Ausstellungen
Herbert Mehler und Yoshiyuki Miura in der Jörg Heitsch GalerieSo wäre der öffentliche Raum zu retten
Zwei Bildhauer, beide wichtige Vertreter der skulpturalen Kunst im öffentlichen Raum, behaupten dicht gedrängt in der Jörg Heitsch Galerie ihren Ort und den Raum darum. Schwer- und Leichtgewichte. Haptisch Kraftvolles von Herbert Mehler steht neben orakelhaft Erscheinendem von Yoshiyuki Miura. » weiterlesen
"Konrad Klapheck. Das Graphische Werk" in der Versicherungskammer BayernPerfektionist und Einzelgänger mit herrlichem Humor
Er sagt das so lapidar. Aber klar, der vierte Platz kann für einen Läufer nicht eben das Ziel sein. Zumal nur die ersten drei in der Zeitung stehen, und das muss den jungen Konrad Klapheck schon sehr gefuchst haben. Um jedenfalls in die Zeitung zu kommen, sei er dann doch Maler geworden, bekennt Klapheck, ohne eine Miene zu verziehen. Da rechnete er sich einfach bessere Chancen aus. » weiterlesen
"KünstlerBilder. Inszenierung und Tradition" in der Neuen PinakothekUnsere Lieblinge
So ausgelassen wird in der Neuen Pinakothek selten gebechert. Der Wirt bringt schon die nächsten Flaschen, Weingläser werden gehoben, man gestikuliert, schwadroniert - und Generationen von Museumsbesuchern haben sich gefragt, wo hier eigentlich der im Bildtitel genannte Kronprinz sitzt. Wer die idealisierten, im Grunde aber doch nie besonders attraktiven Porträts Ludwigs I. im Kopf hat, findet Hoheit sogar im Zentrum der Komposition, vom Weingenuss erhitzt. In der „Spanischen Weinschänke zu Rom“ wird’s halt recht zugegangen sein – „es hob mich der Wein“, schrieb der Thronfolger damals in sein Tagebuch. Und schließlich saß er im Kreise derer, die ihm noch vor den betörenden Damen seiner späteren Schönheitengalerie am allerwichtigsten waren: den Künstlern. » weiterlesen
Interview mit Brigitte Hausmann, der neuen Leiterin der Kunstakademie Reichenhall"Ich war selbst überrascht, wie gerne die Künstler hier her kommen"
Reichenhall, das steht für Salz, Kuren und diese postkartentaugliche Voralpenbeschaulichkeit. Man fragt sich schon, wie es eine bestens vernetzte Kunstmanagerin aus dem dauerbewegten Berlin in den eher beschaulichen Badeort verschlagen kann. Brigitte Hausmann lächelt nur. Wer sie in der behutsam renovierten Alten Saline besucht, spürt schnell, dass sie ihr Terrain gefunden hat und Außergewöhnliches entwickeln kann. Die Kunstakademie gibt es dort zwar schon seit fast 20 Jahren, mit der neuen Leiterin gelingt aber nun die Verbindung zur aktuellen Top-Kunstszene. Das Besondere: Jeder kann hier studieren – und von den Erfolgreichen lernen. » weiterlesen
Karl Stankiewitz zu einer Tragödie im Münchner Fasching von 1881Als aus kostümierten Eskimos lebende Fackeln wurden
Im Rahmen der fünfteiligen Reihe „Kunst im öffentlichen Raum“, gefördert vom Kulturreferat der Stadt, wurde von dem Künstlers Stefan Lenhart an „Die Eskimotragödie“ erinnert. Beim Faschingsfest im damals größten Münchner Vergnügungspalast „Kil's Kolosseum“, nahe der Hans-Sachs-Straße, fanden am 18. Februar 1881 neun Studenten der Akademie der Bildenden Künste den Tod, als ihre Eskimoverkleidungen Feuer fingen. Mit einem inszenierten Trauermarsch am Aschermittwoch durch die Innenstadt zum Südfriedhof, angeführt von einer zehnköpfigen Kapelle und historischer Trauermarschmusik, erinnerte Lenhart an das Unglück vor 134 Jahren. Neun Studenten der Kunstakademie von 2015 begleiten in historischer Trauerkleidung der Zeit um 1880 den Zug. » weiterlesen
Was Chris Fitzpatrick vorhat, der neue Direktor im KunstvereinWebseite, Schaufenster, Bookshop
No, no“ – auf keinen Fall will er hier alles umkrempeln. Chris Fitzpatrick ist ein höflicher Mann, der weiß, dass man sich in einen neuen Job einfinden muss und erst mal die Arbeit des Vorgängers weiterdreht. Aber wenn der neue Direktor des Kunstvereins nach einer zaghaften Begrüßung im kahlen Foyer ins Plaudern kommt, wechselt die Zurückhaltung schnell in Begeisterung. » weiterlesen
Neue Galerie "Samsa G. Tuchwaren" in der Schlafwagenfabrik NeuaubingAbgründige Eleganz des Stillstandes
Hundert Jahre alt wurde letztes Jahr das Schlafwagenausbesserungswerk in Neuaubing, und 13 Jahre war es bereits leer gestanden. Das musste natürlich früher oder später so einem wie dem Hallenmogul Wolfgang Nöth aufgefallen sein. Nach langwierigen, von Misstrauen geprägten Verhandlungen mit der ehrenwerten Altaubinger Gesellschaft ging nach einem Antikmarkt (ohne fliegende Händler) jetzt eine bemerkenswerte Galerie an den Start. » weiterlesen
Mark Leckey und David Adjaye - zwei neue Ausstellungen im Haus der KunstKybernetische Heiligtümer und Urbanismus
„Als ob“, eine Werkschau des Turner-Preisträgers Mark Leckey und die Präsentation „Form, Gewicht, Material“ des Architekten David Adjaye sind die neuen Ausstellungen im Haus der Kunst. Leckey arbeitet sich bis heute an der Jugendkultur ab, Adjaye hat ein Gespür für die mal bewusst schlichte, mal spektakuläre Form, für fein austarierte Massen und Volumina und eine betörende Materialität. » weiterlesen
"Rumford. Rezepte für ein besseres Bayern" im StadtmuseumIm Banne des Glücksritters
2014 jährte sich zum 200. Mal der Todestag des Grafen Rumford. München, die Stadt seiner größten Erfolge und Leistungen, beging das Datum in mehrfacher Weise. Die großartige Ausstellung „Rumford. Rezepte für ein besseres Bayern“ ist im Münchner Stadtmuseum noch bis zum 19. April 2015 zu sehen. » weiterlesen
„Mit Leib und Seele" - Münchner Rokoko in der Kunsthalle der HypokulturstiftungVon Asam bis Günther - himmlische Sensation in profanem Haus
Man möchte meinen, die fein federnden Strauss-Walzer seien bereits komponiert. Bald in jedem Raum ist ein Hauch „Rosenkavalier“-Stimmung auszumachen. Aber wahrscheinlich liegt das weniger an der Tatsache, dass die 1911 entstandene Komödie für Musik zu Zeiten Maria Theresias im gepudert aristokratischen Wien spielt. Sondern an der herrlich verstaubten Staatsopern-Produktion von Otto Schenk. Der hatte Anfang der 1970er Jahre mit seinem Bühnenbildner Jürgen Rose die heute noch grandiose Idee, den zweiten Akt mit der märchenhaften Übergabe der silbernen Rose in einer minutiös nachgebauten Amalienburg aufzuführen. Und damit befinden wir uns – unabhängig von der tatsächlichen Musikgeschichte - in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bei François Cuvilliés (Architektur) und Johann Baptist Zimmermann (Stuck und Schnitzwerk) und zugleich am Anfang der Ausstellung „Mit Leib und Seele“. » weiterlesen