Bühnen
Gauthier Dance in der SchauburgUnendliche Vorstellungswelten
Womöglich zum letzten Mal gastiert die Stuttgarter Kompanie Gauthier Dance diese Saison in der Münchner Schauburg – ein Intendantenwechsel steht an, und Gastspiele für 2017/18 stehen in den Sternen. Mit „Infinity“, einem achtteiligen Abend, gibt Chef Eric Gauthier eine ausgesprochen fantasievolle Visitenkarte ab. » weiterlesen
Shakespeares Sturm am VolkstheaterDer Letzte räumt die Bühne auf
Christian Stückl und sein Bühnenbildner Stefan Hageneier richten Kleinholz an: Shakespeares „Sturm“ fegt durchs Volkstheater. Und kommt dem Vorwurf der Harmlosigkeit mit durchaus naheliegender Kolonialismuskritik zuvor. » weiterlesen
Saisoneröffnung am Bayerischen StaatsballettGiselle, die neue Weltklasse
Sergej Polunin gilt derzeit als der beste Tänzer der Welt. Zur Wiederaufnahme von "Giselle" holte Ballettdirektor Igor Zelensky den gut aussehenden Popstar nun erstmals ans Bayerische Staatsballett – er ist in Zukunft ständiger Gast. Trotzdem wurde die Premiere ein Abend der Frauen. Polunins Partnerin Natalia Osipova brillierte als Jahrhundert-Giselle, Séverine Ferrolier erfand eine völlig neue Mutter Berthe. Gemeinsam erschuf das Ensemble eine große, ergreifende Geschichte. » weiterlesen
Uraufführung von Peter Stangels Dada-Operette "Cabaret Voltaire"Ein paar Schrägheiten
Kindergebrabbel, Federmesser oder Haarwaschmittel? Generationen von Kunstexperten haben erstaunlich ernsthaft darüber sinniert, woher der Begriff Dada kommt. Dabei ist alles so simpel. Lenins Angetraute rief vor 100 Jahren einfach nur „ja ja!“, auf Russisch „da da“. Und schon sind die fantasievoll ausgetüftelten Gründungsmythen vom Tisch. Mit dieser amüsanten Erkenntnis verlässt man die Uraufführung der ersten Dada-Operette in der Alten Kongresshalle. » weiterlesen
Interview zur Uraufführung der Dada-Operette "Cabaret Voltaire"Oh, eine Dadaperette!
Überall wird Dada gefeiert. Was noch fehlt, ist eine Operette. Die hat der Münchner Peter Stangel komponiert – am Sonntag (11.9.2016) ist die Uraufführung in der Alten Kongresshalle über der Theresienwiese. Der 52-Jährige Musiker, der auch als Dirigent wirkt, wurde in der ehemaligen CSSR geboren und hat an verschiedenen Opernhäusern gearbeitet. Als Kulturvermittler und künstlerischer Leiter der Taschenphilharmonie ist er eine feste Größe im Münchner Klassikbetrieb. » weiterlesen
"Der fliegende Holländer" bei den Bayreuther FestspielenOrdentlich gesungen auf dem Oberdeck
Holländers Geldköfferchen rollt immer noch wie geschmiert. Und vielleicht sollte Ventilatoren-Hersteller Daland am Ende besser auf die Produktion von Reisegepäck umstellen, anstatt das eben erst in den Freitod gegangene Liebespaar als Nippesfiguren zu vertreiben. Der alberne Gag zieht einfach nicht und ist nur der i-Tupfen auf einer flapsig-sterilen Inszenierung des "Fliegenden Holländers" in Bayreuth. » weiterlesen
Uwe Eric Laufenbergs Parsifal in BayreuthViel hilft viel auf der Nahost-Expedition
Am Ende löst sich alles auf. Amfortas, Kundry – überdimensional wird ihr sieches Antlitz für einen kurzen Moment auf die Bühne geblendet, um sogleich im Diffusen zu verschwinden. Selbst die Totenmaske Richard Wagners erscheint in dieser Trias der von Leid und Verdammnis Befreiten. Eine Spur Überheblichkeit darf man da ruhig unterstellen, Regisseur Uwe Eric Laufenberg, der vor anderthalb Jahren für den geschassten Jonathan Meese eingesprungen ist, wollte den Parsifal nach all dem betörenden Ballast der letzten Produktionen aufs Eigentliche zurückführen: den religiösen Gehalt. Doch erlöst wurden weder das Bühnenweihfestspiel, noch der Komponist. » weiterlesen
Das Trio Edi Nulz in der UnterfahrtIm Namen höherer Absurdität
Wer ist Edi Nulz? Wir wissen es nicht. Aber er war da. Als Trio, in seiner liebsten Erscheinungsform, bestehend aus Siegmar Brecher (Bassklarinette), Julian Pajzs (Gitarre) und Valentin Schuster (Schlagzeug). In der Unterfahrt präsentierten sich die Drei im Namen der fiktiven Figur auch stilistisch in schillernden Dreifaltigkeit: Surrealer Jazz, bocksbeinig durchbrechender Hard Rock, ländlich-versöhnliche Panoramaweisen wechselten sich schwer vorhersehbar ab, schienen aber immerhin selbstbewusst bevollmächtigt kraft höherer Absurdität. » weiterlesen
"Place, Faces, Traces", die neue CD von Chop GeladoWas für ein Ton!
Brasilianische Militärdiktatur, kubanische Revolution und das Abklingen der McCarthy-Ära führten Ende der 50er Jahre in den USA zum Aufkommen einer neuen Welle, portugiesisch: Bossa Nova. Frank Sinatra sang plötzlich mit einem der Väter der "neuen Welle", Antonio Carlos Jobim "I Concentrate on You" von Cole Porter im neuen Stil. Und Stan Getz, der vormalige Bebopper wurde berühmt mit João Gilberto und "The Girl Of Ipanema", das einfach nie hinschaut, egal was der Mann für Pfauenräder schlägt. Getragen vom Groove der südlichen Hemisphäre ist auch die neue CD von Tom Reinbrecht (Saxes) und Paulo Alves (Vocals, Guitar). » weiterlesen
Stückl inszeniert Ibsen im Passionsspielhaus OberammergauEine sperrige Angelegenheit
Großes Historienkino in Oberammergau: Christian Stückl inszeniert im Passionsspielhaus Ibsens Drama "Kaiser und Galiläer". Mit viel Volk, Blut, Flammen und Pathos. Aber: Warum nur? » weiterlesen