Allgemein
Na also: Zum Schluss gab's dann doch noch ein bisschen Remmidemmi im Residenztheater
Nun ist es vorbei, das viertägige Residenztheater-Eröffnungs-Tam-Tam des neuen Intendanten Martin Kusej. Helmut Kraussers Auftragsstück „Eyjafjallajökull-Tam-Tam“ lieferte im Marstall immerhin eine halbherzige Einlösung des „Alles-neu“-Versprechens. In der formalen Verknüpfung von Medien und Theater ist Robert Lehnigers Inszenierung die radikalste der vier Aufführungen. Das kann erstmal als Event gelten. » weiterlesen
Vom Extremwert des Normalen: Ruth Geiersberger mit "und jetzt" im i-camp
"Verrichtungen über das Warten" untertitelt Ruth Geiersberger ihre Performance „und jetzt“. Als Grundlage hatten Studien, Feldforschungen unter Demenzkranken gedient. Was dabei herauskam, war, weit über Fragen der Krankheit hinaus, eine Impression über Qualitäten und Atmosphären der privaten und gesellschaftlichen Zeit. » weiterlesen
Theater als Gehirnleistung mit tiefem Empfinden - Ein Gespräch mit dem Regisseur Wilfried Minks zur Premiere von Neil LaBute's "Zur Mittagsstunde" am Residenzthater
Er hat in den 1960er und 70er Jahren das deutsche Theater revolutioniert: 1966 stellte Wilfried Minks in Peter Zadeks "Räuber"-Inszenierung ein Comic-Bild von Roy Lichtenstein auf die Bühne, 1967 bestückte er Zadeks "Maß für Maß" nur mit bunten Glühbirnen. Mit dem Intendanten Kurt Hübner, den Regisseuren Zadek, Peter Stein und Klaus Michael Grüber prägte der Bühnenbildner Wilfried Minks den Bremer Stil, der die Theaterästhetik nachhaltig veränderte. Seit 1972 führt er auch selbst Regie. 2010 erhielt Minks den Faust-Theaterpreis für sei Lebenswerk. Nun hat der 81-jährige Altmeister am Residenztheater "Zur Mittagsstunde" des US-Autors Neil LaBute inszeniert. Zur Premiere am vergangenen Samstag hat der Kulturvollzug mit ihm gesprochen. » weiterlesen
Freitagsgedanken (Folge 12): Was man denkt, wenn ein Musiker einen Tee anbietet
Musiker und Drogen – das ist so eine Geschichte für sich. Oder viele Geschichten. Tragikkomische zum Teil. Und solche, bei deren Genuss man sich fragt, was gewisse Substanzen mit Menschen eigentlich machen. Es gibt da eine Anekdote über Louis Armstrong. » weiterlesen
Freitagsgedanken (Folge 11): Audio Ergo Sum
Darüber, dass Musik und Sprache sehr viel miteinander zu tun haben, ist man sich ja einig. Aber ist Musik wirklich Sprache? Eigentlich schon, es gibt so etwas wie Sätze. Interpunktion passiert hier durch die Phrasierung. Es gibt auch Pausen zwischen den Sätzen und es gibt ein Vokabular. Was fehlt, ist die klare Definition der Semantik. Wie also diese Sprache verstehen? » weiterlesen
"Ein Solokonzert im Prinzregententheater wäre der Wahnsinn": Die Münchner Schauspielerin Sophie Berner über das Nachhausekommen
Die Münchner Schauspielerin und Sängerin Sophie Berner verbringt immer wieder viel Zeit in Berlin. Vor zwei Jahren hat sie sich entschlossen ihren ersten Wohnsitz von der großen Hauptstadt wieder nach München in die „kleine“ Hauptstadt zu verlegen. Nun spielt die 26-Jährige in der Inszenierung von „Cabaret“ im Deutschen Theater die Rolle der Sally Bowles, eine junge Frau, die sich nichts mehr wünscht als eine berühmte Sängerin zu werden. » weiterlesen
Freitagsgedanken (Folge 10): Gehen zwei Blechbläser an einer Kneipe vorbei...
Was wäre zu Wiesn-Zeiten treffender, als über Blasmusik zu schreiben. Nicht nur die Posaunisten sind am Zug, wenn es heißt „O’zapft is’“ Und da sind wir schon beim gängigen Vorurteil über Blechbläser: Laut, Unsensibel, Versoffen. Den ein oder anderen mag das kränken, aber ein Großteil der in diese Richtung aufnahmegewillten Bevölkerung glaubt immer noch an den kürzesten Musikerwitz aller Zeiten: Gehen zwei Blechbläser an einer Kneipe vorbei. » weiterlesen
Freitagsgedanken (Folge 9): Das Bild macht die Musik...oder umgekehrt?
Wann waren Sie zum letzten Mal zum Schmökern in einem CD-Geschäft? Im Zeitalter der mp3s klingt das, wie die Frage nach dem letzten Museumsbesuch. Ist auch so gemeint, denn so durch die Reihen zu spazieren und den Blick mal nach links, mal nach rechts schweifen zu lassen, ist manchmal wirklich, wie wenn man sich durch eine Ausstellung bewegt. Das Portrait einer hübschen Französin, wie sie einen über den Tisch hinweg spitzbübisch angrinst, ein paar Schritte weiter die Fotographie einer unendlich zarten Blume. Nächste Reihe: Ein Leichenberg und eine bleiche Frau im roten Kleid, die obenauf thront. Ein Sensenmann, der scheinbar die Knochenhand aus dem Bild streckt. » weiterlesen
„Wenn ich komponiere, möchte ich eigentlich ein schönes Lied schreiben" - Der Jazzmusiker Thomas Faist
Thomas Faist sitzt da und wühlt in seinem Gedächtnis, der Blick geht schräg nach oben, er sieht gerade nichts – er sucht im Inneren. Der Grund dafür ist die unmögliche Frage, die ihm da gerade gestellt wurde: „Seit wann gibt es deine Band?“ » weiterlesen
Was die Staatsoper nicht alles könnte: Mehr Mut zu Experimenten, bitte!
Alles neu macht der Mai? Von wegen: Heuer war es der Juni, der mit zwei Opern-Uraufführungen protzte. Das Adevantgarde-Festival endete mit der Uraufführung der kollektiv komponierten Märchenoper „Versprochen, Froschkönig, versprochen!“ Und die Münchener Opernfestspiele gönnten sich „Make no noise“ des tschechischen Newcomers Miroslav Srnka. Gleichzeitig stellte sich die Frage, warum die Staatsoper mit ihrem Riesen-Apparat nicht öfter Experimente wagt. » weiterlesen