„Viva Las Vegas“ im GOP Varieté-Theater
Eine andere Reise durch die Spielhölle der Welt
In Nevadas Sündenbabel gibt es Glamour-Boulevards, Casinos und Entertainment-Tempel, wie sie Videos des nächtlichen Las Vegas im GOP-Theater zeigen. Aber auch Kaschemmen und verkrachte Existenzen. Ein bisschen davon deutet die Varieté-Show „Viva Las Vegas“ an, die den Star-Glanz parodiert.
Ein unentdecktes Zauber-Talent ist der Barkeeper Frank Rossi. Nur klappt das nicht mit dem Kaninchen im Zylinder. Rossi hilft sich mit einer Serviette. Das Stoff-Kaninchen müpft so frech auf, dass es mit seinem Bauchredner sofort zum Publikumsliebling wird. Aus einer Stricksocke wächst noch ein knurriger Papagei, und am Ende bläst Rossi einhändig Blockflöte und singt gleichzeitig. Phänomenal.
Selbstironie beherrscht auch der Conférencier und Sänger Riccardo Mancini. Als Stimm-Imitator variiert er „I Did I My Way“ vom angesäuselten Dean Martin über Elvis, Tom Jones, Satchmo bis hin zu Pavarotti.
Rhythmisches Feuer entfacht der Cowboy A. J. Silver mit seinem Lasso und den Bolas. Er lässt die Peitschenkugeln schneller knallen, als man hören und sehen kann. Kein Wunder, dass sein Pferd verrückt spielt.
Hochkarätig die Artisten: Schlangenfrau Anna Roudenko windet sich dramatisch auch am Vertikalseil, Mila Roujilo hält 20 rasend kreisende Hula-Hoop-Reifen in Balance. Jongleur Vladik lässt beim Bodenturnen verblüffend die Bälle fliegen, das Duo Night People macht aus einem Kartenspiel Equilibristik. Den Zauberer Manuel Muerte, dem alles sehr überraschend und komisch schief geht, rettet immer seine damenhaft pikierte Assistentin Silvana Busoni. Zum Abschied singt sie herzergreifend mit Mancini Sinatras „One More for the Road“.
GOP Varieté-Theater, Maximilianstraße 47, 80538 München, bis 2. März, Tel. 210 288 444