Matthias Mühling neuer Direktor im Lenbachhaus
Innovation aus den eigenen Reihen
Mit breiter Mehrheit hat der Münchner Stadtrat Matthias Mühling als neuen Direktor des Lenbachhauses ab 2014 bestimmt.
Eine echte Überraschung war es nicht, die da vorweihnachtlich auf den kulturellen Gabentisch flatterte. Als Nachfolger von Helmut Friedel (67), der Ende 2013 in den verdienten (Un-)Ruhestand gehen und vorher noch im Mai die Wiedereröffnung des Lenbachhauses schultern wird, hat sich die Vollversammlung des Stadtrats am 19. Dezember 2012 mit großer Mehrheit für den promovierten Kunsthistoriker Matthias Mühling (44) entschieden. Der Kulturreferent der Stadt, Hans-Georg Küppers, dem am Ende eines Bewerbungsverfahrens zwei Vorschläge vorlagen, ist zufrieden, handelt es sich doch um seinen Wunschkandidaten: "Ich bin mir sicher, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben."
Mühling kennt das Haus. Seit April 2005 ist er dort als Sammlungsleiter und Kurator für internationale Gegenwartskunst tätig. Seit 2010 fungiert er als Leiter der Abteilung "Sammlungen, Ausstellungen, Forschung". Durch Ausstellungsprojekte mit Künstlerinnen und Künstlern wie Maria Lassnig, Angela Bullock, Tom Burr oder Pablo Bronstein hat er internationale Anerkennung erfahren. Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Utopien, inhaltliche Offenheit und sein Gespür für Neuentdeckungen zeichnen ihn aus.
"Im neu gestalteten und erweiterten Lenbachhaus bieten sich herausragende Möglichkeiten sinnlicher Kunsterlebnisse. Das Lenbachhaus ist ein Haus, das vielen Menschen den Zugang zur Kunst eröffnen kann und will. Ich freue mich sehr, hieran verantwortlich mitzuwirken und die erfolgreiche Arbeit mit dem gesamten Team fortzusetzen", so Mühling. Das klingt - was soll der Mann auch sagen - staatstragend und pathetisch. Aber es eröffnet spannende Perspektiven für die Zukunft.
Anmerkung der Redaktion: Der Bericht wurde am 21. Dezember 2012 um 14.35 Uhr berichtigt: Bei der mit "Marion Lassing" bezeichneten Künstlerin handelte es sich tatsächlich um die Österreicherin Maria Lassnig. Wir bitten das Versehen zu entschuldigen und bedanken uns bei unserem aufmerksamen Leser Daniel Buchta.