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Viertel

"Die Filmwelten des Alois Brummer" in der Pasinger FabrikNach 45 Jahren wird der Porno-Papst aus Pasing zur Kultfigur

von Karl Stankiewitz am 04.11.2013

1968 war bekanntlich die Revolution ausgebrochen. Auch die „sexuelle Revolution“. Auch und gerade in München. In der noch heimlichen Hauptstadt wurde sie in jenem und im folgenden Jahr begeistert und intensiv erlebt. Zum Beispiel: Im Stadtmuseum erzielte eine Akt-Ausstellung mit kleinem Porno-Kabinett einen Besucherrekord. Im neuen Erotik-Theater spielten Damen mit freiem Oberkörper. Im Musical „Hair“ standen 30 Schauspieler plötzlich nackt auf der Bühne. In der Kunstakademie wurde, wie sich ein Abgeordneter erregte, „das Obszönste“ an die Wände gepinselt.     » weiterlesen


25 Jahre politische Satire in MünchenWilde 80er abseits der Comedy

von Karl Stankiewitz am 03.11.2013

1988 war für München ein großes Jahr der Kleinkunst. „Hiebe in die Saiten der Kohl-Ära“ hieß eines der vielen Programme, ein anderes schaltete auf „Blackout“. Aus einem Schülerkabarett hervorgegangen war eine neue Formation, die sich „Fernrohr“ nannte und in jenem Jahr „Schwarzgeräuchertes“ servierte. Christian Springer und Helmut Schleich waren die Protagonisten. Rückblick auf ein vergessenes Jubiläum.     » weiterlesen


"Alternativlos oder Das Titanic-Syndrom" im i-campAlles versenkt

von Gabriella Lorenz am 20.10.2013

Manfred Killer täuscht gern an: Der Titel „Alternativlos oder Das Titanic-Syndrom“ seiner Inszenierung im i-camp hat nur entfernt assoziativ mit dem Unwort des Jahres zu tun, mehr schon mit dem sinkenden Schiff. Wer untergeht, schluckt Wasser. Und um die Ideen, die Trinkwasser-Versorgung zu privatisieren, kreist sein kapitalismuskritischer Versuch, Management- und Marketing-Strukturen zu durchleuchten.     » weiterlesen


"Elektras Krieg" von Nino Haratischwili an der SchauburgPeer Boysen stilisiert das Stück zu Tode

von Gabriella Lorenz am 16.10.2013

Vielleicht war ja alles ganz anders? Agamemnon wurde nicht von seiner Frau   erschlagen, sondern beging Selbstmord? Sohn Orest will als  Kriegsheimkehrer nichts mehr vom Morden wissen? Tochter Elektra nährt als Wohnzimmer-Terroristin ihre Rachelust aus falschen Vorstellungen? Die Autorin Nino Haratischwili verrückt in ihrer Antiken-Version „Elektras Krieg“ alle bekannten Perspektiven und blickt auf jede Position von zwei Seiten. Ein spannendes Stück - leider nicht das richtige für Peer Boysen (Regie und Ausstattung), der es blutleer abstrahiert in der Schauburg für Jugendliche ab 14 Jahren inszenierte.     » weiterlesen


Pegelia Gold und Art Zentral in der UnterfahrtUnter Kunstdruck

von Michael Wüst am 25.09.2013

Vorsicht ist geboten, wenn Lyrik dräut, sich über anderen Kunstformen zusammenbraut. Ist sie gar verankert im Expressionismus, gepaart mit weihevoller, naturreligiöser Geste und will sie sich vereinigen mit Jazz und Sphärenklängen, dann ist Kunstdruck programmiert. Bei „Pegelia Gold & Art Zentral“ saßen denn auch im Publikum des Münchner Jazzclubs Unterfahrt die Entsprechenden: spärliche, jedoch hochkulturell wild Entschlossene, die jedes ungebührliche Geräusch im Saale auszischten. Bayreuth homöopathisch: ein jedem sein grünes Hügelchen.     » weiterlesen


Anna Konjetzkys Tanzstück "Lighting" in der MuffathalleLautstarke Lärm-Explosion der Gefühle

von Isabel Winklbauer am 24.09.2013

„Lighting“ von Anna Konjetzky versetzt die Muffathalle in Aufregung. Ihre Stücke gilt es mit dem Bauch zu sehen, nicht mit dem Intellekt. Beklemmung, Geburt oder Trauma waren in der Vergangenheit ihre Themen, oft unangenehme Kost, die jedoch durch die unmittelbar begreifbare Körpersprache der Choreografin erstaunlich gut verdaulich ankam. Auch in „Lighting“, das in Zusammenarbeit mit dem Vietnam National Opera Ballet entstand, geht es um Gefühle: Druck und Explosion.     » weiterlesen


CADAM fragt im Einstein nach FrauenbildernGermania, wer bist du wirklich?

von Gabriella Lorenz am 22.09.2013

Es riecht appetitlich nach frischer Wäsche, als wäre man mitten in einem duftenden Werbespot für Weichspüler. An  mehreren Leinen hängt Damenwäsche, von Dessous bis Tanzkleidchen. Darunter beschwört der Performer Martin Hansen tanzend und redend „Germania - Next Topmodel“.  Das junge Münchner Künstlerkollektiv CADAM versammelt in seinem Text deutsche Frauenbilder der letzten 200 Jahre, leider ohne erkennbaren Nutzwert.     » weiterlesen


Zeichnungen von Sepp Mauder bei Truk TschechtarowAls der FC Bayern noch linke Läufer hatte

von Achim Manthey am 10.09.2013

Die Ausstellung "Bei den Rothosen" präsentiert Sportillustrationen und Karikaturen des Münchner Zeichners Josef "Sepp" Mauder. Sie erzählen viel von der Geschichte des FC Bayern.     » weiterlesen


Zur Schenkung der Sammlung Goetz an den Freistaat BayernBeispiellose Offensive für die Medienkunst in München

von Karl Stankiewitz am 09.09.2013

Was für ein Geschenk! Seit Gabriele Münter der Landeshauptstadt 1962 einige hundert Werke des Blauen Reiter im Gesamtwert von 200 Millionen Mark vermachte und Lothar Günther Buchheim 1995 dem Freistaat über tausend Werke der Brücke sowie seine volks- und völkerkundliche Sammlung im Gegenwert von 100 Millionen Euro dem Freistaat als Dauerleihgabe übereignete, hat Bayern dergleichen nicht mehr erlebt.     » weiterlesen


"Jetzt das Paradies. Eine Rehab-Oper" im Schwere ReiterAlles krank, alles. Nur die Oper ist immerhin stabil untot

von Michael Wüst am 08.09.2013

Willkommen im Irrenhaus der Gesundheit! Das neueste Musiktheaterstück der Micro Oper München im Theater `Schwere Reiter´ nennt sich nämlich Rehab-Oper. Cornelia Melian und ihr Team widmeten sich darin der Schwester der Effizienz, der Krankheit, also der Gesundheit – etwa  Operngesundheit? Nach Wagner ist das Wort ja eigentlich nicht denkbar. Eher war es doch: Spiel mir das Lied vom Burnout - sozusagen das Lied von der Rehabilitation ruinierter menschlicher Leistungsträger. Und zuletzt schien nach aller Krankheit einzig gesund: das Nichts.     » weiterlesen


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