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"Francis Kéré. Radically Simple" in der Pinakothek der Moderne"Hier ist man verwöhnt, hier hat man alles"
Der Architekt Francis Kéré (51) aus Burkina Faso, der sein Studium an der TU Berlin mit dem Bau einer Grundschule in seinem Heimatdorf Gando abgeschlossen hat, steht wie kaum ein anderer für den Wandel in der Architektur. In der Hauptstadt Ougadougou baut er gerade das Parlament. In der Pinakothek der Moderne wird seine Arbeit der letzten 15 Jahre vorgestellt. » weiterlesen
Thomas Bayrle im Kunstbau des LenbachhausesEin Prophet predigt seinen Sound
Wahnsinn, die Mechanik im Motor eines 911er-Porsches kann nicht nur ziemlich viele PS, sondern auch eine quasi spirituelle Faszination erzeugen: Wie reibungslos die Kolben in den Zylindern auf- und abgleiten. Der Frankfurter Künstler Thomas Bayrle (geboren 1937) ließ für seine kinetische Klang-Skulptur „Rosenkranz“ (2010) einen Sechszylinder aufschneiden und so wieder zusammenbauen, dass man nun mitten ins pulsierende Herz der Maschine blicken kann. Dazu hört man nicht nur Motorenlärm, sondern auch ein Gemurmel, dessen Text man erst nach einer Weile versteht: „Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes“. Und nochmal Wahnsinn, da feiern Technik und Religion gemeinsam Messe, und ausgerechnet das „Ave Maria“ begleitet eine Ausgeburt des männlichen Prinzip an sich. » weiterlesen
Die weltberühmten Krippen im Bayerischen NationalmuseumWunderwelten der Frömmigkeit
Ein bisschen schaut er aus wie Emil Jannings im „Blauen Engel“. Gediegener natürlich, das Haar nicht so wirr, Max Schmederer (1854-1917) war schließlich ein angesehener Bankier aus einer mindestens so angesehenen Münchner Familie – der Vater hatte zusammen mit dem Bruder die Paulaner-Brauerei geerbt. Das verschaffte dem kränkelnden Junior ein beträchtliches Polster, und so konnte er sich 1897 mit nur 43 Jahren von den Geschäften zurückziehen, um seiner großen Leidenschaft zu frönen: den Krippen. » weiterlesen
Ausstellung der Münchner Krippenfreunde im Alten RathausBollywood-Maria und Brauchtum
Wie praktisch! Geht’s auf Weihnachten zu, nimmt man einfach nur den Deckel ab. Nach Dreikönig kommt er wieder drauf, und die ovale Spanschachtel verschwindet im Keller oder sonst wo. Dazwischen aber hat man eine veritable Krippe mit allem Drum und Dran. Entstanden ist diese zweckmäßig kompakte Szenerie im oberösterreichischen Steyr, derzeit befindet sich die ansehnliche Loammandl-Krippe allerdings im Foyer des Alten Rathauses und gehört zu den Hinguckern einer Ausstellung. » weiterlesen
Der neue Riemenschneider-Saal im Bayerischen NationalmuseumIn Knitterfaltengewittern
Manchmal verbirgt sich der göttliche Funke in Knitterfaltengewittern. Jedenfalls, wenn man die Skulpturen des großen Bildschnitzers Tilman Riemenschneider (um 1460-1531) ansieht: Etwa die sechs Engel, die um die ganzkörperbehaarte heilige Magdalena herumschwirren. Fast meint man, ein Sausen in der Luft zu hören, wie große Falter es erzeugen. Die Engel stecken in derart aufwändig flatternden Mänteln, die wie von selbst flugfähig wirken, so dass sie die zarten Flügel wie unnütze Atavismen aussehen lassen. » weiterlesen
"Himmelschwer"
Rückblick auf Martin Rosenthals 3D-Märchen bei den offenen whitebox-AteliersIn Siebenlichtjahrstiefeln durch das All
Im dritten Stock des Werk 3 im Werksviertel - über der whitebox - befindet sich das Atelier von Martin Rosenthal. Der geborene Münchner und Ur-Schwabinger war mit Nikolaus Gerhart, dem vormaligen Präsidenten der Akademie, Ugo Dossi und Helmut Dietl in derselben Schule, Christian Ude war in der Parallelklasse. Die Schule hieß damals Altes Realgymnasium, heute kennt man sie als Oskar-von-Miller-Gymnasium. Seit über 20 Jahren hat Martin Rosenthal einen zweiten Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Hangzhou, Volksrepublik China. » weiterlesen
Zur Wiedereröffnung der Monacensia im renovierten HildebrandhausNeue Luftigkeit fürs literarische Gedächtnis
Man weiß gar nicht so recht, wo man sich hinsetzen will. Ins lichte Atelier oder gleich nebenan ins Café, das von der hellen Wintersonne durchspült wird? In die bequemen Lesesessel im Obergeschoss oder vielleicht doch ins abgeschiedene Turmzimmer mit Aussicht? „Das ist schon reserviert“, unterbricht Elisabeth Tworek, die Leiterin der Monacensia, die Überlegungen. „Hier darf sich ein Professor niederlassen, der an einer Werkausgabe Frank Wedekinds schreibt.“ » weiterlesen
Der Engelhorn-Nachlass in der Pinakothek der ModerneAus dem Vollen geschöpft
Wer ins Museum geht, denkt nicht gleich ans Geld, sondern macht Pause vom Zwang des Ökonomischen und sucht das Destillat des Irdischen in der Kunst. Dass die öffentlichen Museen, deren Ankaufsetats schon lange gegen Null tendieren, auf Mäzene und Sponsoren angewiesen sind, um ihre Bestände zu erweitern, und wie merkwürdig dabei der Kreislauf des Geldes funktioniert, kann man jetzt in der Pinakothek der Moderne beobachten. » weiterlesen