Säuselboys out of Rosenheim: La Brass Bandas Oliver Wrage veröffentlicht den Sound seiner Jugend
Die wilden Rosenheimer Tage und Nächte: Christian "Kasi" Kasseckert und Hannes "der Hän" Hajdukiewicz beim Säuseln. Foto: Säuselboys
Bei vielem, das man in der Jugend tut, erkennt man erst später, wie wichtig es war. So muss es auch Oliver Wrage, Bassist der Chiemgauer Überflieger La Brass Banda, und Hannes Hajdukiewicz, Komponist und Arrangeur („Sabsette“), gegangen sein. Vor gut zehn Jahren waren beide noch in Rosenheim - und bei Hannes wurde Musik gemacht. Es gab keine Band, es gab nur jede Menge Leute, die vorbeikamen mit einem Text oder einem Instrument.
Und dann setzte man sich hin und spielte, nach einer durchzechten Nacht, vor einem Ausflug an den Innspitz oder einfach so. „Das war das erste Mal, dass ich als Musiker gemerkt habe: Hey, es gibt ja noch viel mehr als die übliche Rockmusik“, sagt Wrage heute. Und Hajdukiewicz: „Sowas ging nur in der Kleinstadt, wo jeder jeden kennt, es war nichts geplant, jeder brachte spontan einen anderen mit und dann ging's los.“
15 Songs, die von 1999 bis 2003 entstanden, werden nun unter dem Namen Säuselboys veröffentlicht, sie sind eine extrem entspannte
Der Ort, an dem das alles geschah: Hajdukiewicz' damalige Rosenheimer Bude mit Musikstudio-Ausstattung. Foto: Säuselboys
Mischung aus Rap, Schrammelpop und Elektro, in den Texten darf man manchmal Vorläufer der La Brass Banda-Themenwelt entdecken. Neben einer CD gibt es auch eine LP, denn „Vinyl ist unauslöschbar“, meint Wrage.
Beide betonen: „Es ist für uns eine Herzensangelegenheit.“ 18 Musiker führt die Säuselboys-Genealogie auf, darunter auch Matthew McCarthy, Bruder des Franz-Ferdinand-Gitarristen Nick McCarthy (die Brüder wuchsen im Landkreis Rosenheim auf). Auch Nick selbst jammte mit Hajdukiewicz, die dabei entstandenen Aufnahmen sind 2006 unter dem Namen Box Codax erschienen.
Oberbayerische Musikkommune der ersten Nullerjahre mit Hippie-Touch: Die Säuselboys und -girls an einem See. Foto: Säuselboys
Mit dem Wegzug von Hajdukiewicz aus Rosenheim 2003 endete die skurrile Musikkommune, heute sind die Säuselboys und -girls in alle Himmelsrichtungen verstreut. Wrage sagt: „Das ist nicht wiederholbar.“
Die Säuselboys spielen heute (Mittwoch) einmalig in der Glockenbachwerkstatt (20 Uhr). Fürs Eintrittsgeld von 7 Euro gibt es die CD gratis dazu. Im Web unter http://www.xn--suselboys-v2a.de/; Hörproben bei Myspace: http://www.myspace.com/saeuselboys