"Die Spur des Schweigens" von Amelie FriedErmittlerin mit Nebenwirkungen
Amelie Fried hat einen lesenswerten Unterhaltungsroman über eine Jourmalistin und ihre Recherchen zu sexuellem Missbrauch geschrieben – und versucht damit, Lernprozesse in Sachen weiblicher Solidarität anzustoßen. » weiterlesen
Kleists "Erdbeben" am ResidenztheaterZeitgenossen im Ausnahmezustand
Rasender Stillstand, ein Text wie ein düsterer Song: Ulrich Rasche treibt am Residenztheater im "Erdbeben in Chili" einer Kleist-Novelle die Handlung aus und kommt damit Heinrich von Kleist beunruhigend nahe. » weiterlesen
Ballern
Flagge verbrennen im Olympiastadion
Münchner Volkstheater mit "Das hässliche Universum"Revue zum Ende der Geschichte
Das Volkstheater probt den Weltuntergang in satten Farben und mit viel Musik in Laura Naumanns "Das hässliche Universum". Inszeniert hat's Sapir Heller, als schrille Revue zum Ende der Geschichte. » weiterlesen
Taboris "Goldberg-Variationen" im Garten des VolkstheatersPassion in der Westentasche
Alles auf Neubeginn: Mit George Taboris "Goldberg-Variationen" feiert das Volkstheater zu ungewöhnlich frühem Zeitpunkt seine erste Premiere der neuen Spielzeit - und die erste nach dem Corona-Tiefpunkt. Keine Notlösung, ein Hingucker. » weiterlesen
Sie spielen wieder (ein bisschen)
Ausstellung "Democracy will win" im LiteraturhausDemokratie im Wandel ihres Verfechters
„Not ‚America first‘ but ‚Democracy first’ and ‘Human dignity first’ is the slogan which will really lead America to first place in the world.” Dieses Zitat stammt nicht etwa von Trump-Herausforderer Joe Biden, sondern von Thomas Mann und ist aus dem Jahr 1941. Der Einsatz des Schriftstellers für die Demokratie – er lebte von 1938 bis 1952 im US-Exil – hat in den letzten Jahren enorm an Aktualität gewonnen. Das Literaturhaus widmet ihm deshalb unter dem Motto „Democracy will win“ eine Ausstellung, die wort- und bildreich in die Mitte des 20. Jahrhunderts entführt. Star der Schau ist die Villa, in der die Manns während und nach dem Zweiten Weltkrieg wohnten. » weiterlesen
Willy Achtens Roman "Die wir liebten"Bilderstrom ins Verbrechen
Deutsche Kinderheime in der Nachkriegszeit stellt man sich rau vor. In manchen von ihnen geschahen jedoch richtige Verbrechen, wie die Pharmazeutin Sylvia Wagner vor wenigen Jahren herausfand: Medizinisches Personal in Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen testete zwischen 1950 und 1975 an den anvertrauten Kindern Psychopharmaka, Schlafmittel und Neuroleptika. Diesem Stoff hat der rheinische Autor Willy Achten nun seinen fünften Roman „Die wir liebten“ gewidmet. Bemerkenswert an seiner Erzählung ist vor allem der lange, emotionale Anlauf. » weiterlesen
Karl Stankiewitz über die Pest, den "schwarzen Tod"Eine Seuche, die fromm und verzweifelt macht
Die älteste und furchtbarste aller Plagen der Menschheitsgeschichte hat, vor allem im späten Mittelalter, große Bevölkerungsteile ausgelöscht. Das Robert-Koch-Institut schätzt die Zahl der Todesopfer infolge der drei historischen Pandemien auf weit über hundert Millionen. Und immer noch nicht ist die Pest endgültig besiegt. » weiterlesen