Bühnen
Vorschau auf das Dance-Festival 2015Rückkehr des energischen Geists
Der japanische Choreograf und Tänzer Saburo Teshigawara ist den Münchnern seit 1999 bekannt: Damals choreografierte er "Le Sacre du Printemps" für das Bayerische Staatsballett. Seither gab es keine großen Berührungspunkte, einen Auftrag für die Ballettfestwoche 2005 sagte er ab. Nun kommt Teshigawara wieder an die Isar - mit "Landscape", einem Duett mit seiner Partnerin Rihiko Sato. Wie auch Kaori Ito und Les Ballets C de la B eröffnet er am 7. Mai 2015 das Dance-Festival. » weiterlesen
Martin Kusejs "Jagdszenen" an den KammerspielenChronik eines vorweggenommenen Todes
Das "Nieder" ist auf dem Plakat durchgestrichen, und auch sonst hat sich einiges geändert bei Martin Sperrs "Jagdszenen aus Niederbayern": An den Kammerspielen inszeniert Martin Kusej den Klassiker von Martin Sperr als Rückblick - mit Anklängen an Edward Hopper. Eine eigenartig spröde Visite des Resi-Intendanten beim Rivalen von gestern. » weiterlesen
Interview mit Jonathan Nott, Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, der Bayern verlässt"Ist Deutschlands Orchesterlandschaft nicht Weltkulturerbe?"
Er prägte das Symphonieorchester der kleinen Stadt Bamberg in den vergangenen 15 Jahren und führte es zur ganz großen Form, er verdiente sich Anerkennung nicht nur mit den Mahler-Einspielungen, die international als Referenz-Aufnahmen gelobt werden: Jonathan Nott (52), der Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, Maestro des reisefreudigsten Orchesters Bayerns. Nächstes Jahr verlässt der Brite Bamberg in Richtung Genf. Und sprach mit uns über den richtigen Klang, eine besondere Stadt und darüber, was Konzerthallen über Politik verraten. » weiterlesen
Arabischer Tanzfrühling im Schwere ReiterFreiheit gibt es nur im Männeranzug
Am Valentinstag, also am 14. Februar 2015, eröffneten Ali Moini, Hafiz Dhaou und Aicha M'Barek mit politisch inspirierten Darbietungen die Reihe "Step on Common Grounds" in der Villa Stuck. Nun gab die marokkanische Choreografin Bouchra Ouizgen Einblicke in die Welt der Frauen: "Madame Plaza" stellt drei Aïta vor, Sängerinnen und Tänzerinnen des ältestes Kabaretts von Marrakesch. Deren Künste entsprechen nicht unbedingt europäischen Gewohnheiten, weswegen im Schwere Reiter ein eher verwirrtes Publikum zurückblieb. Berührend war die Vorstellung trotzdem. » weiterlesen
Nachruf auf Piano PossibileDas Nashorn schreitet in den Sonnenuntergang
Ein Konzert von Piano Possibile war meist mehr als ein Konzert - es war fast immer ein Erlebnis. Mit zwei ausverkauften Auftritten im i Camp-Theater hat sich das Ensemble mit dem Nashorn im Logo nun von seinen Fans verabschiedet - nach einunzwanzig ereignisreichen Jahren. Der Hauptgrund: Zu einer verlässlichen Förderung sah sich München nicht in der Lage. Ein Nachruf auf eines der witzigsten und überhaupt herausragenden Ensembles Neuer Musik. » weiterlesen
The Godfathers in der GlockenbachwerkstattKnurren und Pfeifen unter Denkmalschutz
Der Reiz liegt zunächst einmal im Ort. Zwar ist ein Auftritt der Godfathers nun nicht gleich die allergrößte Sensation, aber ein bisschen Legende ist die britische Punkrock/Rock/80er-Jahre-Band durchaus, und so gesehen ist ein Wiedersehen buchstäblich von Angesicht zu Angesicht in der Glockenwerkstatt mit ihrem Wohnzimmer-Liveclub vor einigen Dutzend Zuhörern ungewöhnlich. Ob das nun ein versehentlicher Pub-Gig am Viktualienmarkt war oder doch ein weiterer Coup der verdienstvollen Subkultur-Oase - egal. Die Godfathers fuhren herab, starrten uns noch ungläubiger an als wir sie, und es kam zu Gehör, was zu Gehör kommen musste. » weiterlesen
Zum geplanten Musical über Pola NegriDie Rückkehr der Herrin der Welt
Sie wurde als "Duse der Leinwand" verehrt, war für viele Menschen der Inbegriff des Vamps. Von Max Reinhardt endeckt, wurde Pola Negri zu einem Weltstar. Jahre später, nach dem Zweiten Weltkrieg, sollte sie den deutschen Film wiederbeleben und kam nach München. Und beinahe hätte Karl Stankiewitz ein Interview mit ihr geführt. Aber - die Dame wollte aufs Land. Und heute, wo es ein neues Musical über "Polita" geben soll, erinnert sich Karl Stankiewitz an eine faszinierende Künstlerin. » weiterlesen
"Maria Stuart" in den KammerspielenKriegenburgs neuester Streich - sie sind Gefangene
Artgerechte Haltung für Schillers Königinnen-Drama: Andreas Kriegenburg lässt bei "Maria Stuart" weise Zurückhaltung walten und arbeitet an den Kammerspielen mit ruhiger Hand und konzentrierter Sorgfalt eben die Züge heraus, die an diesem Klassiker heute noch faszinieren. Eine Einladung zur Wiederentdeckung. » weiterlesen
Karl Stankiewitz zur Gründung der Kabarett-Legende "Rationaltheater" vor 50 JahrenDie schärfste Nummer von ganz Schwabing
Am 28. Januar 1965 eröffneten drei Ex-Studenten in der Hohenzollernstraße ein neues politisch-satirisches Kabarett. Sie nannten es „Rationaltheater“. Es war anders als die anderen. Es war von vornherein direkter, aggressiver, konkreter als zum Beispiel die bis dahin tonangebende, nur Häuserblocks entfernte „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“, die gerade ihre erste Krise hatte. » weiterlesen
Christian Stückls "Nathan der Weise" im VolkstheaterBruder Melek pfeift sich eins
Ein skeptischer Diskussionsbeitrag im Münchner Volkstheater: Christian Stückl gibt Lessings "Nathan der Weise" Raum zum Atmen und dem Saladin einen Bruder - und dem Toleranzdrama damit einen beunruhigenden Dreh. » weiterlesen