Bühnen
Würdiges Ende einer großen Ära: Dieter Dorn triumphiert mit Kleists "Käthchen von Heilbronn", seiner letzten Inszenierung am Bayerischen Staatsschauspiel
Wohl zum ersten Mal in seinem Leben hat niemand auf seine Regie-Anweisung gehört. Nach zehn Minuten Applaus rief Dieter Dorn befehlend „Out!“ ins Publikum. Doch das feierte ihn und sein Ensemble unbeirrt weiter mit Jubelstürmen und Standing Ovations für sein „Käthchen von Heilbronn“. Mit dieser gewaltigen Kleist-Aufführung beendet Dorn seine zehnjährige Intendanz am Bayerischen Staatsschauspiel sowie ein großes Kapitel der Münchner Theatergeschichte, an dem er davor schon 25 Jahre an den Kammerspielen geschrieben hatte. Mit Dieter Dorn geht eine Ära zu Ende. Im Sommer 2011 gibt er die Intendanz ab an Martin Kusej. Mit dem „Käthchen“ hat Dorn noch einmal seinen Theaterkanon und sein Credo inszeniert. » weiterlesen
Identitätensuche im Guckkasten
Kontrastprogramm in der Halle 7: In zwei sehr unterschiedlichen Stücken - „Aufzeichnungen aus einer Doppelhaushälfte“ von Anna Behringer und „Die Geschichte von St. Magda“ von Johanna Kaptein – gehen die Regisseure Torsten Bischof und Dieter Nelle am Rande der Kultfabrik den Problemen der Integration nach. Angeblich. » weiterlesen
Ein Abend im musikalischen Wunderland
Unheilvolles Raunen und ein traumhaft schönes Finale: Bei der Uraufführung des Auftragswerks "Rajzok" zeichneten Alexander Liebreich und das Münchner Kammerorchester faszinierende Klangskizzen. » weiterlesen
Es war einmal ein Einhorn-Traum: „Magnifico“, die neue Show von André Heller, hat ihre Weltpremiere in München
Ganz großer Auftrieb in der sonst eher drögen Prärie des Münchner Ostens: Vor den Hallen der Neuen Messe steht eine Zeltstadt, die Vip-Shuttles kreisen, der rote Teppich leuchtet. Weltpremiere für André Hellers „Magnifico“, eine „Show mit Pferden, aber keine Pferde-Show“, wie der Wiener Künstler und Impresario vorsorglich angekündigt hat. Es ist ein Versprechen und eine Warnung. Nach mehr als fünf Jahren will Heller an seinen Welterfolg von „Afrika!Afrika!“ anknüpfen. » weiterlesen
Hexenmeister ohne Magie: Marc-André Hamelin im Residenztheater
Extremsport hinterm Flügel: Der Pianist und Komponist Marc-André Hamelin ist für seine Vorliebe bekannt, selten aufgeführte Stücke mit äußerst hoher technischer Schwierigkeit zu spielen. Im Residenztheater bewies er sein spielerisches Können, der Inhalt blieb dabei auf der Strecke. » weiterlesen
Dafür würden manche bis zum Teufel gehen - zum Tod von Gary Moore die Besprechung seines letzten Münchner Konzerts
Gary Moore ist tot - für die Welt der lauten Gitarren von Blues bis Metal eine schockierende Nachricht. Der Ire starb im Alter von nur 58 Jahren während eines Urlaubs in Spanien, wie auf seiner Webseite bestätigt wurde. Die näheren Umstände sind noch nicht bekannt. Zum Gedenken an einen der besten Gitarristen wiederholen wir die Besprechung seines letzten Münchner Konzerts auf dem Sommer-Tollwood von 2009. » weiterlesen
Ein Henker ohne Zorn und Pein
Düsteres Klanggemälde: Der Komponist Klaus Schedl und Piano Possibile brachten im Rahmen des Symposiums "Neue Musik, neue Öffentlichkeit" "Les Fleurs du Mal" von Charles Baudelaire als verstörenden Liedzyklus auf die Bühne der Muffathalle. » weiterlesen
Bordell-Sofa und Regierungstisch - Shakespeares Henry IV im Theater Viel Lärm um Nichts
Heinrich, mir graut vor Dir!“ Das darf nicht nur Gretchen zu Faust sagen, sondern auch der Zuschauer zu den beiden Heinrichen, die Shakespeare in seinen zwei Königsdramen „Henry IV“ porträtiert: Den Usurpator Heinrich IV., der seinen Vorgänger Richard II. ermordet hat und danach seine Adels-Verbündeten und das Volk grausam unterdrückt, sowie sein missratenes Sohnes-Früchtchen, das sich vom kriminellen Vorleben später als Heinrich V. kriegerisch rehabilitiert. » weiterlesen
Wenn nur das Stück nicht wär': „Grand Hotel“ als Musical am Gärtnerplatz-Theater
Nach der Broadway-Premiere vor 21 Jahren resümierte die „New York Times“ ziemlich ungalant, welche Traumbesetzung dem Stück vielleicht auf die Sprünge geholfen hätte: Natalia Makarova als alternde Tänzerin Gruschinskaja, dazu Sting, blond und schön, als verarmter Baron und Gelegenheitsdieb von Gaigern, Madonna als Hollywood-geile Stenotypistin Flämmchen und je nach Bedarf Michael Douglas in der Rolle des zwielichtigen Unternehmers Preysing. » weiterlesen
Ein Ritter spielt die Luftgitarre
Das Böse scheitert, und das Gute in Gestalt weiser Staatsführung und der Liebe obsiegt – und dazwischen wird wunderbar gesungen und musiziert: Händels „Ariodante“ ist in der Inszenierung von Kobie van Rensburg am Cuvillés-Theater als funkelndes Barockjuwel neu zu erleben. » weiterlesen
« 1 ... 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 ... 123 »