Bühnen
"Ein unerreichbarer wirkender Stern" - Natalia Osipova zu Gast beim Bayerischen Staatsballett
Sie kratzt und beißt, benutzt die Fäuste, tritt anderen auf die Füße und macht von an Anfang an unmissverständlich klar, dass man gut daran tut, sich nicht mit ihr anzulegen. Diese Katharina ist Hardcore, das merkt auch der Hallodri Petrucchio - ob bei Shakespeare oder in Crankos genialem Ballett „Der Widerspenstigen Zähmung“. Vor zwei Wochen wurde es vom Bayerischen Staatsballett wieder in den Spielplan aufgenommen. Jetzt verhalf es sogar einem Weltstar zu einem Rollendebüt. » weiterlesen
Das ist München - hoffentlich nicht: Zur neuen Dimension der Verhunzung von öffentlichem Raum durch Werbemüll
Lieber Leser, großes Rätsel: Welche U-Bahn-Station in München ist überwiegend grau und hat knallrote Säulen? Sie haben das schon mal gesehen ist den letzten Wochen, aber Sie wussten nicht mehr wo sie waren, weil die Augen so weh taten? Dann verraten wir es Ihnen: Es ist, beziehungsweise war, die U-Bahn-Station Sendlinger Tor. Das Rot am Bahnsteig ist Werbung für einen Münchner Lokalradiosender. » weiterlesen
Ein Dinosaurier im Herkulessaal
Unsichtbare Dinosaurier und Münchner Entdeckungen: Das fünfte Konzert der Musica Viva des Bayerischen Rundfunks im Herkulessaal der Münchener Residenz mit dem Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks wartete unter der Leitung von Arturo Tamayo mit einem durchwachsenen Programm auf. » weiterlesen
Allerweltsprogramm statt Experimentierfreude - Hélène Grimaud in der Philharmonie
Vor fünf Jahren hat die französische Pianistin das fünfte Klavierkonzert von Beethoven auf CD aufgenommen: unpathetisch, klar strukturiert, eine durchaus „moderne“ Deutung, deren Sinn sich nach mehrmaligem Anhören zaghaft erschloss. „Live“ in der Philharmonie versuchte Hélène Grimaud erneut, ihr kühles, energisches Konzept durchzusetzen. » weiterlesen
Ein Fotoaltar für die Priesterin Iphigenie
Vor 15 Jahren starb sie, am 4. Januar, im Schwarzwald. Vor 100 Jahren, am 27. Januar, wurde sie geboren, in Dresden. Zu ihrem imaginären Ehrentag sollte sie an ihrem letzten Wirkungsort gegenwärtig sein – und auch noch ein paar Wochen danach. Daher hat Staatsintendant Dieter Dorn eine Schautafel mit Schwarzweißfotos und ein paar aufschlussreichen Begleittexten im Obergeschoss des Residenztheater-Foyers anbringen lassen. Die „Callas des Wortes“ lebt für ein paar Anschau- und Lese-Minuten während der Theaterpausen auf – aus dem Gedächtnis vieler begeisterter Münchner Theaterfreunde ist sie jedoch noch längst nicht gewichen: Maria Wimmer. » weiterlesen
"Pubertäre Endlos-Hass-Tirade" - "SATT" im Marstall Theater
Goscha ist voller Wut. Die knallt sie jedem um die Ohren. Wut auf die Überfluss- und Konsumgesellschaft, die Gutmenschen, das Schämervolk, diese Welt der Ungerechtigkeit. Sie fühlt sich als Deutschrussin ausgegrenzt und protestiert durch Norm-Verweigerung. Eine als Kind immigrierte Deutschrussin ist auch die 25-jährige Marianna Salzmann, die in ihrem zweiten Stück „SATT“ ihrer 20-jährigen Protagonistin Goscha all ihre klischeegesättigte Gesellschaftskritik in den Mund legt - mehr, als das Stück verkraftet. Stefanie Bauerochse inszenierte die Uraufführung im Marstall mit einigen schönen Bildern, die aber trotz der starken Hauptdarstellerin Sophie Rogall die Spannung nicht über 90 Minuten halten. » weiterlesen
Das also ist des Menschen Kern
Wer ist hier der Geist, der stets verneint? Mephisto braucht's nicht in Ewald Palmetshofers „Faust hat Hunger und verschluckt sich an einer Grete“. Der Mensch, der moderne, ist hier ganz bei sich – und sucht vergebens nach seines Menschenpudels Kern. Interessanter Stoff, dessen Umsetzung in der Halle 7 an akkustischen Problemen haperte. » weiterlesen
Gewöhnungsbedürftig, aber nicht ohne Reiz – Simone Dinnerstein im Prinzregententhater
Schon ihre erste CD, Bachs „Goldberg“–Variationen, vor vier Jahren erschienen, machte Furore. Mittlerweile hat sie einen Exklusiv-Vertrag mit Sony – eine Bilderbuchkarriere, sollte man meinen. Doch Simone Dinnerstein muss sich die Konzertsäle der Welt erst noch erobern. Gerade mal 350 Besucher kamen zu ihrem Klavierabend ins Prinzregententheater. » weiterlesen
„Ich verstehe ihre Wut“ - Zur Uraufführung von "SATT" im Marstall
Die junge Autorin Marianna Salzmann weiß, wovon sie schreibt: 1995 kam sie als Zehnjährige aus Moskau nach Deutschland. Um zwei russische Migrantinnen-Mädchen, die auf unterschiedliche Weise mit der deutschen Wirklichkeit nicht klarkommen, geht es in ihrem Stück „SATT“, das am Sonntag im Marstall uraufgeführt wird. Stefanie Bauerochse (32) gibt damit am Bayerischen Staatsschauspiel ihr Regie-Debüt. » weiterlesen
Gitarren-Pop ohne Tiefgang: "Fertig, Los!" im Atomic Café
Zwischen Kindergarten und Altersheim: Vor der Tür des Atomic Cafés wartet ein bunt zusammengewürfelter Haufen auf Einlass. „Ist bestimmt schon zehn Jahre her, dass ich das letzte Mal in ner Schlange vor nem Konzert stand“, tönt es hinter uns. Vor uns sammelt die Türsteherin fleißig die Personalausweise der noch minderjährigen Konzertbesucher ein. So sieht das bei einem Konzert von „Fertig, Los!“ also aus. » weiterlesen
« 1 ... 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 ... 123 »