Tanz
Ballettfestwochen in Muffathalle und PrinzregententheaterBittere Gewehrsalven vor süßem Finale
Ein Mal schmerzhafter Dauerbeschuss, ein Mal Erdbeerbecher mit Sahne - so könnte man die beiden Premieren beschreiben, die die Ballettfestwoche fürs Publikum noch parat hielt. Mit Richard Siegal und Simone Sandroni wurden sie von zwei guten alten Münchner Bekannten kreiert - wobei Sandroni alle Erwartungen erfüllte, Siegal über das Ziel hinaus schoss. Er präsentierte Brachialklänge, wogegen Sandroni mit einem Seifenblasenregen endete. » weiterlesen
Terpsichore-Gala XII für Ivan Liska am StaatsballettFrohes Gestern, unbekanntes Morgen
Ob es in Zukunft weiter Terpsichore-Galas gibt, ist ungewiss. Die zwölfte und letzte Gala der Amtszeit von Ballettdirektor Ivan Liska stand ganz im Zeichen von dessen Abschied. Es wurde teils recht düster und traurig. Doch Dynamik und die Hoffnung auf eine strahlende, neue Zukunft setzten sich immer durch - vor allem auch dank ungewöhnlicher und interessanter Gasttänzer. » weiterlesen
Eröffnung der Ballettfestwochen mit Pina BauschRiesenanlauf für wenige Tanzpreziosen
Wer ist Joana de Andrade? Seit das Bayerische Staatsballett Pina Bauschs "Für die Kinder von gestern, heute und morgen" aufführte, weiß man es. Die Kompanie hat nun neue Gesichter - Gesichter von Tänzern, die seit Jahren ihren Dienst im Corps oder als Solisten leisten und nun endlich Raum für die eigene Person bekommen. Andrade war bisher einer der dienstältesten dritten Schwäne von rechts oder "Freundin von" - jetzt ist sie für immer das Mädchen mit dem blauen Rock und den Katzenpfotengesten, das die Bühne bis in den letzten Winkel mit Emotion und Lebenslust ausfüllt. » weiterlesen
Zur Wiederaufnahme von "Illusionen wie Schwanensee" am StaatsballettErgreifendes Taumeln in den Untergang
Was wird aus Münchens John-Neumeier-Repertoire, wenn ab Herbst Igor Zelensky das Bayerische Staatsballett übernimmt? Wer sicher gehen will und sich noch einmal eine Portion des Stoffs servieren lassen will, bevor er vielleicht für immer verschwindet, hat jetzt die Gelegenheit dazu. "Illusionen wie Schwanensee", die Fusion von Petipas Klassiker mit einem Psychogramm unseres Märchenkönigs Ludwig, steht in der Oper wieder auf dem Spielplan. Das Ensemble eröffnete die sechsteilige Serie mit einer hochemotionalen Vorstellung. » weiterlesen
"Welten.Tänzer" - eine Körperanthologie von und mit Stefan Maria Marb im Schwere ReiterTanz ums goldene Ideal
"Im Gebirge ist der nächste Weg von Gipfel zu Gipfel: aber dazu mußt du lange Beine haben". Friedrich Nietzsches Zarathustra, dem das Denken ein Tanz ist, inspirierte Stefan Maria Marb, im Schwere Reiter, ausgehend vom Rückblick auf 25 Jahre seiner Welten als Tänzer und Choreograph, sich mit dem "Selig-Leichtfertigen" zu konfrontieren. Zarathustra, dessen guruhafte Lebensregeln stets im tönenden Erz göttlicher Bevollmächtigung erklingen - "Wahrlich, ich sage euch" -, Zarathustra, der Mussolini und Robert Walser entzückte, der Thomas Mann immerhin achtungsvoll verstörte, Zarathustra, für den die Metaphysiker Pharisäer waren, Zarathustra, der Freund der Wollust. Und widerspenstig selbst dem Autor. » weiterlesen
Weihnachts-Premiere am Bayerischen StaatsballettAdam ist ... die 80er
Ein riesiger Teddy grunzt, Balanchine blendet und Jerome Robbins' "In the Night" holt die Kastanien aus dem Feuer: Der neue dreiteilige Abend am Staatsballett ist eine ruhige, nordamerikanisch geprägte Zusammenstellung. Vieles ist gefällig, anderes witzig. Wirklich Aufregendes ist jedoch nicht dabei. » weiterlesen
Interview mit Rapper Chefket anlässlich seines Münchner Auftritts"Riesenkrasse Szene in München, aber keiner kriegt es mit"
Chefket auf "Nachtmensch"-Tour. Es ist kurz vor seinem Auftritt im Feierwerk/Hansa 39. Er hat Zeit für uns. Also los: Wir fragen den Berliner Rapper nach seinem Verhältnis zu München, seinen Inspirationsquellen, seinen Erfahrungen als Sprachbotschafter des Goethe-Instituts und was er machen würde, wenn er Musiklehrer wäre. Sowie noch einiges mehr. » weiterlesen
Armenien auf der Ballettbühne im Carl-Orff-SaalGeister durchschneiden die Lüfte
Nach fünf Jahren kreativer Pause brachten die armenischen Tänzer von Forceful Feelings wieder eine Vorstellung auf die Bühne. Tigran Mikayelyan, Erster Solist am Bayerischen Staatsballett, versammelte diesmal eine etwas kleinere, aber feinere Runde um sich: Seine Freunde Arsen Mehrabyan und Vahe Martirosyan aus Ausbildungstagen in Eriwan und Zürich, dazu Staatsballett-Solist Ilia Sarkisov und ein ganz besonderes Damen-Trio. Man besann sich auf Leichtigkeit - trotz des 100-jährigen Gedenkens an den Völkernmord an den Armeniern, denen die Vorstellung gewidmet war. » weiterlesen
Stefan Maria Marb zum Tod der Butoh-Legende Ko Murobushi "Dance is my resistance"
Große Trauer in der Butoh- und Tanzwelt über den überraschenden Tod des Tänzers Ko Murobushi, der in Mexiko auf dem Weg nach München an den Folgen einer Herzattacke im Alter von 68 Jahren verstarb. » weiterlesen
L-E-V mit „House“ bei Dance 2015 im Carl-Orff-SaalVom raschelnden Techno-Sound zum Barry-White-Grusel und zurück
Dass die elektronische Musik in ihren populären Formen seit den 90er Jahren die semantischen Räume unserer Welterfahrungen verformt hat, bestätigt „House“, eine Produktion der Gruppe L-E-V mit den Choreografen Sharon Eyal und Gai Behar - nicht nur. Die sechs Tänzer um Sharon Eyal verfügen über einen Bewegungscode, der sie in die Lage versetzt auf der Grundlage der elektronischen Musik die neuen Räume auch zu öffnen. » weiterlesen