Leben
Karl Stankiewitz in einem Artikel aus dem Jahre 1968 über eine heute vergessene Geschichte im action-Theater von R.W. FassbinderEine "Gammler"-Tragödie
Vor 50 Jahren endete in München ein Sensationsprozess, dessen Folgen erst jetzt in vollem Umfang bekannt wurden. Eine Tragödie in mehreren Akten. "Sie stammeln und stampfen, starren und sterben, wimmernde Körper winden sich durch den Zuschauerraum, grässliche Schreie durchstoßen die Schallmauer. Man ist anti alles." Soweit die Kritik der Abendzeitung über ein seit März 1967 in der Müllerstraße spielendes Theater. Mitgründer war ein 21-jähriger Münchner Arztsohn, der bei der Prüfung für die Filmakademie Berlin durchgefallen war. Er hieß Rainer Werner Fassbinder. » weiterlesen
Karl Stankiewitz über die Anfänge der "bayerischen Raumfahrt"Abheben in Ottobrunn
„Bavaria One“ nennt Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sein anpruchsvolles Technologie-Programm: In Ottobrunn soll ein Zentrum für Luft- und Raumfahrt entstehen. Tatsächlich ist dieser „Vorort aus der Retorte“ schon seit langem als Highttec-Standort weltweit bekannt, so dass die jüngste Absichtserklärung auch als aktuelles Wahlkampf-Verprechen nach dem Muster „Bayern zuerst“ gemeint sein könnte. Karl Stankiewitz hat die versteckten, zeitweise geheimen, oft erweiterten und umbenannten Anlagen mehrmals besucht und beschrieben. » weiterlesen
Zum Rücktritt von Okwui Enwezor am Haus der KunstDie gesundheitlichen Gründe werden genannt
"Aufregende Kunst, aber keine Aufregung mehr“ – erst im Februar hatte man diese Devise aus dem Haus der Kunst vernommen. Jetzt dürfte es doch wieder etwas aufgeregter zugehen, denn Okwui Enwezor, der Künstlerische Geschäftsführer, hat seine Tätigkeit niedergelegt. Und zwar schon zum 1. Juni 2018. Das ließ das bayerische Kunstministerium in einigermaßen knappen Sätzen verlauten. » weiterlesen
Karl Stankiewitz über ein speziell bayerisches ThemaDas Kreuz mit dem Kreuz
In wenigen Tagen wird in manchen bayerischen Amtstuben etwas anders sein als zuvor: Vom 1. Juni 2018 an gilt der sogenannte Kreuzerlass von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), wonach in jeder staatlichen Behörde ein Kreuz zu hängen habe. Ein ähnliches Vorhaben der CSU, Kruzifixe in öffentlichen Räumen anzubringen, hatte in Bayern schon 1995 ein heftiges politisches und juristisches Gerangel hervorgerufen. » weiterlesen
Das 9. Klangfest im GasteigGroßartige Zwiderwurzn im Kulturtempel
Das neunte Klangfest, möglicherweise zum vorletzten Mal am angestammten Platz an der Rosenheimer Straße 5 vor dem Umzug des Gasteigs in das Interimsquartier an der Hans-Preißinger-Straße 8, präsentierte wiederum eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit bayerischer Musikfirmen. Haidhausen ist hier wie jedes Jahr an Pfingsten eine Messe wert. » weiterlesen
Kultur-Stadtrat Richard Quaas über die Zukunft des Klangfestes (und einige andere Themen)"Da müssen dann notfalls die anderen ein Stück zusammenrücken"
Am Pfingstsamstag geht's wieder bunt und laut zu im Gasteig: Zum neunten Mal in Folge findet das Klangfest statt. Es spielen 32 Bands auf vier Bühnen, der Eintritt ist frei. Der Kulturvollzug überträgt live den Stream aus der Medienlounge (Link am Ende des Textes). Im Interview erklärt Richard Quaas, Kultur-Stadtrat der CSU, wie der Gasteig heute gesehen wird, warum der Umzug so schwierig ist, und was daran die Münchner unnötige Millionen kostet. (Und ein bisschen was über einen gewissen Matthias Lilienthal sagt er auch.) » weiterlesen
Über die Messen Stroke Art Fair und ArtmucKunstfrühling und junge, rebellische Kunst
Erstmals finden in München die Stroke Art Fair und die Artmuc zur gleichen Zeit statt. Zu finden ist die Artmuc nun am früheren Ort der Stroke, der Praterinsel. Die Stroke Art Fair ist bereits vergangenes Jahr ins Werk 9 auf dem früheren Kunstpark-Ost-Gelände umgezogen. Gleichgeblieben ist, dass man hier wie dort mit freiem Geist und neugierigem Auge offen für Neues bleiben soll. Gezeigt werden Malerei, Fotografie, Collagen, digitale Kunst und Skulpturen sowie Mixed Media, Lichtinstallationen und vieles mehr. Live-Künstler gestalten zudem Wände auf dem gesamten Gelände des Werksviertels-Mitte. » weiterlesen
"100 Jahre Münchner Krippenfreunde" in der RathausgalerieSammeln mit Rückgrat
Im Ersten Weltkrieg haben sie sich zusammengetan, jetzt feiern die Münchner Krippenfreunde ihr 100-jähriges Bestehen und blicken auf bewegte Zeiten zurück. » weiterlesen
Karl Stankiewitz über 50 Jahre NeuperlachMünchens große Tochter - Geschichte einer schwierigen Stadtwerdung
Es war ein großartiges Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk, das die Stadt München bekam - vor nunmehr fünfzig Jahren. Knapp zehn Jahre zuvor - es war kurz vor dem Ausklang ihres 800. Gründungsfestes - begann die Vorgeschichte. Am Morgen nach einer Wahlversammlung seiner Schwesterpartei stattete CDU-Bundesbauminister Paul Lücke dem SPD-Oberbürgermeister Thomas Wimmer einen Höflichkeitsbesuch ab - und platzte dabei mit der Nachricht heraus, die Bundesregierung wolle Mittel für eine Satellitenstadt bereitstellen, um der Hauptstadt Bayerns aus ihrer außergewöhnlichen Wohnungsnot zu helfen. » weiterlesen
Vor 50 Jahren erfanden die Samy-Brüder ein „Swinging Schwabing“Ära der Goldhände
In jenen späten Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts, als die selbsternannte „Weltstadt mit Herz“ zur Bühne juveniler Revoluzzer wurde und obendrein zur deutschen Lieblingsstadt der Blumenkinder, da standen sie plötzlich auf der Matte: zwei junge Migranten aus dem Morgenland. Die Brüder Anusch und Temur Samy waren die Kings, die selbstgekrönten Könige von Schwabing. Mit Phantasie, Fleiß, Geschäftssinn und schnell verdientem Geld setzten sie nach und nach außergewöhnliche Projekte um. Doch alles zerrann wieder - ein modernes Hans-im-Glück-Märchen. Von all dem ist nur das Drugstore übrig geblieben, das vor kurzem unter neuer Geschäftsführung wiedereröffnet wurde. » weiterlesen