restaurant Zur Flosslände: Esoterik-Tempel mit Vollbeschallung
Die Isarauen zwischen der Anlandestelle am Flusskanal und dem Naturbad Maria Einsiedel haben durchaus etwas von einer verwunschenen Traumlandschaft. Und tatsächlich: Da steht ein Schlösschen, in dem es Augustiner gibt. Doch gutes Bier reicht natürlich nicht für eine Wirtschaft, die „Restaurant & Isarlounge“ sein will. Die „Flosslände“ hatte jahrelang ihre begeisterte Fangemeinde im Münchner Süden. Vor einiger Zeit gab es einen Pächterwechsel – das macht neugierig, was aus dem Haus geworden ist. » weiterlesen
Eine knappe Gala und ein Meister der Knappheit
Das Buch lebt, wie in München gerade das Literaturfestival beweist. Mit der Hochglanzverpackung einer Corine-Buchpreis-Gala aber schien das ehrwürdige Medium heuer zu fremdeln. Ein Stimmungsbericht von der Corine 2010. » weiterlesen
Der Einhorn-Flüsterer: André Heller präsentiert in Wien seine im nächsten Jahr anlaufende Show „Magnifico“ - es ist ein Neuanfang nach dem Welterfolg von „Afrika! Afrika!“
Es riecht etwas streng nach Räucherstäbchen in dem prunkvollen Palais in der Wiener Renngasse im 1.Bezirk. Die Räume sind bis zu sechs Meter hoch. Auf dem Tisch wölbt sich der Bugsteven eines Fischerbootes aus dem Indischen Ozean, vor einem Spiegel steht ein Grabwächter aus Indonesien, an der Wand hängen ein Ölbild von Georges Braque und ein Scherenschnitt von David Hockney. Ein Palast der Phanstasie, über und über voll mit Kunst und Erinnerungsstücken. Der Hausherr sitzt auf einem weißen Kanapee, trägt buntes Halstuch, schwarzes Jackett und Lederhose, die steingrauen Schneckerl-Locken liegen auf dem Kopf wie für eine antike Büste gemeißelt. „Es sind schöne Räume, die einen auch beschützen“, sagt André Heller. Er will über seine neue Show sprechen, die erste große seit dem Welterfolg „Afrika! Afrika!“ von 2005, und dafür öffnet er diesmal sogar die Tür zu seinen Privatgemächern. » weiterlesen