München Süd
"Hey, was feiert ihr denn hier?" – Münchens ältester Poetry Slam wird 15 und zelebriert sich selbst
Es ist Samstagabend kurz nach 19 Uhr, der U-Bahnsteig am Hauptbahnhof quillt über vor Menschen. Endlich, die U-Bahn fährt ein. Moment, ist die nicht ein wenig kurz geraten? Und warum wummern aus dem Inneren Elektro-Beats und die Fahrgäste tanzen unter Disco-Funzeln? Ein Blick auf die Anzeigetafel hilft: Es ist der „Slam Train“, der an diesem Abend zum dritten Mal durch den Münchner Untergrund rollt. » weiterlesen
Von der Subkultur zum Trachtenverein
Na, wenigstens dieser „Clash of Civilisations“ wäre ausgestanden: Einträchtig, wenn auch nicht direkt nebeneinander, sind Mods und Rocker derzeit in München zu sehen – in einer Ausstellung mit Fotos von Horst A. Friedrichs bei G 5 Immobilien am Gärtnerplatz. » weiterlesen
Telefonaffe ade: Der Tierpark Hellabrunn verabschiedet sich endgültig von der populären Grafik des Künstlers Günter Mattei
Seit Anfang der 80er Jahre stehen die von dem Münchner Künstler Günter Mattei gestalteten Hinweistafeln überall im Tierpark. Nach den durch den Aufbau des Tierparks vorgegebenen Themen vermitteln sie den Besuchern durch die Kombination von Bildern und erläuternden Texten komplexes Hintergrundwissen zu dem, was sie auf ihrem Rundgang zu sehen bekommen. Diese leichte und ansprechende Form der Wissensvermittlung war durch die Zusammenarbeit des früheren Tierparkdirektors Henning Wiesner mit dem Künstler Mattei entstanden und ist auf seine Weise einzigartig. Unter den großen und insbesondere auch den kleinen Zoobesuchern erfreuen sich die Darstellungen seit jeher großer Beliebtheit. Lange sind sie nun allerdings nicht mehr zu sehen. » weiterlesen
Gastrokritik zum Lokal Max Pett: Kulinarischer Kirchentag
Der Veganer hat's nicht leicht im Leben, ständig muss er erklären, dass er kein Spielverderber ist und in der Welt ohne Fleisch und Milch auch mal gelacht wird. Vielleicht liegt das daran, dass der Anteil der Niemals-Lacher unter ihnen tatsächlich besonders hoch ist? Wie auch immer, im veganen Max Pett geht man sogar noch einen Schritt weiter: Kein Alkohol, nicht mal im Wein, denn schließlich war ja schon Namenspatron Max Pettenkofer, der Gesundheits-Professor des 19. Jahrhunderts, Münchner Vorsitzender des „Vereins gegen den Missbrauch geistiger Getränke“. Er starb, wie sogar in der Speisekarte masochistisch vermerkt wird, 1901 durch Suizid. Noch Fragen? » weiterlesen
Straßenräuber, Frackträger, Wandbekanntschaften - ein witziges Büchlein über Street-Art
Roy Hessing und Jörg Ankermüller haben in der Glockenbachwerkstatt ihr Buch "Munich Street Art - Eine Straßen-Safari" vorgestellt. » weiterlesen
Gastrokritik zum Restaurant Incontro: Münchens Geheimtipp im Härtetest
Eine Geschichte wie ein Gastro-Märchen: Zwei Brüder aus Apulien übernehmen eine kleine Sportgaststätte im Niemandsland zwischen Waldfriedhof und Südpark, die Oma bringt die selbstgemachten Nudeln über die Alpen – und plötzlich geht die Kunde vom besten Geheimtipp Münchens durch die Stadt und manche sehen einen neuen Stern am Gastrohimmel. Kann das wahr sein? » weiterlesen
Im Kampf gegen „Substanzapostel“: Denkmal-Chef Petzet will Münchens alte Dorfkerne vor falscher Ideologie schützen
Er ist ganz offensichtlich weiterhin in großer Sorge um das alte München: Michael Petzet, Präsident des Deutschen Nationalkomitees von Icomos und damit Deutschlands oberster Denkmalpfleger, kämpft um den Erhalt der historischen Dorfkerne in den Stadtvierteln. Diese sollen nach den Vorstellungen des Landesamtes für Denkmalpflege radikal von der Liste der schützenswerten Ensembles gestrichen werden, weil ihre historische Substanz oft nicht mehr original ist, sondern wiederaufgebaut oder verändert wurde. Bei der „Gesprächsreihe zur Stadtbaukultur“ mit Stadtbaurätin Elisabeth Merk im Literaturhaus sagte Petzet: „Ich habe das finstere Gefühl, dass hier nichts Gutes angerichtet wird.“ » weiterlesen
Gastrokritik zum Restaurant Zur Flosslände: Esoterik-Tempel mit Vollbeschallung
Die Isarauen zwischen der Anlandestelle am Flusskanal und dem Naturbad Maria Einsiedel haben durchaus etwas von einer verwunschenen Traumlandschaft. Und tatsächlich: Da steht ein Schlösschen, in dem es Augustiner gibt. Doch gutes Bier reicht natürlich nicht für eine Wirtschaft, die „Restaurant & Isarlounge“ sein will. Die „Flosslände“ hatte jahrelang ihre begeisterte Fangemeinde im Münchner Süden. Vor einiger Zeit gab es einen Pächterwechsel – das macht neugierig, was aus dem Haus geworden ist. » weiterlesen
Wie St. George zu St. Willibrord wurde
Der Stadtgänger staunt nicht schlecht, als er sich unweit des Sendlinger-Tor-Platzes in ein Dorf in Cornwall versetzt fühlt. » weiterlesen
Nur ein Audioguide mit Webseite zu Münchens NS-Geschichte oder doch mehr? Zur Diskussion um Michaela Meliáns Memory Loops
Um es zynisch zu sagen: Gedenken hat endlich Konjunktur in München. Nach Jahrzehnten des Verdrängens arbeitet die ehemalige „Hauptstadt der Bewegung“ ihre braune Vergangenheit auf. Der Platz der Opfer des Nationalsozialismus wird neu gestaltet, das zentrale NS-Dokumentationszentrum ist kurz vor Baubeginn. Und ab sofort hat auch der virtuelle Raum ein Eckchen des Erinnerns: Die Memory Loops der Künstlerin Michaela Melián. So eine Gedenkstätte gab es noch nie. Aber ist sie deshalb besser als alle anderen? » weiterlesen