Archiv

Bühnen

Waschtag am Lech

von Michael Weiser am 29.12.2010

Regisseur Jan Gloger und seine Mitstreiter bringen im Stadttheater Augsburg Mozarts Bravour-Oper „Le Nozze di Figaro“ mit einer Verve auf die Bühne. Trotz Waschkeller-Ambientes lohnt sich ein Ausflug in die Fugger-Stadt.     » weiterlesen


Vier Heilige Drei Könige bringen christliche Jazzfreude: Das Andy-Lutter-Quartett mit Weihnachtsliedern in der Unterfahrt

von kulturvollzug am 27.12.2010

Der Andy Lutter hat immer ein bisschen den Valentin-Schalk. Er stellt die Band am Vorabend von Weihnachten als „ganz famose Band aus Haidhausen mit einem Hasenbergler“ vor. Schon da deutete sich ein gewisses Spannungsverhältnis von drei gegen vier an, gemeint ist natürlich in musikalischer Hinsicht, nicht in menschlicher. Alex Haas, der meistens gebeugt über den hohen Lagen des Kontrabasses hing, grinste immer, wenn er aufblickte. Sunk Pöschl am Schlagzeug, wie immer stark unter Spannung, fletschte die Zähne wie bei einem sehr heißen Aufguss in der Sauna. Uli Wangenheim stand entrückt wie ein wachender Engel an Tenorsaxophon und Bassklarinette, und Andy Lutter arbeitete stoisch an Monk-artigem Tastenfunk.     » weiterlesen


Wir sind Gefangene

von kulturvollzug am 22.12.2010

Heath Ledger war auch dabei: Beethovens „Fidelio“ erlebte am Dienstagabend seine mit Spannung erwartete Premiere an der Bayerischen Staatsoper, mit großem Beifall und dennoch nicht einhellig bejubelt. Spannung? Für die sorgte vor allem Regisseur Calixto Bieito. Und Beifall? Den bekam verdientermaßen nicht nur Star-Tenor Jonas Kaufmann.     » weiterlesen


Come on, Mr. Tambourine Man! Zwei Münchner bringen Chuck Berry und Bob Dylan zusammen – eine Entdeckung im Coffee Shop

von Michael Grill am 18.12.2010

Die Kunst, wenn nicht gar die Welt überhaupt, ist am schönsten, wenn sie überrascht. Da ist dann plötzlich U2 im Olympiastadion gar nicht peinlich, ein Vortrag von Richard David Precht überaus interessant, in der Pinakothek hängt ein Beckmann, den man vorher so noch nie gesehen hatte. Oder man steht in einem kleinen Laden in Schwabing herum - und dann packen zwei Männer Gitarren und noch allerlei Instrumentarium mehr aus, setzen sich eine Bühne, die so klein ist, dass sie mitsamt aller Gerätschaften gar nicht draufpassen - und fangen das Spielen an. Dann sieht man und hört man und denkt sich: Ist ja irre. Sind wir hier in New York oder wie oder was?     » weiterlesen


Verschwunden mit der Schneekönigin

von kulturvollzug am 16.12.2010

Großes Theater für die Kleinen: Das Bayerische Staatsschauspiel pflegt das Kindertheater mit viel Liebe und verblüffendem Erfolg. Unser aktueller Tipp (nicht nur für Kinder): „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen.     » weiterlesen


"Leider nicht richtig durch die Medien gegangen": Zum Dauer-Gezicke rund um die Puerto-Stadtmuseum-Sache

von Michael Grill am 15.12.2010

Das absurde Theater um die Frage, wie man die frisch errichtete Kultur- und Party-Location im Stadtmuseum zu bezeichnen habe, hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Am heutigen Nachmittag (15. Dezember 2010) äußerte Puerto-Giesing-Macherin Zehra Spindler live im Radiosender M94,5, die neuen Veranstaltungen im Stadtmuseum hätten „mit Puerto Giesing wenig bis gar nichts zu tun“. Das erstaunt insofern, weil Zehra Spindler selbst sich zuvor teilweise völlig anders geäußert hatte. Außerdem fordert sie Differenzierung ein. Die sie selbst am wenigsten zu leisten bereit ist.     » weiterlesen


Ringelspiel am Resi: Jens-Daniel Herzog scheitert mit seiner klinisch-sterilen Inszenierung von Arthur Schnitzlers Drama "Der einsame Weg"

von kulturvollzug am 15.12.2010

„Et in Arcadia ego“ steht an der Wand geschrieben, über dem Hausaltärchen für die gerade verstorbene Frau des Kunstprofessors Wegrat. Arkadien ist kein irdisches Paradies wie Goethes Italien, sondern ein vielleicht seliges Jenseits. Dieses Memento mori, das der italienische Barockmaler Guercino unter einem Totenkopf verewigte (Poussin variierte es wenig später in zwei Gemälden), gilt wohl für alle Personen in Arthur Schnitzlers Drama „Der einsame Weg“. Jens-Daniel Herzogs klinisch-sterile Inszenierung im Residenz Theater stellt das Motto aber nur plakativ aus, ohne es emotional einzulösen. Wäre da nicht Rainer Bock als stilles Kraftzentrum, müsste man die Aufführung schlichtweg als missglückt abhaken.     » weiterlesen


Eine Puppe, die sich in Superzeitlupe bewegt

von Michael Weiser am 13.12.2010

Eine Größe der deutschen Tanzszene tanzt die Anti-Barbie: Yvonne Pouget meditiert in "Sexy Zuppel Puppe" über Frauenbilder und Männerblicke.     » weiterlesen


Stadtmuseum besteht Feuerprobe: Großer Andrang bei der ersten Party als Puerto-Giesing-Nachfolger

von Michael Grill am 10.12.2010

Der Eingang wurde von Verzweifelten belagert, die nicht auf der Gästeliste standen und vergeblich Einlass begehrten, reichlich Security sicherte die Türen, und drinnen tanzten 400 Menschen vor gefühlt ebenso vielen Rauchverbotsschildern: Die erste als Party organisierte Nacht im Stadtmuseum von Donnerstag auf Freitag war eine Premiere, bei der noch viel ausprobiert wurde. Denn nie zuvor hatte sich die Kultureinrichtung auf diese Art für ein neues Publikum geöffnet.     » weiterlesen


Knuddelbär aus der Ursuppe: Lemmy Kilmister und Motörhead sind inzwischen unangreifbar und beschenken uns mit Konzert, Album und Buch

von Michael Grill am 10.12.2010

Alle Jahre wieder im Dezember kommt der Weihnachtsmann für die ganz Harten nach München. Er hat lange Haare und einen Bart, er trägt einen riesigen Rickenbacker-Bass und wird heuer an Heilig Abend 65 Jahre alt. Wie in den Vorjahren wird Ian „Lemmy“ Kilmister mit seinen Kumpels Philip Campbell und Mikkey Dee in der Adventszeit im Münchner Zenith ein Konzert geben und dabei mindestens doppelt so laut und wüst sein wie all die Nachfolgebands, die sich seit Generationen auf diesen Weihnachtsmann berufen und ihn doch nie erreichen.     » weiterlesen


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