Neue Arbeiten von Alexandra Wacker
Bilder in Öl und Tusche - ohne Brüche und Widerhaken
Zwei ganz unterschiedliche Positionen zeigt die Ausstellung "Das bin ich" mit aktuellen Arbeiten der österreichischen Künstlerin Alexandra Wacker.
Als wollte sie ihre Welt auf den Kopf stellen: "Domus II", das verschwommen stilisierte Blumen zeigt, die durch einen gelben Balken von einer bergigen Landschaft getrennt sind, hängt verkehrt herum - oder wird nun doch richtig gezeigt.
In kräftigen Farbschichten aufgetragen kontrastieren fast naturalistische Landschaftsdarstellungen mit domestiziert scheinenden Pflanzen. Im Gegensatz zu früheren Arbeiten, in denen sich die Künstlerin eine gewisse Distanz in ihrer Sicht auf die Dinge bewahrte, nähert sie sich der Szenerie nun an, wendet sich zum Beispiel in den Gemälden "ist keine Rose" oder auch "Pink Floyd" mehr mehr dem Abstarkten.Und doch bleibt das alles seltsam lieblich, ohne Brüche und Widerhaken.
Den zweiten Teil der Ausstellung bilden großformatige Tuschezeichnungen auf Papier, mit denen Alexandra Wacker buchstäblich in den Wald gerät. Lichtungen, einzelne Bäume, düster, dämmerich oder lichtumwoben. Die Bilder nehmen Anklänge an die Landschaftsmalerei des 18. Jahrhunderts auf und erinnern dann doch mehr an gemalte Provinztheater-Kulissen der 1960er Jahre.
Die neuen Arbeiten von Alexandra Wacker, alle 2011 und 2012 entstanden, sind dekorativ und nett anzuschauen. Aber sie bleiben profan, wirken wie die Zwischenstation der Künstlerin auf der Suche nach einem Fortschritt in ihrem Schaffen. Der Titel der Ausstellung führt in die Irre - das ist sie noch nicht.
Bis zum 21. Juli 2012 in der Galerie Karin Sachs, Augustenstraße 48 in München, Di-Fr 13-18 Uhr, Sa 12-16 Uhr. Eintritt frei.