Beobachtungen zum Ablachen: Heino Trusheims Kabarett in der Drehleier
"Wer glaubt, sein Leben sei arm an Höhepunkten, steht einfach zu weit oben.“ So wirbt Heino Trusheim für sein Comedy-Solo „Höhepunkt“. Der 40-jährige Hamburger sucht in der Drehleier seine Höhepunkte in den Niederungen des Alltags. Der Witz der abgenudelten Themen hält sich in Grenzen.
Die größte Frage ist natürlich die nach dem Unterschied der Geschlechter. Warum erzählt seine Frau ihm ihren ganzen Tag, während er auf die Frage, wie's war, einsilbig mit „gut“ antwortet? Warum kann er nicht wie sie die Spülmaschine einräumen und Betten beziehen? Warum brauchen Kinder Inuit-Namen? Und wären Selbstmord-Attentäter so fanatisch, wenn die Religionen statt von Männern von Frauen geschrieben worden wären?
Ansonsten springt er routiniert durch Kindheitserinnerungen an großelterliche Monster-Betten oder demütigende Fußball-Erlebnisse. Hunde liebt er, weil die ihr Herrchen lieben. Nur springen die kleinen immer an einem hoch, um auf Augenhöhe zu kommen. Und falls ein bahnreisender Geschäftsmann nicht kapiert hat, dass er sein Online-Ticket ausdrucken muss, sollte doch die Schaffnerin einfach den Laptop abknipsen.
Als schlagfertiger Stand-up-Comedian hat Trusheim sein Publikum im Griff - und seine Beobachtungen haben durchaus Wiedererkennungswert zum Ablachen. Aber trotz mancher guten Pointen kennt man das alles. Da fehlt's deutlich an Originalität.