Architektur
Karl Stankiewitz über 50 Jahre NeuperlachMünchens große Tochter - Geschichte einer schwierigen Stadtwerdung
Es war ein großartiges Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk, das die Stadt München bekam - vor nunmehr fünfzig Jahren. Knapp zehn Jahre zuvor - es war kurz vor dem Ausklang ihres 800. Gründungsfestes - begann die Vorgeschichte. Am Morgen nach einer Wahlversammlung seiner Schwesterpartei stattete CDU-Bundesbauminister Paul Lücke dem SPD-Oberbürgermeister Thomas Wimmer einen Höflichkeitsbesuch ab - und platzte dabei mit der Nachricht heraus, die Bundesregierung wolle Mittel für eine Satellitenstadt bereitstellen, um der Hauptstadt Bayerns aus ihrer außergewöhnlichen Wohnungsnot zu helfen. » weiterlesen
Gärtnerplatztheater nach jahrelanger Renovierung wiedereröffnetComeback eines Unterhaltungstempels
Das Theater hat wieder seinen Platz oder vielmehr der Platz sein Theater: Nach fünf langen Jahren des Abreißens, Entkernens und Entstaubens hat das Gärtnerplatz-Theater mit einer kurzweiligen Gala Wiedereröffnung gefeiert. Im ausverkauften Haus spendeten die Zuschauer Beifall – Lohn für die Show, mehr noch Erleichterung über die Rückkehr in die Heimat, vor allem aber Vorfreude auf das runderneuerte Haus. » weiterlesen
Vor 50 Jahren erfanden die Samy-Brüder ein „Swinging Schwabing“Ära der Goldhände
In jenen späten Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts, als die selbsternannte „Weltstadt mit Herz“ zur Bühne juveniler Revoluzzer wurde und obendrein zur deutschen Lieblingsstadt der Blumenkinder, da standen sie plötzlich auf der Matte: zwei junge Migranten aus dem Morgenland. Die Brüder Anusch und Temur Samy waren die Kings, die selbstgekrönten Könige von Schwabing. Mit Phantasie, Fleiß, Geschäftssinn und schnell verdientem Geld setzten sie nach und nach außergewöhnliche Projekte um. Doch alles zerrann wieder - ein modernes Hans-im-Glück-Märchen. Von all dem ist nur das Drugstore übrig geblieben, das vor kurzem unter neuer Geschäftsführung wiedereröffnet wurde. » weiterlesen
Zum Klangfest - Interview mit Max Wagner, neuer Chef des Gasteig"Dieser Canaletto-Blick! Rundherum! Das darf man sich einfach nicht verschenken"
Am Pfingstsamstag (3.6.2017) ist wieder Klangfest-Tag. Bei freiem Eintritt spielen ab 15 Uhr 32 Bands und Musiker auf vier Bühnen; darunter auch die Gewinnerband des Kulturvollzug-Wettbewerbs Prognostic. Der Gasteig präsentiert sich beim Klangfest von seiner besten Seite: ein Zentrum für alle. Doch der oft geschmähte "Kulturklotz" steht vor gewaltigen Veränderungen. Im Interview erklärt der neue Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner, warum jetzt tatsächlich etwas geschieht, dass dem Gasteig nicht nur Emotionen fehlen und wie er jetzt dem Haus buchstäblich aufs Dach steigt. Dazu deutet er an, dass es doch noch eine spektakuläre, innenstadtnahe Übergangslösung für die Umbauzeit geben könnte. » weiterlesen
Karl Stankiewitz über die Geschichte von Hertie am BahnhofsplatzKaufen, kaufen, kaufen - die abenteuerliche Geschichte des ältesten Münchner Kaufhauses
Das größte und umsatzstärkste Kaufhaus Deutschlands, Karstadt am Hauptbahnhof München, bekommt wieder einmal neue Besitzer. Je zur Hälfte gehört es künftig, sofern das Kartellamt die Zustimmung nicht versagt, dem österreichischen Immobilienkönig René Benko und der deutsch-amerikanischen Holding RFR. Die aus dem historischen Hertie-Haus hervorgegangene Immobilie hat eine abenteuerliche Vergangenheit – eine Geschichte von geldbringenden Ideen und von großen Spekulationen. » weiterlesen
Zur Wiedereröffnung der Monacensia im renovierten HildebrandhausNeue Luftigkeit fürs literarische Gedächtnis
Man weiß gar nicht so recht, wo man sich hinsetzen will. Ins lichte Atelier oder gleich nebenan ins Café, das von der hellen Wintersonne durchspült wird? In die bequemen Lesesessel im Obergeschoss oder vielleicht doch ins abgeschiedene Turmzimmer mit Aussicht? „Das ist schon reserviert“, unterbricht Elisabeth Tworek, die Leiterin der Monacensia, die Überlegungen. „Hier darf sich ein Professor niederlassen, der an einer Werkausgabe Frank Wedekinds schreibt.“ » weiterlesen
Architekt Chipperfield präsentiert Pläne zur Umgestaltung für das Haus der KunstWieder sichtbar machen
Stararchitekt David Chipperfield will das Haus der Kunst wieder sichtbar machen – vor kurzem stellte er in München seine Pläne vor. Nein, das mache keinen Sinn: dass ein für die Stadt so wichtiges Gebäude „hinter einem grünen Vorhang aus Bäumen verschwindet“, erklärt er. „Dazu noch an einem so herausragenden Platz, um den sich jeder Bauherr reißen würde.“ » weiterlesen
Stadtteil-Tour zu neuen Projekten eines sozial-ökologischen MünchensVom Holler beim Fräulein bis zur Insel am Marienplatz
Wir stehen am Südeingang des Englischen Gartens. Nebenan bieten die Eisbachsurfer ihr ganzjährig gut besuchtes Spektakel. Ringsum vier Ausstellungshäuser. Doch nichts davon interessiert unseren Stadtführer. Vielmehr geleitet Max Zeidler die kleine Gruppe zu einem unscheinbaren Holundergewächs am Wegrand. Fragende Augen. Da zieht der Max aus seiner roten „Stattreisen“-Tasche einen bunten Internet-Ausdruck, auf dem unser Bäumchen mit einem roten Icon auftaucht. Die Karte stammt von „mundraub“. » weiterlesen
OB Dieter Reiter im Interview zum Klangfest 2016"Heimatsound ist kein Kunstprodukt"
Er greift gerne und erfolgreich selbst zur Klampfe - betont aber, auf der Musikbühne Laie zu sein. Im Hauptberuf dirigiert er ganz andere Orchester. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ist ein Fan von handgemachter Rockmusik. Auch insofern freut er sich auf das Klangfest im Gasteig, dessen Veranstalter VUT-Süd vom städtischen Kulturreferat unterstützt wird. Im Interview spricht Reiter über Musik und Kommerz, das spezielle Verhältnis der Deutschen zum "Heimatsound" und warum der Gasteig von einem neuen Konzertsaal an anderer Stelle profitieren kann. » weiterlesen
70 Jahre "Meitinger-Plan" für MünchenRettung der Ruinenstadt
Das neue München wurde vor 70 Jahren im 6. Stock des alten Hochhauses an der Blumenstraße geplant. Vom Februar bis zum Mai 1946 arbeitete Stadtbaurat Karl Meitinger an seinen „Vorschlägen zum Wiederaufbau“. Schon während des Krieges hatte er einige Gedanken dazu niedergeschrieben, sagt sein Sohn Otto Meitinger dem Kulturvollzug. Bei der endgültigen Fassung, die Oberbürgermeister Karl Scharnagl am 14. August 1946 dem Stadtrat vorlegte, musste er sich auf 64 Seiten beschränken. „Für ein umfassenderes Dokument reichte die Papierzuteilung der amerikanischen Militärregierung nicht“, verrät heute der 87jährige Architekt und Denkmalpfleger Otto Meitinger, der für den Wiederaufbau der Residenz verantwortlich und acht Jahre lang Präsident der Technischen Universität war. » weiterlesen