Kleine Kunst- und Kulturorte in und um München(5)
Von der Tankstelle zum Kunstraum
Die erhalten gebliebene Architektur der alten Metropol-Garage mitten in Schwabing bewahrt den Charme der 1950er Jahre. Benzin wird da schon lange nicht mehr gezapft. Dafür gibt es nun Kunst zu sehen.
Das ausladende weiße Vordach aus dünnem Beton mit den tropetenförmigen Stützen und der ovale, verglaste Verkaufsraum waren typisch für die Tankstellenarchitektur der Wirtschaftswunderjahre. Mitten im dicht besiedelten Schwabing wurde die Anlage 1955 als Sockel für ein Mehrfamilienhaus an der Georgenstraße errichtet. Fast 50 Jahre lang versorgte die Metropol Garage, eine Tankstelle mit Autowerkstatt und Waschhalle, die Autofahrer mit Benzin oder brachte ihre Lieblinge aus Blech auf Vordermann. Alois Wanninger und sein Team sind Legende. Die farblichen Absetzungen an Dachkante und Säulen lassen noch erahnen, welche Treibstoffmarke dort gehandelt wurde.
Getankt, repariert und gepflegt wird dort schon lange nicht mehr. Dafür gibt es nun in der ehemaligen Autowasch-Halle zuweilen Kunst zu sehen. 2007 gründete der Sammler Markus Michalke den nicht kommerziellen "Metropol Kunstraum", in dem er hin und wieder Teile seiner Sammlung in Ausstellungen präsentiert. Der Schwerpunkt liegt auf Skulpturen und Papierarbeiten des amerikanischen Minimalismus der 1960er Jahre und der nachfolgenden Künstlergeneration - passend zur Architektur. Ein Mal in der Woche - mittwochs von 17 bis 19 Uhr - sind die aktuellen Ausstellungen für das Publikum zugänglich.
Georgenstraße 42 in München, von außen jederzeit einsehbar. Näheres unter www.metropolkunstraum.de