Viertel
"not in my name" von Dali Touiti im Schwere ReiterKosmische Körperszenen
In die schwarze Ursuppe der Nacht fällt ein erstes Wort: Held. Einsetzender Groove. Ein zweites, zuerst nicht zu identifizierendes Wort. In seiner dämonisch, elektronisch zerlegten Codierung erkennen wir: Dreck. Dann wurde Licht. Der Tänzer und Choreograf Dali Touiti zeigte im Schwere Reiter „not in my name“. » weiterlesen
"Hello my name is - German Graffiti" von Stefan Pohl im Maxim-KinoKunst oder doch Schmiererei?
Das mehr als 100 Jahre alte Münchner Maxim-Kino zeigt den Dokumentarfilm "Hello my name is - German Graffiti". Anschließend geht der Film auf weltweite Kinotour. Regisseur Stefan Pohl versucht darin das gesamte Spektrum einer Kunstform aufzuzeigen, die sich "auch mal über die Grenzen der Legalität hinwegsetzt". » weiterlesen
Zur Ausstellung „I live in the East but my Heart is in the West“ in der Pasinger FabrikDeutsche Menschen, was ist das eigentlich?
Am 12. Mai 2015 begehen Israel und Deutschland den 50. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen. Zwei spannende und umfangreiche Veranstaltungen würdigen in der Pasinger Fabrik dieses Datum und laden zu Austausch, Nachdenklichkeit und: Heiterkeit. Am 26. März eröffneten der Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Ludwig Spänle und der israelische Generalkonsul in München Dan Shaham „Mazal Tov!“ ein Festival mit Musik, Performance, Tanz, Lesungen und Diskussionen und „I live in the East, but my Heart is in the West“, eine Ausstellung, kuratiert von Anna Zanco-Prestel und Doron Polak. » weiterlesen
"Arabien im Fokus" in der MuffathalleSie können auch anders
Vier Araber und eine leere Bühne, kann das gut gehen? Es kann, und wie. Der tunesische Choreograf Radhouane El Meddeb eröffnete mit seinem Stück "Au Temps où les Arabes dansaient" die Reihe "Arabien im Fokus" in der Muffathalle, die in Kooperation mit dem Dance-Festival und Accesstodance entstand - und rettete damit schon mal das Münchner Tanzjahr. Selten gaben tanzende Männer solchen Anlass zur Begeisterung. » weiterlesen
Arabischer Tanzfrühling im Schwere ReiterFreiheit gibt es nur im Männeranzug
Am Valentinstag, also am 14. Februar 2015, eröffneten Ali Moini, Hafiz Dhaou und Aicha M'Barek mit politisch inspirierten Darbietungen die Reihe "Step on Common Grounds" in der Villa Stuck. Nun gab die marokkanische Choreografin Bouchra Ouizgen Einblicke in die Welt der Frauen: "Madame Plaza" stellt drei Aïta vor, Sängerinnen und Tänzerinnen des ältestes Kabaretts von Marrakesch. Deren Künste entsprechen nicht unbedingt europäischen Gewohnheiten, weswegen im Schwere Reiter ein eher verwirrtes Publikum zurückblieb. Berührend war die Vorstellung trotzdem. » weiterlesen
Neue Galerie "Samsa G. Tuchwaren" in der Schlafwagenfabrik NeuaubingAbgründige Eleganz des Stillstandes
Hundert Jahre alt wurde letztes Jahr das Schlafwagenausbesserungswerk in Neuaubing, und 13 Jahre war es bereits leer gestanden. Das musste natürlich früher oder später so einem wie dem Hallenmogul Wolfgang Nöth aufgefallen sein. Nach langwierigen, von Misstrauen geprägten Verhandlungen mit der ehrenwerten Altaubinger Gesellschaft ging nach einem Antikmarkt (ohne fliegende Händler) jetzt eine bemerkenswerte Galerie an den Start. » weiterlesen
Karl Stankiewitz zur Gründung der Kabarett-Legende "Rationaltheater" vor 50 JahrenDie schärfste Nummer von ganz Schwabing
Am 28. Januar 1965 eröffneten drei Ex-Studenten in der Hohenzollernstraße ein neues politisch-satirisches Kabarett. Sie nannten es „Rationaltheater“. Es war anders als die anderen. Es war von vornherein direkter, aggressiver, konkreter als zum Beispiel die bis dahin tonangebende, nur Häuserblocks entfernte „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“, die gerade ihre erste Krise hatte. » weiterlesen
"Gankino Circus" im Fraunhofer bei den VolksmusiktagenBeseelt ungerade mit den vier heiligen drei Vögeln
Die grauen Tage, bevor es zu Lichtmeß wieder freundlicher wird, verbringen wir gerne im Fraunhofer Theater bei den Volksmusiktagen und lassen uns dort ordentlich einheizen. Ein paar ganz dicke Scheite legten gleich zum Auftakt der diesjährigen Volksmusiktage vier Burschen aus Franken auf, die sich seit Kindertagen kennen. Und ihrer Band „Gankino Circus“ ist es auch übrigens zu verdanken, dass Dietenhofen, ihr Heimatort, im berüchtigten mittleren Westen Frankens gelegen, das Zentrum des nicht weniger berüchtigten „Franconian Boogaloo“ geworden ist. Aber das ist ja bekannt, epochale Musikstile haben ihre eigenen Städte, das weiß man. Memphis, London, Seattle… » weiterlesen
"Schlagobers" von Richard Strauss mit dem Gärtner-Ensemble in der ReithalleSahnebombe aus skurriler Mixtur
Richard Strauss nannte sein Ballett „Schlagobers“ selbstkritisch eine „läppische Konditorei-Angelegenheit“. Wenn man es wortgenau choreographiert, dann gäbe es darin blumengeschmückte Fiaker zu sehen und jede Menge Leckereien: Lebkuchen, Zwetschgenmännchen, Bonbons, Torten und jene riesigen Töpfe, in denen die köstliche Sahne zum Naschen bereit steht, die man in Österreich Schlagobers nennt. Um dieses Ambiente herum eine Tanzgeschichte zu basteln, ist schon sehr mutig. Ein Firmling nascht beim Kaffeehausbesuch zu viel von allem, was einen Krankenhausaufenthalt unumgänglich macht. Es ehrt den Choreographen Karl Alfred Schreiner, „Schlagobers“ für das Gärtnerplatztheater in der Reithalle wiederentdeckt zu haben. Auch wenn man danach keine große Lust mehr verspürt, sich erneut damit beschäftigen zu wollen. » weiterlesen
"Pension Schöller" in der DrehleierEin toller Spaß ist doch diese Verrücktheit!
Eine zeitreisende Pension mit ihren eigenwilligen Gästen macht in der Drehleier Halt: Die unsterbliche „Pension Schöller“. Theaterchef Werner Winkler inszeniert den Dauerbrenner des deutschsprachigen Boulevard-Theaters in seiner ursprünglichen Fassung aus dem Jahre 1890 mit Frische, Witz und Tempo. Verblüffend. Ohne Konstruktionen oder zeitliche Anpassungen eines Regietheaters gelingt mit Werktreue zum alten Stoff die Animation einer Posse über moderne Zeiten. » weiterlesen