Lesen
Karl Stankiewitz zum 95.Auch ungewünschte Tage können schön sein
Karl Stankiewitz wurde 95 Jahre alt und feierte im Liebighof im Lehel. Genauer gesagt: Er ließ sich feiern, ihm selbst war und ist nicht danach. Den Titel „ältester aktiver Journalist“ hat er heuer abgelegt, indem er seinen Auftraggebern (auch dem Kulturvollzug) „kündigte“, was bei einem freien Autor etwas Skurriles und etwas Überordentliches hat. Ein Monument der Scheiberzunft wird er bleiben, so oder so. » weiterlesen
Ernst-Hoferichter-Preis 2023 im LiteraturhausVornehmer, kühner, scheuer Grafiker des Worts
Am 31. Januar 2023 wurde der höchst angesehene Ernst-Hoferichter-Preis im Literaturhaus durch den Kulturreferenten Anton Biebl an die Journalistin Deniz Aykanat und den Journalisten Karl Stankiewitz verliehen. Für die „Isartürkin“ Aykanat, die mit gleichlautender charmanter Kolumne bekannt geworden war, sprach Oliver Das Gupta die Laudatio. Für Karl Stankiewitz sprach sehr zupackend der Kabarettist Christian Springer, der selbst einmal Journalist werden wollte. » weiterlesen
Ulrich Pohlmann, langjähriger Sammlungsleiter im Stadtmuseum, über Chancen der Fotokunst"Vor dem Hinterfragen muss man sich ein bisschen verführen lassen"
Er gehört zu den wichtigsten Fotohistorikern des Landes, 134 Ausstellungen und 110 Kataloge gehen auf sein Konto – und dennoch hat Ulrich Pohlmann keinen Wikipedia-Eintrag. „Wozu denn?“, fragt der langjährige Leiter der Sammlung Fotografie des Münchner Stadtmuseums fast konsterniert, „es geht doch um die Kunst“. Im Gespräch erwähnt er nicht einmal die Festschrift, die Ende Januar 2023 im Schirmer/Mosel Verlag erscheint. Dabei demonstriert dieser Band ausgiebig, was dieser Kurator alles an Land gezogen und wie viele Fotoleute an den einschlägigen Museen er ausgebildet hat. » weiterlesen
"Simone de Beauvoir & Das andere Geschlecht" im Literaturhaus"Frauen müssen so oder so nach Macht streben"
Nach Hannah Arendt gastiert wieder eine große Frau im Literaturhaus: Simone de Beauvoir, Philosophin, Schriftstellerin und Gefährtin von Jean-Paul Sartre. Die Ausstellung, die aus der Bundeskunsthalle Bonn übernommen und erweitert wurde, zeigt, wie man als Frau mit Verstand und Worten, aber ohne Hysterie, viel bewegt. » weiterlesen
Zur Gründung der "Initiative Kulturzukunft"Wahnsinn - Politik soll an morgen und übermorgen denken!
In der Politik wird nicht weit genug gedacht, schon gar nicht, wenn es um die Kultur geht. Deshalb wurde nun die „Initiative Kulturzukunft“ gegründet. » weiterlesen
Der Fotokünstler Olaf Unverzart erhält den Kulturpreis BayernMit Scheuklappen sieht man mehr
Manchmal fragt man sich, wie lange Olaf Unverzart auf diesen einen schrägen Moment gewartet hat. Also, bis ein Affe auf dem Fahrrad vorbeirollt oder sich zwei Männer im langen arabischen Thawb irgendwo im Sand von Katar an den Händen halten. Und wie es den Fotokünstler an all diese ungewöhnlichen Orte gespült hat, überlegt man sowieso ständig – und ganz konkret beim Durchblättern seines neuen Bildbands „Walking Distance“. In diesem Reisetagebuch blickt der aktuelle Träger des Kulturpreis Bayern auf 30 Jahren seiner Arbeit zurück, immer neugierig, immer offen. » weiterlesen
Alt-OB Christian Ude über das Olympia-Jubiläum und "Mister Olympia"Warum der Platz neben dem Stadion jetzt nach Hans-Jochen Vogel benannt ist
Aber ja: Er wird als „Mister Olympia“ auch international im Gedächtnis bleiben, als Oberbürgermeister, der seiner Stadt mit den olympischen Spielen von 1972 wesentliche, ja unvergängliche Impulse gegeben hat. Aber nein: Er hat sich das nicht selber ausgedacht, war nicht der Erfinder dieser großen Idee, er hat sie „nur“ aufgegriffen und meisterhaft umgesetzt. Und in seiner peniblen Korrektheit hat er das auch selber stets betont. » weiterlesen
Frank Vorpahl, der seit 25 Jahren über Heinrich Schliemann forscht, im Interview mit Christa SiggEwiger Traum von Gold und Ruhm
Vom Krämergehilfen zum Millionär und schließlich zum „Entdecker Trojas“: Kaum ein Deutscher hat die Fantasie der Menschen so beflügelt wie Heinrich Schliemann. Gold bestimmte dieses Leben. Das begann zwar in bitterer Armut, aber bald schon kommt Heinrich Schliemann (1822 – 1890) zu beträchtlichem Reichtum. Er könnte es sich gemütlich machen, doch da sind die Mythen Homers und das alte Troja, die den Selfmade-Archäologen antreiben, nach sagenhaften Schätzen zu graben. Zum 200. Geburtstag blickt der Historiker Frank Vorpahl auf den bildungshungrigen Abenteurer – in seinem Buch „Schliemann und das Gold von Troja“ und verdichtet in einer TV-Doku. » weiterlesen
Christa Sigg zu Celestino Piatti und der Buchedition anlässlich seines 100. GeburtstagesHat der Fisch eine Rolex verschluckt?
Augen übersieht man nicht. Vor allem große mit leuchtenden Pupillen und dicker Umrandung. Celestino Piatti hat das früh erkannt – mit dem Ergebnis, dass ihn jeder kennt. Wem der Name aufs Erste nichts sagt, der möge schnell mal ans Bücherregal gehen und dort zu den Bänden des Deutschen Taschenbuch Verlags greifen. Bestimmt sind ein paar Titelbilder mit markanten Augen darunter oder zumindest mit dem pointierten Extrakt des Inhalts, umrahmt von kräftigen schwarzen Konturen. » weiterlesen
Interview mit der Kölner Techno-Legende Wolfgang Voigt„Durch den Loop sehe ich die Welt“
Der 60-jährige Musiker, Produzent und Künstler aus Köln zählt zu den wichtigsten Vertretern der deutschen Techno-Szene. Seit den frühen 1990er-Jahren hat er über 160 Alben, EPs und Singles unter mehr als 30 verschiedenen Pseudonymen veröffentlicht. Gerade eröffnete er in München die Reihe „Tune“ im Haus der Kunst: Techno-„Förster“ Wolfgang Voigt. Die Kraftwerk-Helden Ralf Hütter und Florian Schneider sind zwar gut 15 Jahre älter, aber mittlerweile gehört auch Voigt zu den Techno-Dinos. Wie im Loop ist der Mann aus Köln immer wieder da – unverwüstlich und mit immer neuen Projekten, die Musik und Kunst gemeinsam denken. » weiterlesen