Max Herre im Ampere
Im Kreis seiner Freunde - jetzt rappt er endlich wieder
Die großen Hip-Hop Festivals in Deutschland stehen demnächst an, und München macht sich schon mal ein bisschen warm dafür: Max Herre füllte am Montag das Ampere und begann damit seine kleine Warm-Up-Tour.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Das kommende Album "Hallo Welt" von Max Herre wird wesentlich Hip-Hop-lastiger als seine bisherigen beiden Soloalben, die viele Ausflüge in Richtung Soul und Singer-Songwriting enthielten. Im Ampere war schon einiges davon zu hören, obwohl es erst im August auf Platte erscheint. Reaktion: überwiegend begeistert.
Die Stimmung in der kleinen Halle war ausgelassen, aber richtig zum Kochen brachte Max Herre sein Publikum, das zum großen Teil überraschend jung war, erst, wenn er alte Freundeskreis-Hits wie "A-N-N-A", "Leg dein Ohr auf die Schienen der Geschichte" oder "Esperanto" anstimmte. Hier konnten alle mitrappen und die älteren Besucher konnten dazu in Erinnerungen schwelgen.
Für Support hatte Max Herre auch gesorgt: Die stimmgewaltige Joy Denalane und sein Weggefährte Afrob standen neben Band und DJ auf der Bühne. Vor allem beim alten Hit "Reimemonster" blühte Afrob auf, meinstens wirkte er aber eher wie ein Fremdkörper, stand die meiste Zeit im Hintergrund und beschränkte sich aufs Kopfnicken.
Max Herre allein ist nicht Freundeskreis und so muss man die ruhigeren, mitunter etwas schnulzigen Stücke hinnehmen - wie "Wolke 7", das er gemeinsam mit Philipp Poisel aufgenommen hat. Wenn es aber zu sülzig wird, dann reißt er es mit einer großartigen, gerappten Version von Lenny Kravitz' “It ain't over till it's over“ und Klassikern wie "Tabula Rasa" heraus.
Der Freundeskreis lässt ihn jedenfalls immer noch nicht ganz los, auch wenn es mittlerweile eine Fernbeziehung ist. Er wird weiter dran arbeiten, erst recht in einem Sommer der Festivals.
Oliver Schwabe
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