Bilder
Karl Stankiewitz zum 200. Geburtstag von Adolf Friedrich von SchackMünchens größter Mäzen war ein Preuß'
Mit mehreren Führungen zur „Geistes- und Bilderwelt des 19. Jahrhunderts“ würdigt die Münchner Volkshochschule Anfang Juli den 200. Geburtstag eines Mannes, der zu den großen Mäzenen dieser Stadt gehört: Adolf Friedrich von Schack, geboren am 5. August 1815 in Schwerin, war ein hoch gebildeter, weit gereister, vermögender, einflussreicher Herr. Schon als Sechzehnjähriger veröffentlichte der Mecklenburger spanische Übersetzungen. In Berlin und Bonn studierte er außer Jura noch Arabisch, Sanskrit und Persisch. In diplomatischen Diensten bereiste er europäische Hauptstädte und den Orient. Mit Dichtern, Malern und Musikern stand er in engem Kontakt. Im Sommer 1854 lud ihn der bayerische König Max II. ein. Er verbrachte mehrere Wochen in dessen Sommerschloss in Berchtesgaden, dann gesellte er sich zu dem erlauchten Kreis von Gelehrten, mit dem sich der König umgab. » weiterlesen
Der Landtag ehrt seinen Architekten Friedrich BürkleinEin bissl Renaissance, eine feine Portion Klassizismus, dazu unbedingt Gotisches
Seit Juni hat er nun seine Wandtafel. Wurde ja auch Zeit, wenn man bedenkt, dass Friedrich Bürklein (1813-1872) München durchaus geprägt hat mit seiner Architektur. Mitte des 19. Jahrhunderts war der von ihm geplante „Centralbahnhof“ gleich das Erste, was Reisende von der Stadt zu Gesicht bekamen. Der ansehnliche Verkehrsknotenpunkt geriet im letzten Krieg mächtig unter Beschuss und wurde zerstört, dafür ragt Bürkleins Prachtbau hoch über der Isar in den weißblauen Himmel: Das Maximilianeum, heute Sitz des Bayerischen Landtags, war sein Opus magnum und der weithin sichtbare Schlusspunkt der Maximilianstraße, die er in weiten Teilen gestaltet hat. » weiterlesen
Das Internationale Fellowship Programm Büchsenhausen in InnsbruckDenn Kunst und Theorie gehören zusammen
Ein Schloss aus dem beginnenden 16. Jahrhundert in beherrschender Hanglage. Eine handverlesene Auswahl internationaler Künstler, die recherchezentriert arbeitet. Ein engagierter Leiter, der in der Kunsttheorie zu Hause ist und zum kritischen Diskurs rund um die eingeladenen Positionen lädt. Und schließlich eine jährlich stattfindende Gruppenausstellung, die sich aus am Ort und eigens für den Ort des Tiroler Kunstpavillons geschaffenen Arbeiten zusammensetzt.Dies sind die Zutaten des internationalenFellowship-Programms für Kunst und Theorie in Innsbruck, Tirol, Österreich. Ein Blick auf ein bemerkenswertes Projekt. » weiterlesen
Kultur in Neuhausen
Karl Stankiewitz über die Geschichte des KarlstorsDie alten Türme, von denen aus München modern wurde
„Nix g'wiss woas ma net.“ Gewiss ist, dass dieser Münchner Spruch, der dem als „Finessensepperl“ bekannten Kramer und Liebesbriefboten Joseph Huber (1763 – 1829) zugeschrieben wird, auf einem Wapperl hoch droben am Karlstor zu lesen ist, wenn auch nur schwerlich. Und gewiss ist, dass sich eben dieses mittelalterliche Stadttor - wie derzeit andere berühmte Bauwerke - hinter einem Gerüst versteckt hat. Das Baureferat renoviert gerade derzeit die Fassaden. Sie sollen bis Mitte September 2015 in „historischem Altweiß“ erstrahlen. Auch die Steinschilder mit dem Sepperl und drei anderen Münchner Originalen sowie weitere Merkmale an der alten Mauer werden renoviert und besser erkenntlich gemacht. Die Arkadendurchgänge zwischen Stachus und Fußgängerzone bleiben derweil offen, nur die seitlichen Torbögen werden zur Sicherheit gesperrt. Ein Blick in die Historie des bekannten Bauwerks. » weiterlesen
Wir sind Helden, ja?
Karl Stankiewitz über "Münchner Kunst nach 1945" im LenbachhausWarum so lange gewartet wurde, bis sich eine "SPUR" fand
Vor siebzig Jahren hat bekanntlich alles neu begonnen. Auch die Kunst. Eine Herausforderung für München, das jetzt nicht länger „Hauptstadt der Bewegung“ sein musste, sondern sich auf seinen gut fünfzig Jahre alten Ruf als „Kunststadt“ berufen konnte. Doch die Verhältnisse, die waren dieser nutz- und brotlosen Muse zunächst nicht sonderlich zuträglich. Zu viele andere, wichtigere, schwierigere Aufbauarbeiten waren vordringlich. Und Abstraktes war man schon überhaupt nicht gewöhnt. Für Ausstellungen fehlten noch lange nach der Stunde Null, dem 1. Mai 1945, alle Voraussetzungen, vor allem Räumlichkeiten. Erst allmählich erwachten, nach den rudimentären Theatern und Konzertsälen, die Kunstmuseen aus dem Tiefschlaf, aus dem Tiefschlag des Krieges. Nachdem sich einige Privatgalerien vorgewagt hatten, ging auch die städtische Galerie an der Luisenstraße an den Neustart. 1947 fand sich im fast unversehrten Nordflügel endlich Platz für eine Gegenwartsschau. » weiterlesen
"Ein bisschen Spaß muss sein"
Zaungäste der Kultur
"Ring My Bell" von Zilla Leutenegger in der Pinakothek der ModerneEinnehmend aufgeräumt
„Unglaublich. Nun habe ich eine Sieben-Zimmer-Wohnung mitten in München“, amüsiert sich Zilla Leutenegger am Ende des Rundgangs mit leiser Ironie. Sie kommt aus Zürich, wo die Preise nochmal eine gute Spur überspannter sind, doch ab einer gewissen Größenordnung ist das dann auch egal. Überhaupt hat man spätestens im Wohnzimmer mit der Dattelpalme den eigentlichen Ort vergessen: dass man durch ein Museum geht – und Schritt für Schritt das Tempo drosselt. Unwillkürlich. » weiterlesen