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"Ulbricht drängte auf die Mauer" - Interview und Fotos zum Jahrestag des "antifaschistischen Schutzwall"
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen“: Walter Ulbricht hatte nicht nur die Absicht, er drängte die Sowjets sogar jahrelang zum Bau der Berliner Mauer und manipulierte Moskau. Die Machenschaften des Stalinisten Ulbricht beschreibt die Historikerin Hope M. Harrison im Buch „Ulbrichts Mauer“. Kulturvollzug-Redakteur Michael Weiser sprach mit der Historikerin zum 50. Jahrestag des Mauerbaus am 13. August. Zum Interview zeigen wir außerdem eine bislang unveröffentlichte Fotoserie von Michael Grill. Sie entstand, als die Mauer fiel. » weiterlesen
Nomadin des 20. Jahrhunderts: Die Avantgardistin Ré Soupault in Regensburg
Fotografin, Essayistin, Modedesignerin, Übersetzerin und Filmerin: Der vielseitigen Ré Soupault widmet das Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg eine umfassende Retrospektive. Arbeiten der ungewöhnlichen Frau stehen Gemälde und Fotoarbeiten ihrer Freunde und Weggefährten gegenüber. » weiterlesen
Erstaunlich, wie sie sich anpasst: Superstar Anna Netrebko und die Ensemblekultur in Salzburg
Sogar im Orchestergraben des Großen Festspielhauses waren zusätzlich Stühle aufgestellt worden, sicher nicht wegen der zu Beginn ziemlich uncharmant musizierten Haydn-Symphonie (Nr.104) oder wegen des „Stabat Mater“ von Rossini, wohl auch nicht wegen des Dirigenten Antonio Pappano und seiner Crew von der römischen Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Aber auf dem Programmzettel stand der Name Anna Netrebko. Sie könnte den Flohwalzer singen – und der Saal wäre voll. » weiterlesen
Salzburg: Christian Thielemann und die Wiener Philharmoniker liegen der spröden Renée Fleming zu Füßen
Renée Fleming weiß, worauf es ankommt. Einst erfrischend natürlich, gibt sie sich nun als mondäne Primadonna. Die Blumen, die sie am Ende ihres Salzburg-Trips bekommt, lässt sie wieder heraustragen. Sie hat keine Hand frei. Das Abendkleid muss gerafft werden. » weiterlesen
Mozart im Wald der intellektuellen Floskeln: Claus Guth verpasst in Salzburg Chance zur Korrektur von "Cosi fan tutte"
Von seinen Inszenierungen der drei Da-Ponte-Opern gefiel ihm die letzte, „Cosi fan tutte“, am wenigstens. Einmalig für Salzburg: Claus Guth bekam die Chance, das Ergebnis zu korrigieren. Doch auch die grundlegend revidierte Neufassung gibt keine Antworten. Den heftigen Schlussapplaus hatten sich allenfalls Dirigent Marc Minkowski und seine prächtigen „Musiciens du Louvre“ verdient. » weiterlesen
Wanderdünen, versinkende Bügeleisen und rostende Säbel - Ein Nachmittag in Wasserburg
Die Zeiten, in denen Bergpanoramen, röhrende Hirsche und obstige Stilleben das Kunstleben in der sogenannten Provinz beherrschten, sind lang vorbei. Kulturengagierte Kommunen, rührige Kunstvereine und mutige Galeristen bemühen sich, abseits der Großstadt Trends in der Kunst aufzuzeigen und zu präsentieren. Der Kulturvollzug möchte Ihnen in den kommenden Wochen in loser Folge vorstellen, was sich im näheren und weiteren Umfeld Münchens in dieser Hinsicht tut. » weiterlesen
Herausforderung für alle: Schimmelpfennigs neuer Medusa-Mythos in Salzburg
Eine Liebesgeschichte zwischen Perseus und Medusa? Klingt paradox. In der griechischen Mythologie schlägt Perseus der Gorgone Medusa ihr Haupt mit den Schlangenhaaren ab, dessen Anblick jeden versteinern lässt. In Roland Schimmelpfennigs neuem Stück „Die vier Himmelsrichtungen“ verliebt sich ein Mann, der sich mit Perseus identifiziert, in eine Kellnerin mit vielen Locken. » weiterlesen
Nur manches geregelt: "Die Frau ohne Schatten" von Loy und mit Thielemann in Salzburg
Wer verstehen will, was die Inszenierung gemeint haben könnte, muss sich bis in das Jahr 1955 zurück erinnern: Im November entstand in Wien unter dem Dirigenten Karl Böhm die erste Gesamtaufnahme der „Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss. Wenige Monate zuvor war der österreichische Staatsvertrag in Kraft getreten. Er sicherte dem Land die Souveränität. Christof Loy integrierte beide Ereignisse in seine Salzburger Neuinszenierung. » weiterlesen
Mephistos, überall: Salzburg wagt mit "Faust I und II" einen monströsen Kraftakt
„Das Unzulängliche, hier wird's Ereignis/ Das Unbeschreibliche, hier ist's getan“: Trefflicher als mit diesem selbstironisch verpopten Schlusschor beim Musical-Finale lässt sich Nicolas Stemanns „Faust I + II“-Inszenierung bei den Salzburger Festspielen kaum auf den Nenner bringen. „Faust I“ - das kann jedes Stadttheater. Doch dazu den ausufernden und als unspielbar geltenden Teil II von Goethes Opus magnum auf die Bühne zu bringen, das wagten zuletzt Burg-Chef Matthias Hartmann 2009 und Peter Stein mit seiner ungekürzten, staatstragenden Zwei-Tage-Aufführung bei der Expo 2000. » weiterlesen
Musikalischer Wildwuchs für jeden Geldbeutel - Zum Subkultur Open Air in Fürstenfeldbruck
Alles eine Frage der Einstellung: Für die Fürstenfeldbrucker Jugend ist jetzt Sommer, auch wenn das Wetter kühl und trüb ist. Mit Schlauchbooten kommen sie zum Subkultur Open Air, legen sich ins trockene Plastikboot und begeben sich auf eine Rundfahrt quer durch die Musikstile. » weiterlesen