Gauthier Dance in der Schauburg
Modern Dance, der glücklich macht
Der Ball ist rund und ein Spiel dauert (meist) 90 Minuten. Dass fünf Frauen das auch in sieben Minuten schaffen – noch dazu in Zeitlupe –, beweist Gauthier Dance äußerst amüsant. Eric Gauthiers Tanzkompanie aus Stuttgart hat bei ihrem dritten Gastspiel in der Schauburg bereits ältere und jugendliche Fans, die das Programm „Lucky Seven“ mit Standing Ovations feiern.
So vergnüglich ist Tanz gerade auch für Nicht-Experten selten. Modern Dance ist für viele oft eher intellektuelles Rätsel als pure Sinnenfreude. Eric Gauthier setzt auf intelligente Unterhaltung, ohne auf Kunst-Anspruch zu verzichten. Seine Tänzer sind hochprofessionell, die Stücke von renommierten Choreografen. Sieben (einige waren in München bereits zu sehen) hat er für „Lucky Seven“ kombiniert: „Lucky“ steht für seine Hoffnung, die Zuschauer glücklich zu machen. Von Gauthier selbst stammt uneitel nur ein kurzes Power-Stück: In „Taiko“ schlagen drei Tänzer kraftvoll japanische Trommeln – scheinbar. Den Frauenfußball hat Roberto Scafati choreografiert, das traurige Liebes-Duo „The Old Man and Me“ Hans van Manen. Itzik Galili macht ein Sofa zum Kampfplatz von hinreißend komisch-akrobatischen und ironisch gebrochenen Beziehungsclinchs: erst Mann-Frau, dann Mann-Mann – danach sitzen alle drei nebeneinander.
Seit 2007 gibt es Gauthier Dance, Schauburg-Intendant George Podt hat sie als einer der ersten entdeckt und eingeladen. Die Truppe, die viel gratis für Kinder, Senioren und Behinderte spielt, ist inzwischen so arriviert, dass sie am Dienstag den Tanzsommer Innsbruck eröffnet. Mit „Lucky Seven“, aber teils anderen Choreografien. Ihre Botschaft ist, dass Tanz einfach Spaß machen kann.
Schauburg, Samstag 20 Uhr, Tel. 089/ 233 371 71, www.theater@schauburg.net;
Tanzsommer Innsbruck, 19./ 20. Juni, Tel. 0043/ 512/ 561 561, ticket@innsbruck.info