Musik
Konkurrenz der Hörgeräte: András Schiff kämpft im Herkules nicht nur mit Noten
Beinahe wäre alles schief gegangen. Schon nach zwei Minuten unterbrach der ungarische Pianist András Schiff seinen Klavierabend, den er unter das Motto „Variationen“ gestellt hatte, weil ihn ein unangenehmer Pfeifton nervte: „Wenn schon, dann bitte in der richtigen Tonart“, brummelte er, spielte Mozarts B-Dur-Variationen KV 500 zu Ende und verließ dann mit der Bemerkung: „Heute ist ein komischer Tag“ endgültig das Podium des Herkulessaals. » weiterlesen
Was macht Petrenko? - Naganos Nachfolger unter Beobachtung in Lyon
Eine riesige Weltkugel – je nach Bedarf auch als Mond zu erkennen – baumelt bedrohlich über dem Schiff, das sich mit den wichtigsten Protagonisten der Oper der Küste Cornwalls nähert. Im zweiten Akt füllt dieser Ball, in der Mitte aufgeschnitten wie eine Kokosnuss, den gesamten Bühnenraum. Er bietet dem liebenden Paar den dringend benötigten Unterschlupf. Video-Projektionen sorgen für die erforderliche Atmosphäre: Winterwald, Feuerzauber und Wolkentürme symbolisieren die extremen Gefühlswelten, die Wagner sich für „Tristan und Isolde“ ausgedacht hat. » weiterlesen
Das Debüt der Spielzeit schlechthin: Anja Harteros als Marschallin in der Bayerischen Staatsoper
„Der Weihnachtsmann ist da!“, so ein Zuruf aus dem Parkett zum Auftritt des Dirigenten. Und tatsächlich: Zu Leif Segerstams Rauschebart und roten Nase fehlt nur noch der Schlitten mit den Rentieren. Da bekommen die Schellen im ersten Akt des Rosenkavaliers eine ganz neue Bedeutung. Doch Spaß beiseite. Der Finne leistet am Pult ordentliche Arbeit. Schließlich ist es nicht leicht » weiterlesen
Nische für die Veteranen des spontanen Blechs: Das Import-Export ist alt-neu
Erst vor einem Monat war, ganz gemäß Ansage, Schluss gewesen im Bahnhofsviertel. Doch vor wenigen Tagen verkündeten Tuncay Acar und Michael Schild vom „Import-Export“ die frohe Botschaft, dass es weitergehen könne. Der west-östliche Divan an der Goethestraße ist also wieder frei für Besetzungen jeglicher kreativen Art. » weiterlesen
Eddie fegt alles weg: Iron Maiden aus dem Jungbrunnen direkt in die Olympiahalle
Iron Maiden sind tatsächlich wieder ganz oben: Die größte Halle der Stadt ist rappelvoll. Ein Meer aus schwarzen T-Shirts wogt vor dem, was vor 30 Jahren mal der „New Wave Of British Metal“ gewesen ist. Nach nur zehn Minuten und drei Songs ist es schon wieder „Two Minutes To Midnight“, und eine Phalanx aus Gitarren steht vor 14000 euphorisch stampfenden Menschen » weiterlesen
Es tat weh und es klang gut: Die Einstürzende Neubauten brillieren auf Jubiläumstour in der Muffathalle
Sie waren die Herren der Finsternis und machten die Kakophonie zur Kunst. Heute sind sie ein Social-Media-High-Tech-Unternehmen mit einem Vertrieb über Supporter-Gruppen im Netz und Live-File-Service beim Konzert – und die Magie des kontrollierten Lärms funktioniert noch immer. Die Einstürzenden Neubauten auf 30-Jahre-Jubiläums-Tour an zwei Abenden in der Muffathalle » weiterlesen
Klangspuren und Klangnebel auf der Klanginsel
Zwei Konzerte mit Klavier-Trios und Quartetten zeitgenössischer Münchener Komponisten: zuerst die Münchener Biennale mit den „Klangspuren“-Uraufführungen der Autodidakten Christoph Reiserer und Gunnar Geisse in der Black Box des Gasteigs, tags darauf die Bayerische Akademie der Schönen Künste mit neuen Werken von Fredrik Schwenk und Volker Nickel. » weiterlesen
Bärtige Sanftheit: Die Fleet Foxes eröffnen den Dachauer Musiksommer
Schritt für Schritt den Schlosshügel hinauf, vorbei an grünen, blauen, gelben und rosa Häuschen. Plötzlich versperrt ein Bauzaun den Weg zum Rathausplatz, Eintrittskarten werden kontrolliert. Seit gestern ist es wieder soweit: Im Wohlfühlambiente inmitten der Altstadt hat der Dachauer Musiksommer begonnen – mit einem gelungenen Konzert der Fleet Foxes. » weiterlesen
Eine virtuose Hélène Grimaud zu Gast im Prinzregententheater
Im Prinzregententheater spielte Hélène Grimaud zwei Klavierkonzerte von Mozart ein wenig burschikos, doch stets energisch, vorwärts drängend und empfindsam, lebendig, kraftvoll und virtuos. » weiterlesen
Arthur, King of Britpop: Henry Purcell ganz in der Gegenwart
Am Ende gibt es auch im Theater Augsburg eine britische Traumhochzeit, mit Henry Purcells wunderbarer Musik als festlicher Begleitung: Mit viel Augenzwinkern retten die Augsburger die barocke Semiopera „King Arthur“ in die Gegenwart. Von wegen „Rule Britannia, Bitannia rule the waves“: Statt der Seeherrschaft verheißen Cupido und Venus der britischen Insel eine flauschige Zukunft als Land der Liebenden. » weiterlesen