"Gefällt mir"

Was ist eine jugendliche Identität im Facebook-Zeitalter? Ein "Gefällt mir" im Stakkato plus Handyfotos im Datenstrom? Das Tanztheater mit Jugendlichen (Kooperation mit der Ricarda-Huch-Realschule, Regie Jörg Wesemüller, Choreografie Simone Lindner) mit etwas Story von Guillaume Corbeil und vielen Ideen wird in der Einstein-Kultur (Einsteinstraße 42) zu einem so verstörenden wie anrührenden Erlebnis. Erst werden die Web-Splitter zum Bild eines Menschen zusammengesetzt, dann stürzt die Hauptdarstellerin in einen Strudel aus Drogen, Sex und Gosse. "Man sieht sich", so heißt das Stück, ist erstaunlich bei aller getanzten Künstlichkeit: wegen seiner Lebensnähe, Drastik, Unmittelbarkeit. Leider nur noch am 17. Oktober um 19.30 Uhr auf der Bühne im Gewölbekeller. Foto (mit einem Filter von Vignette): Michael Grill