Münchner Allerlei
Wie Sammy Drechsel einst in München die Kleinkunst großgezogen hatKöpfchen und Schnauze
Heuer - 2015 - wäre Sammy Drechsel 90 Jahre alt geworden. „Ein Solitär, eine Legende - ohne ihn hätte es viele bekannte Kabarettisten nicht gegeben, mich vermutlich auch nicht,“ sagte einmal Dieter Hildebrandt, der 30 Jahre lang sein engster Freund und Mitarbeiter war. Zu seinem 60. Geburtstag interviewte Karl Stankiewitz den Tausendsassa, der kurz danach schwer erkrankte an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankte – und dennoch vor Aktivität sprühte. » weiterlesen
Karl Stankiewitz über die Geschichte des KarlstorsDie alten Türme, von denen aus München modern wurde
„Nix g'wiss woas ma net.“ Gewiss ist, dass dieser Münchner Spruch, der dem als „Finessensepperl“ bekannten Kramer und Liebesbriefboten Joseph Huber (1763 – 1829) zugeschrieben wird, auf einem Wapperl hoch droben am Karlstor zu lesen ist, wenn auch nur schwerlich. Und gewiss ist, dass sich eben dieses mittelalterliche Stadttor - wie derzeit andere berühmte Bauwerke - hinter einem Gerüst versteckt hat. Das Baureferat renoviert gerade derzeit die Fassaden. Sie sollen bis Mitte September 2015 in „historischem Altweiß“ erstrahlen. Auch die Steinschilder mit dem Sepperl und drei anderen Münchner Originalen sowie weitere Merkmale an der alten Mauer werden renoviert und besser erkenntlich gemacht. Die Arkadendurchgänge zwischen Stachus und Fußgängerzone bleiben derweil offen, nur die seitlichen Torbögen werden zur Sicherheit gesperrt. Ein Blick in die Historie des bekannten Bauwerks. » weiterlesen
Das war das Klangfest 2015 im GasteigVoll wie nie
Das sechste Klangfest im Gasteig brach, zumindest was den Ansturm des Publikums anging, alle bisherigen Rekorde. Vorsichtig geschätzt deutlich über 10.000 Musikfreunde, hauptsächlich aus der Generation Silver Ager, schoben sich geduldig ineinander und voreinander her. Irgendwann waren die Schlangen hinsichtlich ihres Ziels nicht mehr zu unterscheiden, man stand sozusagen pauschal für die Konzerte in Black Box, Kleiner Konzertsaal und Carl-Orff-Saal an. Ein gelegentlicher Abstecher ins Überflutungsbecken Open-air-Bühne brachte mit klassisch kühlen Pfingstwetter etwas Erfrischung. 32 Konzerte. » weiterlesen
Zum 66. Sudetendeutschen Tag an Pfingsten in Augsburg - Karl Stankiewitz erinnert sichVor 70 Jahren begann der Leidensweg
Der 66. Sudetendeutsche Tag, der zu Pfingsten 2015 in Augsburg stattfindet, hat heuer drei Höhepunkte: Zu gedenken ist der vor 70 Jahren begonnen Vertreibung von über drei Millionen Sudetendeutschen aus ihrer Heimat, aufzubauen ist ein internationales Netzwerk, das angesichts der weltweit größten Flüchtlingswelle seit 1945 ein kodifiziertes Heimatrecht anstrebt und zu würdigen ist der tschechisch-deutsche Verständigungsprozess, der nach einem Geleitwort von Bernd Posselt, dem Sprecher der Volksgruppe, „weiter an Fahrt aufnimmt“. Mit den stammesverwandten Bayern haben sich die „böhmischen Leut“ ohnehin längst verbrüdert. » weiterlesen
50 Jahre diplomatische Beziehungen - Karl Stankiewitz über Juden nach 1945 in SüdbayernDer Hass hatte noch lange nicht kapituliert
Zum Jahresende 1944 – in den Kinos lief gerade das Veit-Harlan-Melodram „Opfergang“ an – konnten die Münchner Massenmordhelfer nach Berlin melden: Die Hauptstadt der Bewegung ist "judenfrei". Von den rund 12.000 jüdischen Bürgern überlebten hier, in ihrer Heimatstadt, nur 84. Eine erschreckende Zahl, dokumentiert von Hanns Lamm, dem ersten Nachkriegs-Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde. Diese war schon am 19. Juli 1945 in einem Altersheim an der Kaulbachstraße neu gegründet worden. Zu Beginn der Versammlung gedachten die etwa hundert Anwesenden ihrer ermordeten Glaubensbrüder. » weiterlesen
Karl Stankiewitz erinnert sich an die ersten Nachkriegs-Tage im Mai 1945 in MünchenSchatzsuche im Schutthaufen - die Woche zwischen Krieg und Frieden
70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird das Erinnern immer schwieriger - aber nicht weniger notwendig. KV-Autor Karl Stankiewitz, Jahrgang 1928, hat viele Bücher über Kriegs- und Nachkriegszeiten in München geschrieben. Hier erinnert er sich noch einmal an die Tage Anfang Mai 1945 - die zeitllose Zeit zwischen Ungewissheit und Erleichterung, zwischen Krieg und Frieden. » weiterlesen
Die Spaßmacher Django Asül und Markus Söder beim Maibock-Anstich im HofbräuhausKabarett-Diplomatie mit Streifen vom fränkischen Karpfen
Das ist eine erstaunliche Entwicklung: Da arbeitet sich der Kabarettist Django Asül über Jahre hinweg beim Hofbräu-Maibock-Anstich in eine Position, von der aus Vergleiche mit dem gar-nicht-mal-mehr-so-übermächtigen Nockherberg überflüssig werden. Und dann kommt ein Finanzminister, der also solcher ja auch Hofbräu-Chef ist, ein Herr Söder, und beginnt mit seinen Grußwort-Reden die Position des Künstlers sozusagen von innen her zu gefährden. Heuer war es endgültig so weit, dass wegen Markus Söders Ambitionen, möglichst bald Nachfolger von Horst Seehofer (CSU) als Ministerpräsident zu werden, der Festredner nur von zweiter Position aus ins Rennen ging. Doch am Ende gewann er. » weiterlesen
Karl Stankiewitz zur Gründung der Kabarett-Legende "Rationaltheater" vor 50 JahrenDie schärfste Nummer von ganz Schwabing
Am 28. Januar 1965 eröffneten drei Ex-Studenten in der Hohenzollernstraße ein neues politisch-satirisches Kabarett. Sie nannten es „Rationaltheater“. Es war anders als die anderen. Es war von vornherein direkter, aggressiver, konkreter als zum Beispiel die bis dahin tonangebende, nur Häuserblocks entfernte „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“, die gerade ihre erste Krise hatte. » weiterlesen
Anfänge zum Atomstaat BayernWissenschaft und Widerstand
Am 23. Januar 1985 beschloss die Kohl-Regierung in Bonn, der vier CSU-Minister angehörten, die Errichtung einer Wiederaufbereitungsanlage für verbrauchte Brennstoffe der Kerntechnik. Schon wenige Tage später formierte sich rund um das Braunkohlestädtchen Wackersdorf in der Oberpfalz, das die bayerische Staatsregierung als Standort einer solchen WAA angeboten hatte, auf breiter Front der Widerstand gegen den von vielen befürchteten "Atomstaat". Er eskalierte zu politischen Kontroversen, nicht nur im eigenen Land, sondern auch mit dem benachbarten Österreich und zeitweise zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, bis die beteiligte Wirtschaft im April 1989 das super-teure Super-Projekt fallen ließ. » weiterlesen
Alt-OB Christian Ude zu seiner SPD beim Neujahrsempfang des KulturforumsNicht nur an den Viehhof denken
Wie viel SPD ist noch in Alt-OB Christian Ude? Während eine Münchner Zeitung allen Ernstes behauptet, er "zementiert das Zerwürfnis mit seiner alten Partei", bloß weil er beim Dreikönigstreffen der Münchner SPD nicht anwesend war, agierte er am Abend desselben Tages recht leidenschaftlich mitten unter seinen Genossen: beim Neujahrsempfang des SPD-Kulturforums im "Pschorr". Da geht's ja bloß um die Kultur? Mitnichten, Ude machte sogar ein ganz neues Fass auf: das der Außenpolitik. » weiterlesen