Bangen um die Gralserzählung - Ben Heppners Rückkehr ans Nationaltheater

von kulturvollzug

[caption id="attachment_4260" align="alignright" width="225" caption="Ben Heppner und Elza van den Heever Foto: Wilfried Hösl"][/caption]Sechs Mal können die Münchner den renomierten Tenor Ben Heppner im Nationaltheater erleben. Diesmal als Richard Wagners Lohengrin. So richtig überzeugen kann er dabei aber nicht.

Wenn auf gnadenlos hell ausgeleuchteter Bühne plötzlich ein freundlicher älterer Herr auftaucht, dem ein paar Runden mit dem Trimmfahrrad durchaus gut täten, dann ist es verdammt schwer, sich der Illusion hinzugeben, dass es sich dabei um den Titelhelden in Wagners „Lohengrin“ handeln soll.

Das nach wenigen Minuten vom Komponisten auferlegte Bekenntnis: „Elsa, ich liebe Dich!“, sang Ben Heppner staunenswert. Doch das Outfit eines Finanzbeamten im Urlaub, garniert mit Uralt-Gesten aus einem vergangenen Regie-Jahrhundert, hilft der Inszenierung von Richard Jones nun wirklich nicht auf die Sprünge. Im Gegenteil.

Noch immer kann der kanadische Meistersinger sein bemerkenswert heldisches Timbre mit einigem Erfolg ins Feld führen, höhensicher, auch protzig, wo es sein muss. Allerdings schien er sich die Partie diesmal nicht allzu klug eingeteilt zu haben. Während der Auseinandersetzung mit Elsa im dritten Akt gab es beträchtliche Unsicherheiten. Um die mit Mühe bewältigte Gralserzählung musste man bangen.

Als Elsa debütierte die Südafrikanerin Elza van den Heever: ein mächtiger Sopran, nicht sonderlich edel und ausdrucksstark, für die Arena von Verona sicher prächtig geeignet. Enttäuschend das Intrigantenpaar Ortrud (ohne Nachdruck: Janina Baechle) und Telramund (allzu robust: Evgeny Nikitin), angemessen Christof Fischesser (König Heinrich) und Markus Eiche (Heerrufer).

Kent Nagano hielt die Zügel locker. Wer sich an die großen Wagner-Dirigenten der Vergangenheit erinnerte, mag das bedauert haben. Das Staatsorchester jedoch ließ sich nicht beirren und musizierte klangsensibel wie zumeist.

Volker Boser

Veröffentlicht am: 18.01.2011

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11.06.2011 12:25 Uhr

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