Theater
Auftakt für Radikal Jung im VolkstheaterMenschen, die auf Lampen starren
Was ist Theater eigentlich? Und was ist es heute? Das Festival Radikal Jung im Volkstheater macht mit "Flimmerskotom" und "Regie 2" gleich zu Beginn den Testlauf. Mit einem Stück ohne Menschen und einem Abend ohne Theater, aber einer Entführung. » weiterlesen
Ballettfestwochen in Muffathalle und PrinzregententheaterBittere Gewehrsalven vor süßem Finale
Ein Mal schmerzhafter Dauerbeschuss, ein Mal Erdbeerbecher mit Sahne - so könnte man die beiden Premieren beschreiben, die die Ballettfestwoche fürs Publikum noch parat hielt. Mit Richard Siegal und Simone Sandroni wurden sie von zwei guten alten Münchner Bekannten kreiert - wobei Sandroni alle Erwartungen erfüllte, Siegal über das Ziel hinaus schoss. Er präsentierte Brachialklänge, wogegen Sandroni mit einem Seifenblasenregen endete. » weiterlesen
"Ostwind" von Emre Akal und "transit@stuttgart" an den KammerspielenEin Kessel Traurigkeiten
Aus Migrationsbewegungen sind Flüchtlingsströme geworden. Innerhalb eines halben Jahres hat ein semantischer Paradigmenwechsel dazu geführt, gegenüber dem einzelnen Schicksal schmerzunempfindlicher zu werden. Darunter leidet möglicherweise "Ostwind" von Emre Akal und transit@stuttgart in der Kammer 3 der Münchner Kammerspiele. » weiterlesen
Eröffnung der Ballettfestwochen mit Pina BauschRiesenanlauf für wenige Tanzpreziosen
Wer ist Joana de Andrade? Seit das Bayerische Staatsballett Pina Bauschs "Für die Kinder von gestern, heute und morgen" aufführte, weiß man es. Die Kompanie hat nun neue Gesichter - Gesichter von Tänzern, die seit Jahren ihren Dienst im Corps oder als Solisten leisten und nun endlich Raum für die eigene Person bekommen. Andrade war bisher einer der dienstältesten dritten Schwäne von rechts oder "Freundin von" - jetzt ist sie für immer das Mädchen mit dem blauen Rock und den Katzenpfotengesten, das die Bühne bis in den letzten Winkel mit Emotion und Lebenslust ausfüllt. » weiterlesen
Simon Solbergs "Odyssee" nach Homer am Münchner VolkstheaterVon nun an gilt's dem Krieg
Odysseus, der es mit den Göttern aufnimmt, der Listenreiche, immer Herr der Lage? Im Volkstheater zeichnet Simon Solberg ein anderes Bild des Helden. Und macht aus dem Krieg der Griechen gegen die Trojaner glaubhaft die Urkatastrophe der Menschheit. Sehenswertes Theater, diese "Odyssee" nach Homer, die Tour de Force durch die Geschichte der Gewalt. » weiterlesen
"Welten.Tänzer" - eine Körperanthologie von und mit Stefan Maria Marb im Schwere ReiterTanz ums goldene Ideal
"Im Gebirge ist der nächste Weg von Gipfel zu Gipfel: aber dazu mußt du lange Beine haben". Friedrich Nietzsches Zarathustra, dem das Denken ein Tanz ist, inspirierte Stefan Maria Marb, im Schwere Reiter, ausgehend vom Rückblick auf 25 Jahre seiner Welten als Tänzer und Choreograph, sich mit dem "Selig-Leichtfertigen" zu konfrontieren. Zarathustra, dessen guruhafte Lebensregeln stets im tönenden Erz göttlicher Bevollmächtigung erklingen - "Wahrlich, ich sage euch" -, Zarathustra, der Mussolini und Robert Walser entzückte, der Thomas Mann immerhin achtungsvoll verstörte, Zarathustra, für den die Metaphysiker Pharisäer waren, Zarathustra, der Freund der Wollust. Und widerspenstig selbst dem Autor. » weiterlesen
Grillparzers "Das goldene Vlies" am ResidenztheaterUnd ewig grüßt das Afrikakorps
Was hat Kolonialismus mit Flüchtlingselend zu tun? Eine ganze Menge. Dennoch scheitert Anne Lenk beim Versuch, beide Themen in Franz Grillparzers Dreifach-Drama "Das goldene Vlies" unterzubringen. Weil die Griechen in diesem Drama eben nicht so gut zu Kolonisatoren taugen. » weiterlesen
Kammerspiele-Intendant Matthias Lilienthal im Interview"Mein Blick hat etwas Touristisches"
Seit einigen Wochen schwingt Matthias Lilienthal an den Kammerspielen das Szepter. Kaum war der Intendant zu Atem gekommen, baten wir ihn zum Plausch. Warum es gut ist, über einem Café zu wohnen; warum es nicht gut ist, alle Schauspieler auszuwechseln, wenn man als Intendant anfängt; wie er zu Christoph Schlingensief kam und warum Beirut besser sein sollte als Bayreuth - darüber sprachen wir mit Lilienthal. » weiterlesen
"Mittelreich" an den KammerspielenEin Fluch noch ins übernächste Glied
Großartiges Generationengemälde an den Kammerspielen: Wie man auf die Geschichte eines Dorfes und einer Familie ein deutsches Requiem singen kann, macht Anna-Sophie Mahler in ihrer Inszenierung von Josef Bierbichlers Roman "Mittelreich" vor. » weiterlesen
Junge Bühne am ResiPinocchio macht verliebt ins Theater!
Das Residenztheater erfreut Münchens Familien seit eingen Jahren mit herausragenden Stücken für Kinder. Nach "Pünktchen und Anton", "der "Schneekönigin" und "Odysseus" haben sich Intendant Martin Kušej und Regisseur Thomas Birkmeir Carlo Collodis "Pinocchio" vorgenommen. Die Produktion für Kinder ab sechs nimmt es zum Glück nicht zu genau mit den Buchvorlagen von Collodi und seinen Nachfolgern. Doch das Stammpersonal ist da und erfüllt im fantastischen Bühnenkarusssell alle Erwartungen. » weiterlesen