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Bühnen

Sebastian Kreyer malträtiert Schillers Räuber am VolkstheaterJahrmarkt der Albernheiten

von Gabriella Lorenz am 22.01.2014

Der Regisseur hat eindeutig ein Faible für lange Männerunterhosen. Schon in seiner letzten Volkstheater-Inszenierung „Gespenster“ tobte sich der Protagonist in solchen aus. Nun hat Sebastian Kreyer im Volkstheater „Die Räuber“ bis auf Hemd und Hose ausgezogen, dafür schillert die einzige Frau bei jedem Auftritt glamourös in neuen Kostümen. Kreyer hat Schillers  Jugenddrama auf fünf Personen reduziert. Zunächst überzeugt die straffe Fassung, einige blöde Gags verzeiht man. Aber die meist albernen Regie-Einfälle nehmen überhand, im zweiten Teil ist die Luft raus und die Spannung weg.     » weiterlesen


"Unter dem Milchwald" von Dylan Thomas am MetropoltheaterLauter Nichtsnutze leuchten in Freimann

von Gabriella Lorenz am 22.01.2014

  Ein enger Guckkasten, ein Zimmer, zwei Sessel, eine Stehlampe: Darin posieren fünf Menschen fürs Gruppenfoto. Sie verkörpern alle Bewohner eines Fischer-Kaffs. Einen ihrer Alltage vom morgens bis nachts verdichtete der walisische Lyriker Dylan Thomas in seinem Hörspiel „Unter dem Milchwald“ 1953 zu einer grandiosen vielstimmigen Poesie mit großen epischen und dramatischen Qualitäten, die schnell vom Theater entdeckt wurden. Im Freimanner Metropoltheater erweckt Ulrike Arnold diesen Kleinstadttag mit fünf exzellenten Schauspielern rund um das Häuschen zu zauberhaft komischen Leben.     » weiterlesen


Alain Platels "Tauberbach" in den KammerspielenVom würdevollen, nackten Überleben

von Gabriella Lorenz am 21.01.2014

Fliegen summen penetrant über der mit Altkleidern übersäten Müllhalde. Eine Frau redet zornig in einer portugiesisch anklingenden Fantasiesprache, dann auch englisch. Nahrung gebe es hier genug, man könne sogar Spaghetti kochen, antwortet sie der Off-Stimme in ihrem Kopf, die ihr provokante Fragen stellt. Sie ist schizophren und lebt auf einer Abfalldeponie in Rio de Janeiro. Marcos Prado drehte 2004 über sie den Dokumentarfilm „Estamira“: Ausgangspunkt für die Uraufführung „Tauberbach“ in den Kammerspielen.     » weiterlesen


Choreografen Sabine Glenz und David Brandstätter im MuffatwerkZumindest drüber nachdenken kann man

von Gabriella Lorenz am 20.01.2014

Das, was man sich so unter Tanz vorstellt, findet man in zeitgenössischen Tanzproduktionen nur noch selten. Das Medium streckt seine Fühler aus in Richtung Performance, Diskurs und Videokunst. Exemplarisch sind die beiden jüngsten Münchner Uraufführungen im Muffatwerk. Zwei Soli, die einen recht ratlos lassen, was die Choreografen David Brandstätter (ein Gast aus Berlin) und Sabine Glenz (eine Münchner Lokalmatadorin) über ihre plakativen Titel-Ideen hinaus vermitteln wollen.     » weiterlesen


Simone Kermes und Vivica Genaux im HerkulessaalBarocke Rivalitäten und heutige Geschmacklosigkeiten

von kulturvollzug am 18.01.2014

Einen historisch-musikalischen Wettbewerb zwischen zwei Barock-Diven, nämlich Faustina Bordoni und Francesca Cuzzoni wollten Simone Kermes und Vivica Genaux musikalisch in Szene setzen: Dass das auf der kahlen Bühne des Herkulessaales ohne den Charme verbindender Worte nicht einfach werden würde , war zu befürchten. Es kam schlimmer.     » weiterlesen


„Viva Las Vegas“ im GOP Varieté-TheaterEine andere Reise durch die Spielhölle der Welt

von Gabriella Lorenz am 15.01.2014

In Nevadas Sündenbabel gibt es Glamour-Boulevards, Casinos und Entertainment-Tempel, wie sie Videos des nächtlichen Las Vegas im GOP-Theater zeigen. Aber auch Kaschemmen und verkrachte Existenzen. Ein bisschen davon deutet die Varieté-Show „Viva Las Vegas“ an, die den Star-Glanz parodiert.     » weiterlesen


Schattentheater "Fake [to] Pretend" im RationaltheaterLust auf noch mehr rauchende Ritter

von Gabriella Lorenz am 14.01.2014

Dinge werfen Schatten. Aber was ist, wenn man nur den Schatten sieht und nicht das Ding? Schattentheater hat in Asien Tradition, in Deutschland wird es als Figuren- und Objekttheater gern als Theater für Kinder abgetan. Vor 200 Jahren versuchte der  Romantiker Achim von Arnim das Genre zu beleben und dichtete 1813 das satirische Märchen „Das Loch: oder Das wiedergefundene Paradies“. Durch das Loch als Lichtquelle, die Schatten zaubert, blickt Regisseur Benno Heisel mit „Artefakt“ auf die Entwicklung von Illusionstechnologien.     » weiterlesen


Zu Sybille Kraffts Buch über bayerische VolksschauspielerMehr als nur Gaudi - ein Blick auf Urviecher und Parade-Bayern

von Karl Stankiewitz am 10.01.2014

In der Publikumsgunst stehen sie hier zu Lande meist ganz oben: die Volksschauspieler männlichen und weiblichen Geschlechts. Im übrigen Deutschland werden sie, selbst bei fehlendem Sprachverständnis, als Parade-Bayern gern gesehen. Viele hatten ihr Debut auf Vorstadt- oder Bauernbühnen. Vor langer Zeit war das „Platzl“ der  passende Platz für weiß-blaue Gaudi. Einige konnten in Dialekt-Rollen bis zu den Kammerspielen und ins Residenztheater vordringen. Oder auch in die „Kleine Komödie“ am Maxdenkmal. Im Volkstheater an der Brienner Straße indes haben (einst) Ruth Drexel und Christian Stückl ein wahres Biotop für anspruchsvolle bayerische Schauspielerei entwickelt.     » weiterlesen


Die Weltmusikgruppe "Fei Scho" mit ihrer neuen CD "Weltensprung"Hier gibt's die neuen Panorama-Ohren

von Michael Wüst am 03.01.2014

Zum Jahreswechsel sollte man mal wieder die Schubladen durchschauen, eventuell neu beschriften: Es gilt da diese Gruppe „Fei Scho“ einzuordnen. Wo tun wir die also hin? „Volksmusikgruppe“ – schlecht, da lungern die traditionell Korrekten herum. TV-Taugliches ist da vorherrschend bis hin zu Maria „Highway to“ Hellwig. „Volxmusikgruppe“ kann man auch nicht mehr hören und sehen. Pseudo-Spontis. Tahrirplatz-Zwiefacher, Hafenstraße-bleibt-Jodler. „Fei Scho“ ist für diese Etikette zu eigenartig, im guten Sinne viel zu fein. Bayerische Weltmusik? Das könnte imperial missverstanden werden. Man gibt auf. Dann eben nicht. Aber gerade das macht einem klar: Ach so, das ist ja immer so, wenn man einräumen muss: Das ist einfach nur gute Musik!     » weiterlesen


Illusionsshow "Magic" im PrinzregententheaterMit und ohne Unterleib - es wohnt ein Zauber inne

von Gabriella Lorenz am 03.01.2014

Es ist ein Flirren und Schwirren, ein Fliegen und Schmiegen, Sich-Winden und Finden: ein Pas de deux, getanzt von zwei riesigen Seidentüchern. Silbergrau und orangerot zaubern sie zu Beginn der Illusionsshow „Magic!“ abstrakte Poesie auf die Bühne des Prinzregententheaters.     » weiterlesen


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