Münchner Allerlei
Karl Stankiewitz zum 95.Auch ungewünschte Tage können schön sein
Karl Stankiewitz wurde 95 Jahre alt und feierte im Liebighof im Lehel. Genauer gesagt: Er ließ sich feiern, ihm selbst war und ist nicht danach. Den Titel „ältester aktiver Journalist“ hat er heuer abgelegt, indem er seinen Auftraggebern (auch dem Kulturvollzug) „kündigte“, was bei einem freien Autor etwas Skurriles und etwas Überordentliches hat. Ein Monument der Scheiberzunft wird er bleiben, so oder so. » weiterlesen
Ernst-Hoferichter-Preis 2023 im LiteraturhausVornehmer, kühner, scheuer Grafiker des Worts
Am 31. Januar 2023 wurde der höchst angesehene Ernst-Hoferichter-Preis im Literaturhaus durch den Kulturreferenten Anton Biebl an die Journalistin Deniz Aykanat und den Journalisten Karl Stankiewitz verliehen. Für die „Isartürkin“ Aykanat, die mit gleichlautender charmanter Kolumne bekannt geworden war, sprach Oliver Das Gupta die Laudatio. Für Karl Stankiewitz sprach sehr zupackend der Kabarettist Christian Springer, der selbst einmal Journalist werden wollte. » weiterlesen
Karl Stankiewitz erinnert sich aus aktuellem Anlass als Vertreter der Generation 1928Für uns kehrt jetzt das Gespenst zurück
Jetzt sind wir nur noch fünf: der Rudi, der Schorsch, der Fritz, der Charly und ich. Fünf alte Männer, die das Grauen, den Zweiten Weltkrieg, am eigenen Leib erlitten haben. Klassenkameraden des Jahrgangs 1928, die ihre Staatsführung noch zum bewaffneten, absolut sinnlosen „Endkampf“ befohlen hat. » weiterlesen
Karl Stankiewitz schaut zurück auf 50 Jahre Olympische Spiele in München, Teil IVAls das altrussische Idyll friedlich siegte
Der eisige Wind des Jahreswechsels 1971/72 schüttelt die Datscha und lässt das glitzernde Stanniol, womit die ganze Decke des Holzhäuschens verkleidet ist, mit leisen, weinenden Tönen erklingen. Unter einem Leuchter voller Christbaumkugeln steht der Eremit und singt und betet. Ganz allein, eine halbe Stunde oder länger. In russischer Sprache. Über den hochgeschlagenen Kragen des grünen Lodenmantels wallt das schlohweiße Haar. » weiterlesen
Interview mit dem Chirurgen Armin Parzhuber"Es ist ein Kampf gegen die Windmühlen des Algorithmus"
Kulturvollzug sprach mit dem Chirurgen Armin Parzhuber, der bis vor kurzem am Kreiskrankenhaus Dachau arbeitete. Armin Parzhuber studierte an der LMU München, es folgten sechs Jahre als Assistent, dann als Oberarzt, Universitätsklinik München, schließlich war er 20 Jahre leitender Oberarzt Chirurgie Dachau. » weiterlesen
Karl Stankiewitz über Hildegard Hamm-Brücher, die am 11. Mai hundert Jahre alt geworden wäreWie das "Haupt des Linksliberalismus" einst kämpfen musste
Von allen Seiten, besonders von der rechten und manchmal auch aus der eigenen Partei hat sie Sticheleien, Beleidigungen und Prügel einstecken müssen. Doch sie hat auch kontern können. So war bereits, nachdem Dr. Hildegard Brücher im Mai 1948, angeregt durch den späteren Bundespräsidenten Theodor Heuß, für die FDP in den Münchner Stadtrat gewählt wurde.Sie war mit gerade 27 Jahren jüngstes Mitglied dieses Altherrenclubs, Wissenschaftsredakteurin unter Erich Kästner bei der amerikanischen „Neuen Zeitung", jedoch obendrein: eine Protestantin und, wie man spöttelte, „a Preiß“, obgleich sie in Essen geboren wurde, am 11. Mai 1921 - zwei Tage nach Sophie Scholl. » weiterlesen
Karl Stankiewitz über Joseph Beuys und MünchenDer Müllmann kommt!
Der am 23. Januar 1986 verstorbene Düsseldorfer Kunstrevolutionär Joseph Beuys, der am 12. Mai 2021 seinen 100. Geburtstag hätte feiern können, hatte zur Kunststadt München ein gespaltenes Verhältnis. Lange hat es gedauert, bis ihn die hiesige Szene überhaupt wahrnahm. Es war der 28-jährige, aus dem Chiemgau zugezogene Franz Dahlem, der 1965 über den Darmstädter Kunsthändler Karl Ströher einige Zeichnungen des studierten Bildhauers Beuys erwarb und in München, wo dieser bereits “Multiples“ entworfen hatte, erstmals vorstellte. » weiterlesen
Karl Stankiewitz über den Corona-Kampf der "Roten Sonne" und der ClubszeneDie Ohnmacht der Nacht
In der Weltstadt mit Herz sind die Nächte kurz und langweilig geworden. Vor einem vor sich hin modernden Gebäudekomplex am mondänen Maximiliansplatz, in welchem nicht weniger als fünf Nachtclubs mehr vegetieren als existieren, zeigt eine Leuchttafel an, seit wie vielen Tagen ab Lockdown im März „closed“ ist. Bis zum Fasching, als nicht nur der Bär hierorts tanzte, müssten es an die dreihundert verlorene Nächte sein. » weiterlesen
Logbuch einer Entdeckungsirrfahrt in eine seltsame Zeit (Folge I.)Nobodaddy
Jede Zeit hat ihre Stimmung. So entsteht quasi ein Geist, der uns zu Bildern bringt, zu Erinnerungen. Oder auch zu einem Verstehen. "Was macht das mit uns?" Die bis zum Erbrechen durchboulvardisierte Frage bekommt dann manchmal, aber nur manchmal, eine Antwort, die einen nicht ratloser oder dümmer macht, als man ohnehin schon ist. Sondern die einen Blick ermöglicht mitten hinein. Was also macht das mit uns, diese Stimmung, diese Zeit zurzeit? Michael Wüst wagt einen solchen, einen möglicherweise bösen Blick. Hier sein Bericht. » weiterlesen
Wie die Münchner Kreativen mit der Corona-Krise umgehenStreamen, streamen - und auch mal ein Getränkegutschein
In einer Zeit des Umbruchs, des Wandels, aber auch des Stillstandes, kam die Kultur- und Kreativbranche fast zum Erliegen – zumindest im herkömmlichen Sinne. Denn da, wo manche resignieren, gehen Visionäre voran: Sie weisen Wege aus der Krise, geben Hoffnung und machen Mut neue Konzepte auszuprobieren, die auch dann noch Bestand haben, wenn die Normalität wieder Einzug hält. » weiterlesen