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Theater

Das Werk von Jürgen Rose im Theatermuseum und in der Akademie der Schönen KünsteDer Stoff, der die Bühnenwelt zusammenhält

von Christa Sigg am 02.07.2015

„Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding“, das singt die Marschallin ihrem blutjungen Liebhaber Octavian ins Ohr. Sowieso geht es in Richard Strauss‘ „Rosenkavalier“ dauernd um die Zeit. Doch erst aus der Nähe sieht man, dass am Rock der gereiften Fürstin eine fein drapierte kleine Uhr hängt. Das ist eines dieser beredten Details, die man nicht einmal im Parkett der Staatsoper wahrnimmt. Aber Jürgen Rose, der Kostüme und Bühne für Otto Schenks Münchner Inszenierung entworfen hat, liest eben das Libretto, Wort für Wort. Und taucht ein in die Stücke wie man das eher von den tonangebenden Regisseuren erwartet. Man kann das jetzt in einer überbordenden Doppelschau verfolgen – im Theatermuseum am Hofgarten und ein paar Meter weiter in den Residenzräumen der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.     » weiterlesen


Premiere der Opernfestspiele mit "Pelleas und Melisande"Vor lauter Symbolen den Sinn nicht mehr gesehen

von Volker Boser am 01.07.2015

Immer, wenn sich eine Neuinszenierung von Debussys einziger Oper „Pelléas et Mélisande“ ankündigt, kommen die Intellektuellen aus ihren Löchern. So kann man im Programmheft etwas über „das Phänomen der transgenerationalen Übertragung“ lernen, das sich in der Trauma-Forschung und vor allem in der Geschichte des Holocaust findet. In einem vor der Premiere im Prinzregententheater veröffentlichten Zeitungsinterview wird die junge Regisseurin Christiane Pohle keck gefragt, wie sie denn bitte schön „das performative Aufbrechen einer Entität von Darsteller und Figur“ mit Opernsängern umzusetzen gedenke. Nun gut. Ihre Lösungsansätze waren so überzeugend, dass die Eröffnungspremiere der Münchner Opernfestspiele so einhellig abgelehnt und ausgebuht wurde wie selten eine Aufführung zuvor.     » weiterlesen


Das Gärtnerplatztheater mit "Cosi fan tutte" im CuvilliéstheaterVor kalter Kachel mit Tamtam in Ohnmacht fallen

von Volker Boser am 15.06.2015

Aufgeklärte Opern-Besucher wissen es längst: Mozarts „Cosi fan tutte“ ist kein Boulevard-Häppchen, das sich bequem genießen lässt. Zu viel steht zwischen den Zeilen, weniger im Text, der die Treue zweier Paare einer billigen Wette opfert, dafür umso mehr in der Musik, die sich immer wieder auf der Seite der betrogenen Frauen befindet. Für den Dirigenten dieser Neuproduktion des Gärtnerplatztheaters im Cuvillièstheater keine leichte Aufgabe: Zu Beginn flüchten sich Michael Brandstätter und das sehr direkt musizierende Orchester in Aufgeregtheit. Doch spätestens im Abschiedsterzett des ersten Aktes kapituliert die derbe Hektik vor dem schmerzlichen, überhaupt nicht ironisch gemeinten Ernst Mozarts. Musikalisch lässt sich dieser „Cosi“ kaum etwas vorwerfen.     » weiterlesen


Das Gärtnerplatztheater mit "Dr. Faust jun." in der ReithalleMan ahnt die Pointen nur, und man ist verstimmt

von Volker Boser am 18.05.2015

Mit Goethes „Faust“ ist nicht zu spaßen – vor allem nicht hierzulande, wo selbst Gounods gleichnamige Oper aus falsch verstandener Ehrfurcht lange Jahre „Margarete“ hieß. Noch vor Jacques Offenbach hat der französische Komponist Florimond Ronger alias Hervé (1825 – 1892) eine Reihe von Parodien auf berühmte literarische Vorbilder verfasst, deren bekannteste den Dichter Cervantes und dessen „Don Quichotte“ aufs Korn nahm. „Le petit Faust“, oder wie das Gärtnerplatztheater seine Ausgrabung nennt: „Dr. Faust jun.“, wurde 1869 in Paris uraufgeführt – und ist seitdem vergessen.     » weiterlesen


"Monster Truck" zum Abschluss von Radikal Jung im VolkstheaterWar da was? Was war das?

von Jan Stöpel am 28.04.2015

Diskussionen zum Abschluss von Radikal Jung, und das nicht nur über die Preisträger: Waren die beiden Produktionen von Monster  Truck - "Dschingis Khan" und "Regie" - nun großartiges Theater? Oder doch nur ein großer Witz? Monster Truck jedenfalls gewann den Kritikerpreis. Den Publikumspreis räumte wieder mal Gastgeber Volkstheater selber ab, mit Jessica Glauses Inszenierung "Und jetzt: Die Welt".     » weiterlesen


Der Endspurt beim Theaterfestival Radikal Jung am VolkstheaterNeu verliebt ins Theater

von Jan Stöpel am 27.04.2015

Das Theaterfestival Radikal jung geht in seine letzten Runden - und legt zum Endspurt ganz schön Tempo zu: Mit Pina Karabuluts Inszenierung von "Inasvion!" (Schauspiel Köln) und Nora Abdel-Maksouds "Kings" (Ballhaus Naunynstraße) hat man am Donnerstag (23.4.15) zwei der stärksten Inszenierungen sehen können. Direkt bieder dagegen tags zuvor "Prinz Friedrich von Homburg" vom Staatstheater Darmstadt.     » weiterlesen


Das Gärtnerplatztheater mit "Singin´ In The Rain" im PrinzregententheaterMit Tennisball-Virtuosität gegen die Erinnerung an einen Film

von Volker Boser am 26.04.2015

Irgendwann hat wohl jeder den Film gesehen: Wie Gene Kelly in den Pfützen planscht und dazu „Singin´ In The Rain“ trällert, wie der unvergessliche Donald O´Connor mit grotesker Akrobatik sich in eine wild gewordenen Comic-Maus verwandelt („Make ´Em Laugh“) – Regisseur Stanley Donen gelang 1952 eines der schönsten Filmmusicals, dem erst 1983 eine Bühnenfassung folgte, die sich nicht durchsetzen konnte.     » weiterlesen


Martin Schläpfers Mahler-Choreographie „7“ bei der BallettwocheWir sind gar nicht so freundlich

von Volker Boser am 24.04.2015

Es hat sich herumgesprochen: Martin Schläpfer war nicht nur ein charismatischer Tänzer, sei es in Basel bei Heinz Spoerli oder beim Royal Ballet in Winnipeg – mittlerweile ist er wohl auch Deutschlands bedeutendster Choreograph. Das eher verschlafene Mainz, wo er als Tanz-Chef wirkte, wurde zum Mekka der Fans. Seit 2009 leitet er das Ballett der Deutschen Oper am Rhein. Und auch dort hat er Glück. 2013 und 2014 wurden seine Tänzer als „Compagnie des Jahres“ ausgezeichnet. Münchens Ballett-Direktor Ivan Liska scheute sich dennoch nicht, diese Konkurrenz für zwei Aufführungen im Rahmen der Ballettwoche ins Nationaltheater einzuladen. Das spricht für ihn. Dass Schläpfer beim Bayerischen Staatsballett den Spagat zwischen Tradition und Moderne vielleicht ebenso hinbekäme wie der inzwischen gewählte Liska-Nachfolger Igor Zelensky, dafür lassen sich in seiner Mahler-Choreographie „7“ eine Menge Argumente finden.     » weiterlesen


"Chemise Lacoste" und "Orpheus#" bei Radikal Jung im VolkstheaterMicky Maus grinst überm Totenreich

von Jan Stöpel am 24.04.2015

Schöne Menschen in Lacoste-Klamotten, tote Menschen in Bodysuits: Kleider machen Theaterleute im zweiten Viertel von Radikal Jung, dem Festival für junge Regisseure. Wir sahen uns Alia Luques Inszenierung von Anne Leppers "La Chemise Lacoste" (Düsseldorfer Schauspielhaus) und Ersan Mondtags Choreographie "Orpheus#" (Schauspiel Frankfurt) an.      » weiterlesen


Zum Start des Festivals Radikal Jung im VolkstheaterFrührenter in den Flegeljahren

von Jan Stöpel am 20.04.2015

Das ersten Wochenende ist gelaufen, Zeit für eine Zwischenbilanz von "Radikal Jung". Wir haben uns angeschaut: "Der perfekte Mensch", "Und jetzt die Welt!", "Das Tierreich" und "R + J" von Sashko Brama. Und fühlten uns ganz unterschiedlich stark berührt.     » weiterlesen


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