Kommentare
Peter Eötvös bei "musica viva" im Herkulessaal der ResidenzAls sei im Februar der Frühling ausgebrochen
Ein Wochenende mit großen Werken und großen Namen bei "musica viva" im Herkulessaal der Residenz. Der ungarische Komponist Péter Eötvös, dessen komisch-utopische Oper, „Die Tragödie des Teufels“ 2010 an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt wurde, dirigierte zwei eigene Violinkonzerte, „Seven“ und „DoReMi“, Helmut Lachenmanns „Zwei Gefühle“ und Wolfgang Rihms „In-Schrift 2“ » weiterlesen
Zwischenbilanz zum Theaterfestival SpielartVon Mao bis zum Glücksbedürfnis - auf erstaunlichen Wegen
Mit einer afrikanisch-deutschen Tanz-Produktion über die Idee des Panafrikanismus fing das zehnte Spielart-Festival an, dann zeigte das Nature Theater of Oklahoma die Banalitäten der US-Gesellschaft als Marathon-Kunstform aus Gleichmacher-Choreografie und Pop-Oper. Das Living Dance Studio aus Beijing blickte mit seiner Werkschau ins brutale Reich des Mao-Kommunismus, der hierzulande von der 68er-Generation ungeheuer verklärt wurde. Die Choreografin Wen Hui und der Filmemacher Wen Wenguang verschmelzen Doku-Videos mit minimalistischer, meditativer Tanzperformance, eingehüllt in einen Kokon aus durchsichtigen Vorhängen. Was da nüchtern und unsentimental von alten Menschen erzählt und mit Parteipropaganda konfrontiert wird, zeigt ein Unterdrückungssystem, das West-Sozialisten lange nicht als solches sehen wollten. » weiterlesen
Karl Stankiewitz zum Tod von Dieter HildebrandtDer ewige Spötter - und wie seine Karriere einst begann
Es gab eine Zeit, da durfte man als politischer Korrespondent in München keine Kabarett-Premiere versäumen. Denn plötzlich, einige Jahre nach der Frühblüte der von Erich Kästner inspirierten „Schaubude“ in einem Hinterhof der Reitmorstrasse, waren wieder beste Programme in aller Munde, und zwar weit über die Stadt hinaus. Sogar in Bielefeld wollte ein Friedrich Nowottny, Volontär der Freien Presse (und späterer WDR-Intendant), bei einem meiner Routine-Redaktionsbesuche genauer von mir wissen, was sich denn da in Schwabing neuerdings abspiele. Nach dem Wortlaut des Berichts unseres Autors Karl Stankiewitz vom Juni 1957 spielte sich in etwa Folgendes ab: » weiterlesen
Karl Stankiewitz, Münchens dienstältester Journalist und Autor, feiert GeburtstagDer jüngste 85-Jährige der Stadt schreibt und schreibt und schreibt
Vor fünf Jahren, zu seinem 80. Geburtstag, konnte man sich noch wundern: Er hatte scheinbar tatsächlich mit dem aktuellen Journalismus aufgehört, um fortan "nur noch" Bücher zu schreiben. Inzwischen, zum Beispiel zu seinem 85. Geburtstag an diesem Sonntag (27.10.13), darf man beruhigt sein: Karl Stankiewitz schreibt und schreibt und schreibt weiter, aktuell und engagiert wie eh und je - einzig den Rhythmus hat er verändert. » weiterlesen
Zur Schenkung der Sammlung Goetz an den Freistaat BayernBeispiellose Offensive für die Medienkunst in München
Was für ein Geschenk! Seit Gabriele Münter der Landeshauptstadt 1962 einige hundert Werke des Blauen Reiter im Gesamtwert von 200 Millionen Mark vermachte und Lothar Günther Buchheim 1995 dem Freistaat über tausend Werke der Brücke sowie seine volks- und völkerkundliche Sammlung im Gegenwert von 100 Millionen Euro dem Freistaat als Dauerleihgabe übereignete, hat Bayern dergleichen nicht mehr erlebt. » weiterlesen
Über Kardinal Döpfner, der jetzt 100 Jahre alt geworden wäreVolksnah, politisch - ein Mann, der München belebte und beunruhigte
Wie Julius August Kardinal Döpfner einst Kirche und Atheismus versöhnen wollte. Der gebürtige Unterfranke wäre am Montag (26.8.2013) 100 Jahre alte geworden. » weiterlesen
Zum letzten Kultur-Empfang von OB Christian UdeMelancholisch mit Spitzmaus im südlichsten aller Gärten
Soviel Kultur ist selten auf einem Flecken, auch in München, und noch dazu auf so einem schönen. 600 Menschen waren beim Kulturempfang von Oberbürgermeister Christian Ude, wohl zwar nicht alle Künstler, so doch mindestens: "Kulturschaffende". Münchenhistorisch schon jetzt bedeutend: Es war nach 21 Mal der definitiv letzte des OBs Ude, des kunstsinnigsten Oberbürgermeisters, der je Kulturempfänge veranstaltete - denn im nächsten Jahr muss er sein Amt bereits abgegeben haben. Ude blieb staatsmännisch nüchtern, das Publikum war durchaus etwas wehmütig. » weiterlesen
20 Jahre Domagk-AteliersEs war so schön, dann kam die sanierende Hand
An acht Tagen feierten die Domagk-Ateliers im Haus 50 und auf dem Freigelände im Münchner Norden ihr 20jähriges Bestehen. Dazu gab es ein reiches Rahmenprogramm mit einem Dutzend Bands, Filmen und eine Podiumsdiskussion. » weiterlesen
Münchens schwieriger Umgang mit der ErinnerungskulturFlamme im Kerker kommt zurück, Fels im Gras soll verschwinden
Keine andere Stadt war mit dem Aufstieg und dem Führungspersonal des Nationalsozialismus, mit Verfolgung und Widerstand so lange und so eng verbunden wie München, nicht einmal die damalige Reichshauptstadt Berlin. Dennoch war und ist es gerade in der einstigen "Hauptstadt der Bewegung", die ihr österreichischer Wahl- und zeitweilige Ehrenbürger Adolf Hitler noch in den Stunden des Untergangs durch seine bayerische Sekretärin grüßen ließ, beispiellos schwierig, eine angemessene, umfassende, politisch korrekte Erinnerungskultur zu entwickeln - trotz der ungewöhnlich vielen Straßenbenennungen, Hinweistafeln, Denkmäler und Mahnstätten. Viele sind nur durch bürgerschaftliches Engagement realisiert worden. Eine Übersicht über Münchner Debatten und Projekte. » weiterlesen
Lenbachhaus wiedereröffnetGoldener Tempel für die Kunst
Das Schmuckkästchen am Entreé des Königsplatzes glänzt wieder: Nach Jahren des Um- und Anbaus öffnet das Lenbachhaus am heutigen Mittwoch seine Pforten. Mit prominenten Neuzugängen auch aus der zeitgenössischen Kunst, einer teilweise atemberaubenden Architektur - und einer beeindruckenden und neuartigen Lichtregie. » weiterlesen