"Leider nicht richtig durch die Medien gegangen": Zum Dauer-Gezicke rund um die Puerto-Stadtmuseum-Sache
So ist die Lage. Das Bild zeigt Party-Stimmung im Stadtmuseum - es handelt sich um ein offizielles Pressebild der Veranstalter. Foto: Archiv Museum@Night
Das absurde Theater um die Frage, wie man die frisch errichtete Kultur- und Party-Location im Stadtmuseum zu bezeichnen habe, hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Am heutigen Nachmittag (15. Dezember 2010) äußerte Puerto-Giesing-Macherin Zehra Spindler live im Radiosender M94,5, die neuen Veranstaltungen im Stadtmuseum hätten „mit Puerto Giesing wenig bis gar nichts zu tun“. Das erstaunt insofern, weil Zehra Spindler selbst sich zuvor teilweise völlig anders geäußert hatte. Außerdem fordert sie Differenzierung ein. Die sie selbst am wenigsten zu leisten bereit ist.
Das Verhältnis von Puerto Giesing zum Stadtmuseum sei „leider nicht richtig durch die Medien gegangen“, so Spindler in dem Interview, das man besser eine demütig anmoderierte Stellungnahme nennen sollte. „Ich dachte mich trifft der Schlag, als ich las, dass das Stadtmuseum das neue Puerto Giesing sein soll“, sagte Spindler, und weiter: „Super, dass ich das hier aufklären kann“.
Richtig ist also, laut Spindler (Stand 15.Dezember 2010), dass die neuen Dinge im Stadtmuseum vor allem von den Machern des „Kongress“ (ehemals Registratur) veranstaltet werden, die den Puerto Giesing um eine Kooperation angefragt haben, und dies betreffe somit, laut Spindler (Stand 15.Dezember 2010), im Wesentlichen das Team from Hell und Cromemusic.
Trotzdem hätten sich „alle auf das Reizwort Puerto Giesing gestürzt“. Dessen Team habe längst „andere Off-Locations“ in Bearbeitung, so Spindler (Stand 15.Dezember 2010), bei denen aber noch keine Verträge unterschieben seien und über die sie deshalb noch nichts sagen wolle. Es werde aber eine große gemeinsame Veranstaltung von Puerto Giesing und dem Stadtmuseum geben, nämlich die Silvesterfeier „One nation under a Viertel“, so Spindler (Stand 15.Dezember 2010).
Noch Fragen? Auch wenn es in München eigentlich anderes zu klären gäbe als die genaue Bezeichnung eines Veranstaltungsteams unter Berücksichtigung seiner überdurchschnittlichen Eitelkeiten, sollte man natürlich immer um größtmögliche Exaktheit bemüht sein. Richtig ist, dass es einige hanebüchene Veröffentlichungen vor allem in Printmedien gegeben hat. Die Frage einer genauen Veranstalterbezeichnung war dabei aber das geringste Problem. Und auch wenn die wahren Zicken offenbar in den selbstgefälligen Reihen des Kongress' zu sitzen scheinen, muss hier doch drauf hingewiesen werden, was Zehra Spindler erwiesenermaßen gesagt hat, beziehungsweise, was über die Puerto-Stadtmuseum-Sache geschrieben wurde, zum Beispiel hier im Kulturvollzug
Wir hatten im Bericht vom 10. Dezember geschrieben: „Das Stadtmuseum als zeitweilige Party- und Veranstaltungs- „Location“ sorgt auch deshalb für so viel Wirbel, weil es überwiegend vom Team des Puerto Giesing (genauer: von einem Konglomerat aus den Veranstaltern vom “Kongress” und chromemusic.de sowie dem Puerto) organisiert wird...“ Diese Formulierung beruhte auf einer Aussage von Zehra Spindler. Normalerweise ist sie ein kreatives Chaoswunder. Es scheint ihr aber nicht gut zu bekommen, in einem Umfeld agieren zu müssen, in dem nicht die Kreativität an erster Stelle steht.
Im ersten Interview zu der Sache überhaupt, erschienen auf dem Kulturvollzug am 4. Dezember (und autorisiert von der Interviewten), hatte Spindler unter anderem gesagt: „Unter dem Titel ,One nation under a Viertel' übergibt das Puerto Giesing den Stab dann offiziell ans Stadtmuseum.“
Das scheint wohl doch nur ein Stäbchen gewesen, und auch das war bestimmt wieder mal ganz anders gemeint. Um was ging es gleich nochmal?