Theater
Radikal Jung 2016 am Volkstheater - die BilanzEin Champion ist der Sieger
Ein Box-Champion mit vielen Fans: "Raging Bull", die Geschichte von Jake LaMotta in der Inszenierung des Caliband Theatre aus Rouen, wurde vom Publikum zum Sieger von Radikal Jung 2016 gewählt. Für heuer ist das Festival Geschichte - welche Zukunft aber hat Theater? Eine Woche Standortbestimmung einer Kommunikationsform. Wir ziehen Bilanz. » weiterlesen
"Raging Bull" bei Radikal JungEine Geschichte wie ein Schlag ins Gesicht
Ein Mann, seine Wut, sein Aufstieg und Scheitern: Das ist "Raging Bull", die Lebensbeichte des Box-Weltmeisters Jake LaMotta, inszeniert von Mathieu Létuvé. Nicht unbedingt der Abend zur Lösung aller Probleme der Welt - aber nach all dem Nachdenken über die Grenzen des Theaters bei Radikal Jung 2016 ein willkommen süffiges Ereignis. » weiterlesen
Ein großartiger "Katzelmacher" bei Radikal JungLeben in der Schablone
Einer der Höhepunkte bislang bei Radikal Jung am Volkstheater: Abdulla Karacas "Katzelmacher" nach dem Film von Werner Fassbinder. Als Produktion, die heuer absolut aus dem Rahmen fällt und zeigt: Das gute alte Theater kann es noch, wenn der Regisseur nur will. Und kann. » weiterlesen
Ersan Mondtag bei Radikal Jung im VolkstheaterHaus ohne Worte
Ein elegantes Haus mit Ecken, in die man nicht schauen kann, ein gespenstisches Treiben einer nur oberflächlich normalen Familie, der irgendwie die Sprache abhanden gekommen ist, und das alles in Hochglanz inszeniert: Ersan Mondtags "Tyrannis" verwirrt bei Radikal Jung, fesselt dann - und lässt einen schließlich ratlos zurück. » weiterlesen
Auftakt für Radikal Jung im VolkstheaterMenschen, die auf Lampen starren
Was ist Theater eigentlich? Und was ist es heute? Das Festival Radikal Jung im Volkstheater macht mit "Flimmerskotom" und "Regie 2" gleich zu Beginn den Testlauf. Mit einem Stück ohne Menschen und einem Abend ohne Theater, aber einer Entführung. » weiterlesen
Ballettfestwochen in Muffathalle und PrinzregententheaterBittere Gewehrsalven vor süßem Finale
Ein Mal schmerzhafter Dauerbeschuss, ein Mal Erdbeerbecher mit Sahne - so könnte man die beiden Premieren beschreiben, die die Ballettfestwoche fürs Publikum noch parat hielt. Mit Richard Siegal und Simone Sandroni wurden sie von zwei guten alten Münchner Bekannten kreiert - wobei Sandroni alle Erwartungen erfüllte, Siegal über das Ziel hinaus schoss. Er präsentierte Brachialklänge, wogegen Sandroni mit einem Seifenblasenregen endete. » weiterlesen
"Ostwind" von Emre Akal und "transit@stuttgart" an den KammerspielenEin Kessel Traurigkeiten
Aus Migrationsbewegungen sind Flüchtlingsströme geworden. Innerhalb eines halben Jahres hat ein semantischer Paradigmenwechsel dazu geführt, gegenüber dem einzelnen Schicksal schmerzunempfindlicher zu werden. Darunter leidet möglicherweise "Ostwind" von Emre Akal und transit@stuttgart in der Kammer 3 der Münchner Kammerspiele. » weiterlesen
Eröffnung der Ballettfestwochen mit Pina BauschRiesenanlauf für wenige Tanzpreziosen
Wer ist Joana de Andrade? Seit das Bayerische Staatsballett Pina Bauschs "Für die Kinder von gestern, heute und morgen" aufführte, weiß man es. Die Kompanie hat nun neue Gesichter - Gesichter von Tänzern, die seit Jahren ihren Dienst im Corps oder als Solisten leisten und nun endlich Raum für die eigene Person bekommen. Andrade war bisher einer der dienstältesten dritten Schwäne von rechts oder "Freundin von" - jetzt ist sie für immer das Mädchen mit dem blauen Rock und den Katzenpfotengesten, das die Bühne bis in den letzten Winkel mit Emotion und Lebenslust ausfüllt. » weiterlesen
Simon Solbergs "Odyssee" nach Homer am Münchner VolkstheaterVon nun an gilt's dem Krieg
Odysseus, der es mit den Göttern aufnimmt, der Listenreiche, immer Herr der Lage? Im Volkstheater zeichnet Simon Solberg ein anderes Bild des Helden. Und macht aus dem Krieg der Griechen gegen die Trojaner glaubhaft die Urkatastrophe der Menschheit. Sehenswertes Theater, diese "Odyssee" nach Homer, die Tour de Force durch die Geschichte der Gewalt. » weiterlesen
"Welten.Tänzer" - eine Körperanthologie von und mit Stefan Maria Marb im Schwere ReiterTanz ums goldene Ideal
"Im Gebirge ist der nächste Weg von Gipfel zu Gipfel: aber dazu mußt du lange Beine haben". Friedrich Nietzsches Zarathustra, dem das Denken ein Tanz ist, inspirierte Stefan Maria Marb, im Schwere Reiter, ausgehend vom Rückblick auf 25 Jahre seiner Welten als Tänzer und Choreograph, sich mit dem "Selig-Leichtfertigen" zu konfrontieren. Zarathustra, dessen guruhafte Lebensregeln stets im tönenden Erz göttlicher Bevollmächtigung erklingen - "Wahrlich, ich sage euch" -, Zarathustra, der Mussolini und Robert Walser entzückte, der Thomas Mann immerhin achtungsvoll verstörte, Zarathustra, für den die Metaphysiker Pharisäer waren, Zarathustra, der Freund der Wollust. Und widerspenstig selbst dem Autor. » weiterlesen