Münchner Allerlei
Neue Begegnung zwischen Gedanke und Tanz: Zur Uraufführung von Richard Siegals "©oPirates" in der Muffathalle
Das Komplizierte kann am Ende einfach oder aber auch banal sein. Auf diesem schmalen Grad wurde Dance 2010 in der Münchner Muffathalle mit einem Format eröffnet, das normalerweise zum Rahmenprogramm eines Festivals gehört: mit einer Party. Nicht etwa von einem Party-Designer, sondern von dem Choreographen Richard Siegal, der derzeit Artist in Residence des Muffatwerks ist. Zunächst war dies ein selten undidaktischer und gelungener Versuch, die vierte Wand zwischen Bühne und Publikum unsichtbar zu machen. » weiterlesen
Bullen und Schweine: Ein Ausblick auf „Sau Nummer vier“, den Niederbayern-Krimi im BR-Fernsehen
Gut, es ist nicht gerade appetitlich, was Dackel Seppi da gefunden hat: einen abgebissenen männlichen Finger. Darüber aber regt sich doch kein Niedernussdorfer auf. „Des letzte Moi, wo oana umbracht worn is, des war no unterm Hitler“, heißt’s in dem niederbayerischen Kaff. Auch Polizeiobermeisterin Gisela Wegmeyer (Johanna Bittenbinder) glaubt an einen Unfall. Also weiter im Programm. Das besteht an diesem Tag aus dem verdienten Besäufnis nach einem Begräbnis. » weiterlesen
Die große Verlose zur langen Nacht der Museen
Während der Woche haben wir es schon auf unserer Facebook Fanpage angekündigt, jetzt ist es soweit. Kulturvollzug verlost einen Nintendo DSi XL zusammen mit dem Spiel Art Academy. » weiterlesen
Sonne im Kopf
Die Stimme eines Sufi verweht im schwarzblauen Nachthimmel, und über die griechisch-hehren Fassaden am Königsplatz scheinen scheinen gigantische Bienen zu krabbeln: Der abendliche Illusionszauber des Regisserus Berkan Karpat verwandelte Münchens schönsten Platz am vergangenen Wochenende in ein Gesamtkunstwerk zum Durchschreiten. » weiterlesen
Malerfürst Markus Lüpertz und „TTT“ beim Jazzfest im Gasteig: Wie sicher bleibt der Münchner Jazz?
Das Jim-Jazzfest, zum ersten Mal am Rosenheimer Berg, feierte heuer in der Black Box des Gasteig seinen einundzwanzigsten Geburtstag. Nach einem Jugend-Jazzstrafrecht wäre das Festival für Münchner Musiker also nicht mehr als Heranwachsender zu betrachten. So verziehen auch Teile des gereiften Jazzpublikums manche Avantgardismen weniger. » weiterlesen
Von der Faszination der Heißtrubentfernung: Die Besserwissi-Parade Nerd Nite wird immer beliebter und füllt locker den Puerto Giesing
Die Liste der menschlichen Torheiten ist fast unendlich, weil doch jeder irgendwie einen Spleen hat, sein Steckenpferd reitet oder sonstwie sein Ding macht, und sei es auch noch so abseitig. Und wir gucken uns auch gerne gegenseitig zu, wenn der andere erzählt, was er alles über parasitäre Vögel weiß, über die Kulturgeschichte der Kanaldeckelreinigung oder das Balzverhalten der Kellerasseln. Der Nerd, also die in den frühen 70ern entstandene Lebensform des jungen, schrulligen Intellektuellen, ist gerade ein bisschen in Mode, nicht nur weil Mark Zuckerbergs Lebensgeschichte ins Kino kommt. Und die Nerd Nite ist ein echter Trend, wie man in Münchens noch wenige Wochen existierenden Subkultur-Kaufhaus sehen konnte. » weiterlesen
Zur Diskussion gestellt
Seit Jahren stehen sie da, die beiden Türme, einigermaßen belebt inzwischen. Unabänderlich. Kulturvollzug fragt sich aber: daran gewöhnt, gefällt, gefällt nicht, nach wie vor ärgerlich gar, egal? Was ist Ihre, Eure Meinung? » weiterlesen
Hypnotische Giesinger Nacht: Attwenger dengeln sich zum austriakischen Rock'n'Roll im vollen Puerto
Menschenschlangen vor und Gedränge im ehemaligen Kaufhaus: Im Puerto Giesing, wo sich ja mittlerweile die Stars des Münchner Independent-Labels Trikont die Klinke in die Hand geben, spielten Attwenger ein schönes und und relaxtes Konzert. Die Pioniere der avantgardistischen, also mit Rap, Punk und Techno angereicherten Volksmusik begannen erst um 22.30 Uhr, anderthalb Stunden nach angekündigter Zeit. Die Giesinger Nacht sollte mit DJs und Party ja noch lange dauern. » weiterlesen
Nur ein Audioguide mit Webseite zu Münchens NS-Geschichte oder doch mehr? Zur Diskussion um Michaela Meliáns Memory Loops
Um es zynisch zu sagen: Gedenken hat endlich Konjunktur in München. Nach Jahrzehnten des Verdrängens arbeitet die ehemalige „Hauptstadt der Bewegung“ ihre braune Vergangenheit auf. Der Platz der Opfer des Nationalsozialismus wird neu gestaltet, das zentrale NS-Dokumentationszentrum ist kurz vor Baubeginn. Und ab sofort hat auch der virtuelle Raum ein Eckchen des Erinnerns: Die Memory Loops der Künstlerin Michaela Melián. So eine Gedenkstätte gab es noch nie. Aber ist sie deshalb besser als alle anderen? » weiterlesen
Trio Grande: Das Trio Sonic Drei in der Seidlvilla
Dass das Jazz-Trio die größte der Combo-Formen sein kann, bewies Sonic Drei in der Seidlvilla. Die Schwabinger Seidlvilla, zentral im ehemaligen Münchner Quartier de Jazz der 60er und 70er Jahre gelegen, ist mit ihrer Jazzreihe seit vielen Jahren ein junger, ein lebendiger Ort dieses legendären Viertels. Doch genug der Legenden, der Vergangenheit, keine Klage. Denn dazu boten die drei von Sonic Drei wahrlich keinen Anlass. » weiterlesen