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Leben

Holz drei - "Wehrlos" Andreas Kuhnlein 2001

von Achim Manthey am 26.10.2010

              "Wehrlos" Andreas Kuhnlein 2001 (Foto: Achim Manthey) Umgeben von Birken, eingepfanzt mitten in das Schilf,  befindet sich am Chiemseeufer zwischen Rimsting/Schafwaschen und dem Gut Sassau diese Skulptur aus Holz, geschaffen von dem Bildhauer Andreas Kuhnlein, gewidmet allem Wehrlosen von Hans Schaffner 2004, wie der Betrachter einer dort angebrachten Tafel entnehmen kann. Andreas Kuhnlein, 1953 in Unterwössen im Chiemgau geboren, zählt zu den bedeutendsten deutschen Holzbildhauern der Gegenwart. Nicht Hohleisen, Klöpfel und Schnitzmesser sind seine Werkzeuge, sondern er bearbeitet Baumstämme, meist von Ulme und Eiche, mit Motorsäge, Flammenwerfer und Schweißgerät, wobei er dem, "seinem" Holz gleichwohl seine natürlichen Strukturen belässt. So entstehen, wie er es selbst ausdrückt, " kräftige und bewusst auch ruppig gestaltete" Menschenbilder, Unikate allesamt. In den zerklüfteten Holzskulpturen spiegeln sich für den Betrachter alle Brüche des menschlichen Lebens, die Freuden, Schmerzen, Hoffnungen, die Verlassenheit und Nähe wider. Die hier gezeigte Skulptur zeigt den in seiner Wehrlosigkeit niedergeschlagenen, verzweifelten Menschen, den Kopf tief zwischen die Schultern gezogen, ohne Blick für See und Bergkette. Völlige Resignation. Und sie mahnt den Betrachter, sich gerade dieser Mitmenschen anzunehmen. Ein überraschendes Zeichen in der harmonischen Chiemseelandschaft. Der Standort der Skulptur "Wehrlos" ist auf dem Chiemseerundweg am östlichen Chiemseeufer nur per pedes oder Fahrrad zu erreichen. Parkmöglichkeiten in Schafwaschen oder auf dem Parkplatz vor der Zufahrt zum Gut Sassau.     » weiterlesen


Von Affen, Geistern und Frauen mit großen Gefühlen: Bilder von Gabriel von Max im Lenbachhaus

von kulturvollzug am 26.10.2010

Er malte ekstatische Jungfrauen und seherische Somnambule, eine sexy Märtyrerin, eine gelangweilte Nonne und eine reuige Kindsmörderin; und er bannte die berühmte „Weiße Frau“ auf die Leinwand: Gabriel von Max (1840 bis 1915), Sohn eines Prager Bildhauers sowie Piloty-Schüler (und Nachfolger) an der Münchner Akademie, hatte keine Angst vor Gespenstern - und vor Frauen mit großen Gefühlen. Viele seiner affektheischenden Darstellungen zeigen sie in emotionalen Extremsituationen, und ihre Mimik und Gestik erinnern an die übertriebene Melodramatik einer Stummfilmdiva.     » weiterlesen


"Es lässt mich nicht los": Raimund Hoghes Lecture Performance bei Dance 2010 im i-camp

von Michael Grill am 24.10.2010

Er spielt im modernen Tanz eine absolute Sonderrolle: Raimund Hoghe, der erst lange Journalist bei der „Zeit“ war, dann Dramaturg bei Pina Bausch in Wuppertal, um schließlich selbst auf die Bühne zu finden, als Mensch mit Kyphose, einer Wirbelsäulenverkrümmung. Es ist ein Meister der Reduktion, ein Minimalist – in Frankreich ein Star, in Deutschland jedoch wegen seiner Unangepasstheit oft gemieden. Umso schöner ist, dass Dance 2010 ihm in München eine Bühne bietet. Seine Lecture Performance im i-camp, also eine Art Vortrag mit Lehrbeispielen, faszinierte, zeigte aber auch einige Probleme von Tanz als Kunstsparte auf.     » weiterlesen


Neue Begegnung zwischen Gedanke und Tanz: Zur Uraufführung von Richard Siegals "©oPirates" in der Muffathalle

von kulturvollzug am 24.10.2010

Das Komplizierte kann am Ende einfach oder aber auch banal sein. Auf diesem schmalen Grad wurde Dance 2010 in der Münchner Muffathalle mit einem Format eröffnet, das normalerweise zum Rahmenprogramm eines Festivals gehört: mit einer Party. Nicht etwa von einem Party-Designer, sondern von dem Choreographen Richard Siegal, der derzeit Artist in Residence des Muffatwerks ist. Zunächst war dies ein selten undidaktischer und gelungener Versuch, die vierte Wand zwischen Bühne und Publikum unsichtbar zu machen.     » weiterlesen


Bullen und Schweine: Ein Ausblick auf „Sau Nummer vier“, den Niederbayern-Krimi im BR-Fernsehen

von kulturvollzug am 22.10.2010

Gut, es ist nicht gerade appetitlich, was Dackel Seppi da gefunden hat: einen abgebissenen männlichen Finger. Darüber aber regt sich doch kein Niedernussdorfer auf. „Des letzte Moi, wo oana umbracht worn is, des war no unterm Hitler“, heißt’s in dem niederbayerischen Kaff. Auch Polizeiobermeisterin Gisela Wegmeyer (Johanna Bittenbinder) glaubt an einen Unfall. Also weiter im Programm. Das besteht an diesem Tag aus dem verdienten Besäufnis nach einem Begräbnis.     » weiterlesen


Gastrokritik der Pfälzer Residenz Weinstube: Kein Anschluss unter diesen Nummern (Hinweis: diese Kritik hat einen Nachtrag)

von Michael Grill am 21.10.2010

Essen und Trinken sind Kultur höchster Form - manchmal. Zwar sieht der Kulturvollzug seine Hauptaufgaben auch künftig nicht in der Küche. Doch einen kleinen, aber feinen Platz soll an dieser Stelle nun auch die Gastrokritik haben. Wir beginnen mit einem Münchner Klassiker. Michael Grill, Redakteur des Kulturvollzugs, ist gebürtiger Pfälzer und verband deshalb (fatalerweise) mit einem Besuch der Pfälzer Residenz Weinstube besondere Hoffnungen.     » weiterlesen


Die große Verlose zur langen Nacht der Museen

von Florian Haamann am 16.10.2010

Während der Woche haben wir es schon auf unserer Facebook Fanpage angekündigt, jetzt ist es soweit. Kulturvollzug verlost einen Nintendo DSi XL zusammen mit dem Spiel Art Academy.     » weiterlesen


Sonne im Kopf

von kulturvollzug am 13.10.2010

Die Stimme eines Sufi verweht im schwarzblauen Nachthimmel, und über die griechisch-hehren Fassaden am Königsplatz scheinen scheinen gigantische Bienen zu krabbeln: Der abendliche Illusionszauber des Regisserus Berkan Karpat verwandelte Münchens schönsten Platz am vergangenen Wochenende in ein Gesamtkunstwerk zum Durchschreiten.     » weiterlesen


Verlagsadel und geduldete Hofnarren: Impressionen von der Frankfurter Buchmesse

von Florian Haamann am 12.10.2010

In Frankfurt herrscht wieder Ruhe zwischen Messeturm und Europa-Allee. Die Buchmesse hat ihre Tore geschlossen, mehr als 7500 Aussteller hatten sich den Besuchern präsentiert. War da was?     » weiterlesen


Malerfürst Markus Lüpertz und „TTT“ beim Jazzfest im Gasteig: Wie sicher bleibt der Münchner Jazz?

von kulturvollzug am 10.10.2010

Das Jim-Jazzfest, zum ersten Mal am Rosenheimer Berg, feierte heuer in der Black Box des Gasteig seinen einundzwanzigsten Geburtstag. Nach einem Jugend-Jazzstrafrecht wäre das Festival für Münchner Musiker also nicht mehr als Heranwachsender zu betrachten. So verziehen auch Teile des gereiften Jazzpublikums manche Avantgardismen weniger.     » weiterlesen


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