Viertel
Pegelia Gold und Art Zentral in der UnterfahrtUnter Kunstdruck
Vorsicht ist geboten, wenn Lyrik dräut, sich über anderen Kunstformen zusammenbraut. Ist sie gar verankert im Expressionismus, gepaart mit weihevoller, naturreligiöser Geste und will sie sich vereinigen mit Jazz und Sphärenklängen, dann ist Kunstdruck programmiert. Bei „Pegelia Gold & Art Zentral“ saßen denn auch im Publikum des Münchner Jazzclubs Unterfahrt die Entsprechenden: spärliche, jedoch hochkulturell wild Entschlossene, die jedes ungebührliche Geräusch im Saale auszischten. Bayreuth homöopathisch: ein jedem sein grünes Hügelchen. » weiterlesen
Anna Konjetzkys Tanzstück "Lighting" in der MuffathalleLautstarke Lärm-Explosion der Gefühle
„Lighting“ von Anna Konjetzky versetzt die Muffathalle in Aufregung. Ihre Stücke gilt es mit dem Bauch zu sehen, nicht mit dem Intellekt. Beklemmung, Geburt oder Trauma waren in der Vergangenheit ihre Themen, oft unangenehme Kost, die jedoch durch die unmittelbar begreifbare Körpersprache der Choreografin erstaunlich gut verdaulich ankam. Auch in „Lighting“, das in Zusammenarbeit mit dem Vietnam National Opera Ballet entstand, geht es um Gefühle: Druck und Explosion. » weiterlesen
CADAM fragt im Einstein nach FrauenbildernGermania, wer bist du wirklich?
Es riecht appetitlich nach frischer Wäsche, als wäre man mitten in einem duftenden Werbespot für Weichspüler. An mehreren Leinen hängt Damenwäsche, von Dessous bis Tanzkleidchen. Darunter beschwört der Performer Martin Hansen tanzend und redend „Germania - Next Topmodel“. Das junge Münchner Künstlerkollektiv CADAM versammelt in seinem Text deutsche Frauenbilder der letzten 200 Jahre, leider ohne erkennbaren Nutzwert. » weiterlesen
Zeichnungen von Sepp Mauder bei Truk TschechtarowAls der FC Bayern noch linke Läufer hatte
Die Ausstellung "Bei den Rothosen" präsentiert Sportillustrationen und Karikaturen des Münchner Zeichners Josef "Sepp" Mauder. Sie erzählen viel von der Geschichte des FC Bayern. » weiterlesen
Zur Schenkung der Sammlung Goetz an den Freistaat BayernBeispiellose Offensive für die Medienkunst in München
Was für ein Geschenk! Seit Gabriele Münter der Landeshauptstadt 1962 einige hundert Werke des Blauen Reiter im Gesamtwert von 200 Millionen Mark vermachte und Lothar Günther Buchheim 1995 dem Freistaat über tausend Werke der Brücke sowie seine volks- und völkerkundliche Sammlung im Gegenwert von 100 Millionen Euro dem Freistaat als Dauerleihgabe übereignete, hat Bayern dergleichen nicht mehr erlebt. » weiterlesen
"Jetzt das Paradies. Eine Rehab-Oper" im Schwere ReiterAlles krank, alles. Nur die Oper ist immerhin stabil untot
Willkommen im Irrenhaus der Gesundheit! Das neueste Musiktheaterstück der Micro Oper München im Theater `Schwere Reiter´ nennt sich nämlich Rehab-Oper. Cornelia Melian und ihr Team widmeten sich darin der Schwester der Effizienz, der Krankheit, also der Gesundheit – etwa Operngesundheit? Nach Wagner ist das Wort ja eigentlich nicht denkbar. Eher war es doch: Spiel mir das Lied vom Burnout - sozusagen das Lied von der Rehabilitation ruinierter menschlicher Leistungsträger. Und zuletzt schien nach aller Krankheit einzig gesund: das Nichts. » weiterlesen
Neue Malerei von Ulrich Erben bei Walter StormsDie Strenge der Form
Die Ausstellung "in augenhöhe" zeigt jüngere Arbeiten des Malers Ulrich Erben. Sie beweist, dass die Einhaltung strenger formaler Prinzipien nicht langweilig sein muss. » weiterlesen
Titilayo Adedokun in der Jazzbar VoglerWie gern wär' man der Tropfen auf der Haut von Miss Ohio
Noch einmal die Mikrofone zurechtgerückt. Mit prüfendem Blick steht Sängerin Titilayo Adedokun vor der Bühne der Jazzbar Vogler. Ihre Aufmerksamkeit ist ganz beim Klang eines Stücks, das ihre Musiker gerade anspielen. Offenbar ist nun alles so, wie es sein soll. Die Frau mit der Samtstimme nimmt ihren Platz im Zentrum der Band ein. Das erste Vokalstück „How I wish“ singt sie erstmals live. So kann sich auch Komponist Juanito Heldmann unmittelbar einen Eindruck machen. Er sitzt an diesem Abend im Publikum. » weiterlesen
Kurt Elling in der UnterfahrtSo einer sieht sogar am Tambourin cool aus
Erwartungshaltung hautnah erlebbar: Der Jazzclub Unterfahrt ist bis auf den letzten Platz besetzt. Gespanntes Warten auf Kurt Elling. Viele Sänger der Münchner Jazzszene sind auch da, um den neuesten Coup ihres erfolgreichen Kollegen live zu hören. Besonders der weibliche Teil des Publikums bekommt schon mal glänzende Augen. Als wäre ihr völlig klar, dass nun endlich der Star-Sänger auf die Bühne muss, hält Christiane Böhnke-Geisse ihre Anmoderation heute besonders kurz. Sie weiß, sie muss nicht viel sagen zu diesem Mann, den hier jeder längst kennt. » weiterlesen
Artlabor untersucht Integration und FremdenfeindlichkeitWo will ich sein? Wo darf ich bleiben? Und bleibe ich ich?
In der Gruppenausstellung "Ausländer bevorzugt" stellen sieben in München lebende Künstler ihre Positionen zu Einwanderung, Integration und Fremdenfeindlichkeit vor. » weiterlesen