Wider das Vergessen 2
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 begann mit den Novemberprogromen, auch bekannt als "Reichskristallnacht", nach der sozialen Ausgrenzung und Diskriminierung die offene Verfolgung der Juden in der Diktatur der Nationalsozialisten in Deutschland.
Sie mündete während des 2. Weltkrieges in den Holocaust, den industriell betriebenen Völkermord an Millionen europäischer Juden und anderer aus rassistischen Motiven ausgegrenzter Bevölkerungsgruppen, der Sinti und Roma beispielsweise, in den Vernichtungslagern der Nazis.
Am Schloß Blutenburg, dem alten Zentrum der Hofmark Menzing in München, steht eines von insgesamt 22 identischen Denkmälern, die an den Todesmarsch von mehreren tausend Häftlingen des Konzentrationslagers Dachau in Richtung Alpen im April 1945 erinnern. Weitere dieser "Wegstreckendenkmäler" sind unter anderem in Fürstenfeldbruck, Allach, Pasing, Planegg, Krailling und Gauting zu sehen. Ein weiteres, das 23. Exemplar befindet sich in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.
Geschaffen wurden die Denkmäler, die seit 1989 errichtet wurden, von dem Bildhauer Hubertus von Pilgrim (*1931), der bis zu seiner Emeritierung 1995 an der Akademie der Bildenden Künste in München wirkte und seither als freischaffender Künstler in Pullach bei München lebt und arbeitet.
Der 9. November 2010 ist Anlass, zu erinnern, wachsam zu bleiben. Denn "der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch" (Bert Brecht).