Tanz
Anna Konjetzky eröffnet das Rodeo-FestivalRastlos durch eine rastlose Welt
Wenn eine Stadt aus Würfeln, ein Boden, eine Wand und mittendrin eine Mädchengestalt alle dasselbe Muster tragen und im selben Licht leuchten – dann ist das unglaublich schön anzusehen. „Chipping“, das neue Stück der Münchner Choreografin in Residence Anna Konjetzky, fasziniert im Werkraum der Kammerspiele mit Projektionen auf einer Kubuslandschaft, in der ein Mensch außer Atem seinen Platz sucht. Im Wesentlichen blickt die Choreografie aber hinter die Fassaden des Systems 2.0: Die Dynamik und Ästhetik unserer schönen neuen Welt fusst auf dem völligen Auslaugen des Individuums. » weiterlesen
Zum Filmstart von "Step Up All In"Ein bisschen viel Zirkus um Breakdance
Es ist schwer zu erklären, warum Tanzfilme wie „Step Up“ erfolgreich sind. Von Teil eins bis fünfundzwanzig spielen sie dem Zuschauer mehr oder weniger dieselbe Handlung vor, die Charaktere werden nicht erwachsen und auch die tänzerischen Stilrichtungen ändern sich wenig. Offenbar ist der Tanz selbst Grund genug für einen Film – so wie im Klassiker "Die roten Schuhe". Nicht nur das Hauptthema, auch dessen Artisten-Aura übernimmt sein jüngster Nachfahre, "Step Up – All In". » weiterlesen
Rossinis "Guillaume Tell" erste Premiere bei den OpernfestspielenAufs Denkmal geschossen, aber nur den Apfel getroffen
Das Ereignis fand 24 Stunden vorher statt. Anna Netrebko sang die Lady Macbeth in Martin Kusejs viel gescholtener Verdi-Inszenierung aus dem Jahr 2008, mit der Nikolaus Bachlers Staatsopern-Intendanz begann - inklusive nackter Männer, die von der Decke baumeln und urinierender Statisten. Sie wurde frenetisch gefeiert. Verglichen damit fiel der Beifall nach der ersten Premiere der Münchner Opernfestspiele geradezu gesittet aus. » weiterlesen
"Le Sacre du Printemps" in der ReithalleMenschlich schön in den Tod
Die Reithalle ist für den Tanz eingeweiht! Zum zweiten Mal nach dem "Triadischen Ballett" zeigte das Bayerische Staatsballett nun ein Stück deutsche Tanzgeschichte, das ideal in den hohen, dunklen Raum passt: Mary Wigmans "Le Sacre du Printemps" geht mit dem Thema Menschenopfer ein wenig zu begeistert um, ist aber ein Meilenstein des Ausdruckstanzes. Zum Glück wiegt die Rekonstruktion von Henrietta Horn das Zweifelhafte mit Psychologischem auf. » weiterlesen
Das "Triadische Ballett" in der ReithalleFunkelnde Ode an die Form
Den Tanz einmal als Diener der Architektur zu sehen, ist erhellend: „Das Triadische Ballett“ des Bauhaus-Künstlers Oskar Schlemmer beweist, dass die Faszination des 1920er-Stils einem lebendigen Gleichgewicht der Formen entspringt. Für die Junior Company des Bayerischen Staatsballetts waren vor allem die schweren Kostüme eine Herausforderung. » weiterlesen
Interview mit Ivy Amista - neue Erste Solistin des Bayerischen StaatsballetsWas passiert, wenn beim Solo plötzlich die Musik aussetzt
Ivy Amista verließ 2001 ihre Heimat Sao Paulo, um an der Münchner Ballettakademie ihren Abschluss zu machen. Ballettdirektor Ivan Liska übernahm sie sofort ans Bayerische Staatsballett – und ernannte sie jetzt, 13 Jahre später, zur Ersten Solistin. Kulturvollzug sprach mit ihr über ihre Traumkarriere – in der vielleicht doch noch eine unerwünschte Wende ansteht. » weiterlesen
"Sketches/Notebook" von Meg Stuart in der Spielhalle der KammerspieleWas für ein hyperaktiver Unsinn
Da wurde der Aufführungsort beim Namen genommen: Die Choreografin Meg Stuart machte die Spielhalle zur Spielwiese eines hyperaktiven Kindergartens. Ihre jüngste Produktion, „Sketches/ Notebook“, uraufgeführt 2013 in Berlin, eröffnete das „Relations“-Möchtegern-Festival der Kammerspiele mit drei Tanztheater-Gastspielen. » weiterlesen
Fantasy-Musical "Tschitti Tschitti Bäng Bäng" im PrinzregententheaterFliegendes Auto mit Raketenstart
Rechtzeitig zur Pause ist es endlich soweit: Da hebt sich, knatternd und fauchend das von Caractacus Potts erfundene Wunderauto mit Gepolter in den Bühnenhimmel. Das Publikum im Prinzregententheater johlt, pfeift und klatscht begeistert. Intendant und Regisseur Josef. E. Köpplinger hat ins Schwarze getroffen. Seine bunte, wunderbar schrille Inszenierung für das Gärtnerplatztheater könnte der Clou der Saison werden. » weiterlesen
Sasha Waltz mit "Dido und Aeneas" von Henry Purcell an der StaatsoperGriffe nach Macht, Liebe - und ins Leere
Nach der Premiere im Jahr 2005 zeigte die Compagnie Sasha Waltz & Guests am 8. April ihre choreographische Oper „Dido & Aeneas“ zu der Komposition von Henry Purcell erstmals in München. Die musikalische Ausführung oblag der Akademie für Alte Musik Berlin und dem Vocalconsort Berlin, beide unter der Leitung von Christopher Moulds. Das Warten hatte sich gelohnt – das Publikum in der ausverkauften Staatsoper erlebte einen beeindruckenden, temperamentvollen Abend. » weiterlesen
Abschlussperformance des Butohworkshops Stefan Marria Marb in der TanztendenzDas Leben will heraus
Mit „Metamorphose“ präsentierte der Tänzer und Choreograf Stefan Marria Marb das erste Mal seit seinem Auszug aus der whiteBOX in der Kultfabrik seine diesjährige Abschlussarbeit mit fortgeschrittenen Butohschülern im Studio A der Tanztendenz an der Lindwurmstraße. Eine wiederum ganz andere Arbeit - aufregend und doch sanft, stiller und weicher als viele seiner Performances in der whiteBOX. Und geheimnisvoll allemal. » weiterlesen