Kommentar zu Zukunft des Teams um den Puerto Giesing: Die Subkultur – ab ins (Stadt-) Museum
Das ist eine ganz große Sache für die offene Münchner Kulturszene und das Team um den Puerto-Giesing (ein Konglomerat aus den Veranstaltern vom "Kongress" und chromemusic.de sowie dem Puerto): Nach dem Ende des alten Giesinger Hertie als temporärem Kulturhafen soll es nun im fliegenden Wechsel weitergehen – im Stadtmuseum! Man reibt sich die Augen und liest es noch einmal: Wirklich im Stadtmuseum, wo man Coolness bislang für eine englische Rindersorte gehalten hat? Münchens bedeutendster Beitrag zur Clubkultur der letzten Jahre mutiert zum Stadtcafé de luxe?
Das klingt so schräg und seltsam, dass es letztendlich doch wieder sehr gut in die Welt von Zehra Spindler passt, der Puerto-Macherin.
Der Schritt von Giesings Höhen in die Räume am Rindermarkt ist aber für beide Seiten von unterschiedlichem Risiko: Ob die Szene Spindler ins Museum folgt muss sich erst noch herausstellen. Das Stadtmuseum hingegen kann eigentlich nur gewinnen: Es bekommt junges Publikum, es kann sich mit einer für München neuen Art der Museumsnutzung präsentierten und es macht aus Problemen der in den nächsten Jahren anstehenden Generalsanierung Chancen. Denn wenn im Stadtmuseum erst einmal der Umbau beginnt, gibt es dort noch viel mehr temporäre Nischen für kleine Puertos. Die Subkultur im (Stadt-) Museum – warum nicht?