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Musik

Vier Heilige Drei Könige bringen christliche Jazzfreude: Das Andy-Lutter-Quartett mit Weihnachtsliedern in der Unterfahrt

von kulturvollzug am 27.12.2010

Der Andy Lutter hat immer ein bisschen den Valentin-Schalk. Er stellt die Band am Vorabend von Weihnachten als „ganz famose Band aus Haidhausen mit einem Hasenbergler“ vor. Schon da deutete sich ein gewisses Spannungsverhältnis von drei gegen vier an, gemeint ist natürlich in musikalischer Hinsicht, nicht in menschlicher. Alex Haas, der meistens gebeugt über den hohen Lagen des Kontrabasses hing, grinste immer, wenn er aufblickte. Sunk Pöschl am Schlagzeug, wie immer stark unter Spannung, fletschte die Zähne wie bei einem sehr heißen Aufguss in der Sauna. Uli Wangenheim stand entrückt wie ein wachender Engel an Tenorsaxophon und Bassklarinette, und Andy Lutter arbeitete stoisch an Monk-artigem Tastenfunk.     » weiterlesen


Wir sind Gefangene

von kulturvollzug am 22.12.2010

Heath Ledger war auch dabei: Beethovens „Fidelio“ erlebte am Dienstagabend seine mit Spannung erwartete Premiere an der Bayerischen Staatsoper, mit großem Beifall und dennoch nicht einhellig bejubelt. Spannung? Für die sorgte vor allem Regisseur Calixto Bieito. Und Beifall? Den bekam verdientermaßen nicht nur Star-Tenor Jonas Kaufmann.     » weiterlesen


Come on, Mr. Tambourine Man! Zwei Münchner bringen Chuck Berry und Bob Dylan zusammen – eine Entdeckung im Coffee Shop

von Michael Grill am 18.12.2010

Die Kunst, wenn nicht gar die Welt überhaupt, ist am schönsten, wenn sie überrascht. Da ist dann plötzlich U2 im Olympiastadion gar nicht peinlich, ein Vortrag von Richard David Precht überaus interessant, in der Pinakothek hängt ein Beckmann, den man vorher so noch nie gesehen hatte. Oder man steht in einem kleinen Laden in Schwabing herum - und dann packen zwei Männer Gitarren und noch allerlei Instrumentarium mehr aus, setzen sich eine Bühne, die so klein ist, dass sie mitsamt aller Gerätschaften gar nicht draufpassen - und fangen das Spielen an. Dann sieht man und hört man und denkt sich: Ist ja irre. Sind wir hier in New York oder wie oder was?     » weiterlesen


"Leider nicht richtig durch die Medien gegangen": Zum Dauer-Gezicke rund um die Puerto-Stadtmuseum-Sache

von Michael Grill am 15.12.2010

Das absurde Theater um die Frage, wie man die frisch errichtete Kultur- und Party-Location im Stadtmuseum zu bezeichnen habe, hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Am heutigen Nachmittag (15. Dezember 2010) äußerte Puerto-Giesing-Macherin Zehra Spindler live im Radiosender M94,5, die neuen Veranstaltungen im Stadtmuseum hätten „mit Puerto Giesing wenig bis gar nichts zu tun“. Das erstaunt insofern, weil Zehra Spindler selbst sich zuvor teilweise völlig anders geäußert hatte. Außerdem fordert sie Differenzierung ein. Die sie selbst am wenigsten zu leisten bereit ist.     » weiterlesen


Stadtmuseum besteht Feuerprobe: Großer Andrang bei der ersten Party als Puerto-Giesing-Nachfolger

von Michael Grill am 10.12.2010

Der Eingang wurde von Verzweifelten belagert, die nicht auf der Gästeliste standen und vergeblich Einlass begehrten, reichlich Security sicherte die Türen, und drinnen tanzten 400 Menschen vor gefühlt ebenso vielen Rauchverbotsschildern: Die erste als Party organisierte Nacht im Stadtmuseum von Donnerstag auf Freitag war eine Premiere, bei der noch viel ausprobiert wurde. Denn nie zuvor hatte sich die Kultureinrichtung auf diese Art für ein neues Publikum geöffnet.     » weiterlesen


Knuddelbär aus der Ursuppe: Lemmy Kilmister und Motörhead sind inzwischen unangreifbar und beschenken uns mit Konzert, Album und Buch

von Michael Grill am 10.12.2010

Alle Jahre wieder im Dezember kommt der Weihnachtsmann für die ganz Harten nach München. Er hat lange Haare und einen Bart, er trägt einen riesigen Rickenbacker-Bass und wird heuer an Heilig Abend 65 Jahre alt. Wie in den Vorjahren wird Ian „Lemmy“ Kilmister mit seinen Kumpels Philip Campbell und Mikkey Dee in der Adventszeit im Münchner Zenith ein Konzert geben und dabei mindestens doppelt so laut und wüst sein wie all die Nachfolgebands, die sich seit Generationen auf diesen Weihnachtsmann berufen und ihn doch nie erreichen.     » weiterlesen


Phonoboy live im Atomic Café: Überdrehter Pubrock

von Michael Grill am 07.12.2010

Wie machen Sie es diesmal? Das war die spannende Frage vor dem Heimspiel für Phonoboy im Atomic Café. Mit geänderter Besetzung und neuem, gutem Studioalbum kam die Band um den frankophilen Christian Höck in den Club. Dass der trotzdem nicht ausverkauft war, kann eigentlich nur daran gelegen haben, dass ein guter Teil des Phonoboy-Publikums an dem Abend Tickets für die Sportfreunde Stiller in der Olympiahalle ergattert hatte.     » weiterlesen


Was tun während der besinnlichen Tage? 21 gute Tipps aus der Redaktion

von kulturvollzug am 06.12.2010

Silvesterkonzerte,Weihnachtsgottesdienste und Adventsfamilientreffen mögen auch ihren Reiz haben, reichen aber nicht, um kulturell über die letzten Wochen des Jahres zu kommen. Finden wir zumindest. Deshalb haben wir uns überlegt, welche Empfehlungen wir unseren Lesern für die nächsten Wochen mit auf den Weg geben können. Vielleicht findet sich darunter ja sogar auch das eine oder andere passende Weihnachtsgeschenk. Wir würden uns freuen.     » weiterlesen


Frankreich leuchtete: Phonoboy stellen ihr neues Album vor

von Michael Grill am 04.12.2010

Dass das noch mal was wurde! Phonoboy, die skurrilste unter den guten Münchner Bands, hat ihr drittes Album veröffentlicht. Seit gefühlten Ewigkeiten war es angekündigt und dann doch immer wieder verschoben worden. Jetzt also: München, freue dich.     » weiterlesen


Der Einhorn-Flüsterer: André Heller präsentiert in Wien seine im nächsten Jahr anlaufende Show „Magnifico“ - es ist ein Neuanfang nach dem Welterfolg von „Afrika! Afrika!“

von Michael Grill am 25.11.2010

Es riecht etwas streng nach Räucherstäbchen in dem prunkvollen Palais in der Wiener Renngasse im 1.Bezirk. Die Räume sind bis zu sechs Meter hoch. Auf dem Tisch wölbt sich der Bugsteven eines Fischerbootes aus dem Indischen Ozean, vor einem Spiegel steht ein Grabwächter aus Indonesien, an der Wand hängen ein Ölbild von Georges Braque und ein Scherenschnitt von David Hockney. Ein Palast der Phanstasie, über und über voll mit Kunst und Erinnerungsstücken. Der Hausherr sitzt auf einem weißen Kanapee, trägt buntes Halstuch, schwarzes Jackett und Lederhose, die steingrauen Schneckerl-Locken liegen auf dem Kopf wie für eine antike Büste gemeißelt. „Es sind schöne Räume, die einen auch beschützen“, sagt André Heller. Er will über seine neue Show sprechen, die erste große seit dem Welterfolg „Afrika! Afrika!“ von 2005, und dafür öffnet er diesmal sogar die Tür zu seinen Privatgemächern.     » weiterlesen


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