Musik
"Arabella" von Richard Strauss bei den Salzburger OsterfestspielenMankos und Missverständnisse im Preußentakt
Christian Thielemann sah das Ganze pragmatisch: „Renée Fleming und ich hatten einen alten Wunsch, irgendwann die „Arabella“ zu machen. Jetzt hatte sie Zeit, der Strauss-Geburtstag steht bevor, und mit Thomas Hampson konnten wir für sie den perfekten Bühnenpartner finden.“ Gesagt, getan. Mit „Arabella“ von Richard Strauss die Salzburger Osterfestspiele zu eröffnen, ergab schließlich auch Sinn. Dass sich die Zustimmung des Publikums in Grenzen hielt, hatte seine Gründe. Für die Inszenierung von Florentine Klepper gab es Buh, was insoweit überraschte, da Regie eigentlich nicht stattfand. » weiterlesen
"The Man Behind", ein Tribute an Billy Strayhorn in der UnterfahrtMit dem A-Train der Dekonstruktion zur Kunst
Der Sänger Thomas de Lates mit einem Traumtrio, wunderbar neu entdeckten alten Hits wie auch selten gespielten, erlesenen Stücken von Billy Strayhorn, versetzte die Unterfahrt in einen Zustand der Glückseligkeit. Und doch geboren aus Melancholie. Pianist und Arrangeur der kürzlich erschienenen CD „The Man Behind“ Andy Lutter gelang das Wunder einer Klangabbildung von der Big Band in die größte der kleinen Formen, das Trio. » weiterlesen
The Stranglers in der TheaterfabrikIn der Sonne platzt der Punk-Knoten
Sie sind Punkrocker der ersten Stunde, aber seit jeher unberechenbar: Die Stranglers verunsicherten schon in den 70ern ihr Stammpublikum durch heftige musikalische Flirts mit dem Pop-Genre. Texte und Attitüde waren stets komplexer als es der Lederjackenfraktion recht war. Und als nun in der Münchner Theaterfabrik endlich zur Eröffnung die Kirmesorgel von Dave Greenfield erklingt, wirkt es bei "Toiler On The Sea" zunächst so, als wolle man in einen Brecht-Weill-Liederabend einsteigen. » weiterlesen
Sasha Waltz mit "Dido und Aeneas" von Henry Purcell an der StaatsoperGriffe nach Macht, Liebe - und ins Leere
Nach der Premiere im Jahr 2005 zeigte die Compagnie Sasha Waltz & Guests am 8. April ihre choreographische Oper „Dido & Aeneas“ zu der Komposition von Henry Purcell erstmals in München. Die musikalische Ausführung oblag der Akademie für Alte Musik Berlin und dem Vocalconsort Berlin, beide unter der Leitung von Christopher Moulds. Das Warten hatte sich gelohnt – das Publikum in der ausverkauften Staatsoper erlebte einen beeindruckenden, temperamentvollen Abend. » weiterlesen
Interview mit Peter Ruzicka, Intendant der Münchener Biennale"Die letzte Frage lautet immer: Warum komponieren Sie eigentlich?"
Seit 1996 moderiert Peter Ruzicka, Komponist und Künstlerischer Leiter der Münchener Biennale, die Klangspuren-Konzerte. Ruzicka hat neben der Ausbildung am Hamburger Konservatorium und Kompositionsstudien bei Hans Werner Henze und Hans Otte Rechtswissenschaften studiert und wurde mit einer Arbeit zum Urheberrecht promoviert. Seine eigenen Werke, darunter viele Solo- und Kammermusiken und Orchesterwerke sowie zwei Musiktheaterstücke, Celan (Uraufführung 2001) und "Hölderlin. Eine Expedition" (2008), wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Anne Mazuga vom Kulturvollzug sprach mit Peter Ruzicka, der heuer nach der 14. Münchener Biennale für Musiktheater die Intendanz abgibt. Das Festival vom 7.-23. Mai 2014 trägt das Motto "Außer Kontrolle". » weiterlesen
Peter Brötzmann und ICI Ensemble im AmpereEine Stahlsuppe, in der man hätte sterben mögen
Abseits seiner gewohnten Wege auf der Stahlstraße seines "Industrial" Free Jazz hat Peter Brötzmann in München, im Ampere haltgemacht. Wie immer hatte er schreiende Hochöfen, knirschende Kräne, rotflüssige Cluster und den Geruch von Kohlenstoff dabei. Mit ihm auf der Bühne war das Beste an Erzen, die das schöne Voralpenland zu bieten hat, um selbst die abartigsten Klang-Legierungen herzustellen: das ICI Ensemble. » weiterlesen
Singer-Songwriter Kae Sun vor seinem Münchner KonzertZurückhaltend und mächtig präsent
Es ist sein erstes Mal in Deutschland, aber es ist nicht so, dass er keine Vorstellung von Deutschland hätte. "Meine Eltern haben sich in Deutschland kennengelernt", sagt Kae Sun (30), in Kanada aufgewachsener Sohn ghanaischer Eltern. "Sie haben dort gemeinsam gelebt, und meine älteren Geschwister sind dort geboren." In Dortmund lebte die Familie. Mit der Kultur sei er daher ein bisschen vertraut, sagt er, er habe schon viel von Deutschland gehört. » weiterlesen
"La clemenza di Tito" an der Staatsoper mit dem GeneralmusikdirektorPetrenko kann auch Mozart, der Sesto ist ein Herzerl
Dass er die Klangabenteuer der Spätromantik wie kaum ein anderer beherrscht, ob sie nun von Wagner, Strauss oder Mahler sind, hat Münchens neuer Generalmusikdirektor zu Genüge unter Beweis gestellt. Bei Mozart aber kommt es nicht auf Effekte an, bei ihm ist, wie Hildesheimer es einst formulierte, „alles fremd, alles unheimlich - und vor allem wesentlich.“ » weiterlesen
Peter Eötvös bei "musica viva" im Herkulessaal der ResidenzAls sei im Februar der Frühling ausgebrochen
Ein Wochenende mit großen Werken und großen Namen bei "musica viva" im Herkulessaal der Residenz. Der ungarische Komponist Péter Eötvös, dessen komisch-utopische Oper, „Die Tragödie des Teufels“ 2010 an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt wurde, dirigierte zwei eigene Violinkonzerte, „Seven“ und „DoReMi“, Helmut Lachenmanns „Zwei Gefühle“ und Wolfgang Rihms „In-Schrift 2“ » weiterlesen
Stromae in der MuffathalleDer neue Jacques Brel weiß, was er im Leben will
Die Belgier feiern den Ausnahmemusiker Stromae bereits als neuen Jacques Brel. Zu recht! Der Mann hat Themen, Texte und eine gewaltige Stimme. Beim Konzert in der Muffathalle zeigt er, dass er auch alleine fasziniert. » weiterlesen