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München Ost

"Amarillo" vom Teatro Linea de Sombra beim Festival SpielartVertiefter Stillstand

von Michael Wüst am 29.10.2015

Kollektive Prozesse, direkte Adressierung des Publikums, Textflächen, Dokumentation, Multi-Media, Tanz, Körper - Hybridtheater wird das auch genannt und beinhaltet so ziemlich alles, außer einer Beziehung zwischen den Figuren auf der Bühne. Das freie Theater "Teatro Linea de Sombra" zeigte im Rahmen des Spielart-Festivals 2015 in der Muffathalle "Amarillo", die Geschichte eines "Nobodys", wie es im Begleittext heißt, der in der texanischen Wüste irgendwo vor der Stadt Amarillo verloren gegangen ist.     » weiterlesen


Kathak und Voguing bei Dance 2015 in Muffathalle und Carl Orff-SaalKreons Schicksal auf dem Laufsteg

von Isabel Winklbauer am 13.05.2015

Retro ist out, genug des 70er-Jahre-Jazzdance! Das Festival Dance hat endlich den Mut, modernere Tanzgattungen zu zeigen: Voguing aus New York, choreographiert von Trajal Harrell, sowie indischen Kathak mit Blick auf Bangladesch, inszeniert von Helena Waldmann, sind die zwei besten Beispiele. Auch wenn die Stücke "Antigone Sr. (L)" und "Made in Bangladesch" ihre Schrullen haben, ist es eine Wohltat, Neues zu sehen. Niemand braucht sich zu sorgen, dass die Underdog-Styles nicht mithalten können: Waldmanns Tänzer zeigen in teils herausragender Qualität die Tradition des indischen Tanzes, bei Harrell bringen Laufsteg-Queens die Halle zum Toben.     » weiterlesen


Karl Stankiewitz erinnert sich an die ersten Nachkriegs-Tage im Mai 1945 in MünchenSchatzsuche im Schutthaufen - die Woche zwischen Krieg und Frieden

von Karl Stankiewitz am 11.05.2015

70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird das Erinnern immer schwieriger - aber nicht weniger notwendig. KV-Autor Karl Stankiewitz, Jahrgang 1928, hat viele Bücher über Kriegs- und Nachkriegszeiten in München geschrieben. Hier erinnert er sich noch einmal an die Tage Anfang Mai 1945 - die zeitllose Zeit zwischen Ungewissheit und Erleichterung, zwischen Krieg und Frieden.     » weiterlesen


"Arabien im Fokus" in der MuffathalleSie können auch anders

von Isabel Winklbauer am 28.03.2015

Vier Araber und eine leere Bühne, kann das gut gehen? Es kann, und wie. Der tunesische Choreograf Radhouane El Meddeb eröffnete mit seinem Stück "Au Temps où les Arabes dansaient" die Reihe "Arabien im Fokus" in der Muffathalle, die in Kooperation mit dem Dance-Festival und Accesstodance entstand - und rettete damit schon mal das Münchner Tanzjahr. Selten gaben tanzende Männer solchen Anlass zur Begeisterung.     » weiterlesen


"Pension Schöller" in der DrehleierEin toller Spaß ist doch diese Verrücktheit!

von Michael Wüst am 12.12.2014

Eine zeitreisende Pension mit ihren eigenwilligen Gästen macht in der Drehleier Halt: Die unsterbliche „Pension Schöller“. Theaterchef Werner Winkler inszeniert den Dauerbrenner des deutschsprachigen Boulevard-Theaters in seiner ursprünglichen Fassung aus dem Jahre 1890 mit Frische, Witz und Tempo. Verblüffend. Ohne Konstruktionen oder zeitliche Anpassungen eines Regietheaters gelingt mit Werktreue zum alten Stoff die Animation einer Posse über moderne Zeiten.     » weiterlesen


Alt-OB Christian Ude und Verleger Dirk Ippen im SPD-Kulturforum über Münchner ZeitungenAuf dem Weg in die Nische

von Michael Grill am 08.12.2014

Beim Publikum auf dem Kulturforum der Sozialdemokratie in München darf man eine Zeitungs-Abo-Quote von 100 Prozent vermuten. Die Lage auf dem Zeitungsmarkt wäre sicherlich um einiges entspannter, wäre ganz München ein Kulturforum der Sozialdemokratie. Der doppelte Konjunktiv signalisiert: Da gibt es nicht nur ein Problem. Die Zeitungen siechen, die Journalisten bangen, die Verleger, sofern noch vorhanden, zürnen. Bei Dirk Ippen, Verleger von Münchner Merkur und tz und sehr vielen weiteren deutschen Zeitungen, ist das nicht völlig, aber ein Stück weit anders. Im Kulturforum befragte ihn dessen Vorsitzender höchstselbst, nämlich Alt-OB (und Uralt-Redakteur) Christian Ude, wie das denn nun weitergehe mit dem Münchner Journalismus. Auch Ude verriet Erstaunliches, etwa über seine neue Lieblings-Lokalzeitung.     » weiterlesen


"Monument der Verwesung" im i-campGrinsender Festgast auf totem Braun

von Michael Wüst am 06.10.2014

Die Theatergruppe „Fake to Pretend“ untersucht Formen von Radikalität unabhängig von Ort und Zeit. Radikalität soll sich vergegenwärtigen als Utopie, gleichzeitig unabhängig vom historischen Prozess. Das Theaterstück „Monument der Verwesung“ im i-camp spielte, ausgehend von der medialen Utopie einer Talkshow, mit irren Zeitschleifen. Eine Art Déja-Revue.     » weiterlesen


"Auch Insekten essen Kuchen" im HeadeggHornissenflügel in Bronze, Kastenkuchen aus Bitumen

von Michael Wüst am 22.09.2014

Goodbye Headegg! Die drei charmanten Kioske an der Trogerstraße 19 im Münchner Osten werden nach der aktuellen Ausstellung „Auch Insekten essen Kuchen“ schließen. Das ungewöhnliche Kunst-Triple wurde 2009 von Fotograf Hubertus Hamm ursprünglich als Schaufenster-Galerie gegründet, konnte dann 2013 richtig geöffnet werden, die Räume wurden begehbar. Die Füße der Besucher folgten den Augen, die Sache bekam einen Körper. Nach insgesamt 20 Ausstellungen und viel Beachtung, gerade innerhalb der letzten zwei Jahre, nun leider das Ende an diesem Ort. Aber Idee und Konzept in Händen von Förderer Hubertus Hamm und Kuratorin Lea Grebe scheinen weiterhin so lebendig, dass wir Hoffnung auf ein Wiedersehen haben. Da machen wir uns mal keinen Kopf!     » weiterlesen


Junge israelische Kunst auf der PraterinselStarke Frauen zeigen viel Tel Aviv und wenig Jerusalem

von kulturvollzug am 13.09.2014

Über ein Jahr lang haben die israelische Kuratorin Lee-More Kohen und die Münchner Ausstellungsleiterin Marlène Sternbaum ihr komplexes Unterfangen vorangetrieben. Das Resultat ist nun zu sehen: 285 israelische Künstler zeigen 1005 Werke in Art Works, einer Verkaufsausstellung der Superlative. Zollgewölbe, Füllhalle und Orangerie der Praterinsel sind randvoll mit Gemälden, Fotografien, Skulpturen, Plastiken und Installationen. Klares Ziel ist es, den Bekanntheitsgrad von Israels üppiger Kunstszene zu steigern und einen Absatzmarkt zu schaffen. Die Initiatorinnen konnten bei der Planung natürlich noch nicht ahnen, dass ihre Ausstellung mitten in eine hochexplosive Nah-Ost Lage hineinfallen würde.     » weiterlesen


"Allsympathien" in der Milchstraße 4Sie wollen uns erzählen, in der schönsten Nische

von Michael Wüst am 27.08.2014

Schon von Weitem war in der Milchstraße in Haidhausen eine Menschentraube zu sehen, vor dem Ausstellungsraum, der viel zu klein war, die Leute zu fassen. Man ging also einzeln und respektvoll hinein, die Objekte behielten ihre Aura, sich in Stille zu entfalten. Phillip Messner, der bei Michelangelo Pistoletto in Wien studiert hat und Nick Bötticher, Meisterschüler des hiesigen Olaf Metzel, haben das liebenswürdige Projekt mit acht Kollegen initiiert.     » weiterlesen


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