Musik
Hans Henning Paars letzter Tanzabend für den Gärtnerplatz: Manchmal wurde auch getanzt
Wenn Ballettchef Hans Henning Paar nach fünf Jahren seinem Intendanten Ulrich Peters nach Münster folgt, geht am Gärtnerplatztheater ausnahmsweise einmal keine Ära zu Ende. Zu unterschiedlich war das, was Paar und seine Compagnie angeboten hatten: zumeist gefällige Virtuosität, oft heiter, dann wieder verstörend in ihren verwirrend bedeutungsschwangeren Inhalten. » weiterlesen
"Rheingold"-Auftakt zu Wagners Ring am Nationaltheater: Regie im Boulevard-Stil, aber Rettung durch großartigen Nagano
Die ersten Highlights setzte die Musik. Den vielleicht berühmtesten Es-Dur-Dreiklang der Opernliteratur, der sich langsam zu einer wogenden Melodie steigert, bewältigte das Bayerische Staatsorchester wunderbar fließend. Bereits in diesen Anfangsminuten deutete sich an, wer bei der Premiere von Wagners „Rheingold“ im Nationaltheater als Sieger vom Platz gehen sollte. » weiterlesen
Geschwister Well ordnen sich neu in den Kammerspielen: Mit dem Schürhaken auf den kleinen Stofferl
Als Kinder haben sie dieses Lied gehasst: Das bekennen Moni und Stofferl Well unisono. Und doch ist „Fein sein, beinander bleibn“ jetzt der Titel eines Hausmusikabends, den sechs der 15 Well-Geschwister mit Regisseur Franz Wittenbrink an den Kammerspielen erarbeiten. Da sind sie nicht die Biermösl Blosn oder die Wellküren, sondern spielen eine Familienaufstellung der besonderen Art: ohne Hellinger-Therapie, dafür mit viel Musik. Diesen Sonntag ist Uraufführung. » weiterlesen
Gidon Kremer und Martha Argerich im Herkulessaal: Rattenfänger und energischer Engel
Sie haben zusammen CDs aufgenommen, und immer, wenn man sie live erlebt, wird sofort klar: Weltklasse-Geiger Gidon Kremer und Klavier-Ikone Martha Argerich sprechen eine gemeinsame Sprache, trotz scheinbar total gegensätzlicher Ausdrucksqualitäten. Gidon Kremer sucht die Stille. Effektvolles Auftrumpfen ist nicht seine Sache. Und dennoch schafft er es mühelos, die Zuhörer zu umgarnen. Ein Rattenfänger, dem man sich nicht entziehen kann. Ganz anders Martha Argerich: noch immer ein feuriger Engel, spontan, energisch, zupackend. » weiterlesen
"pianopossibile" im "i-camp": Neue Musik auf der Suche nach Publikum und Jugendlichkeit
München friert bei sibirischer Kälte, doch im i-camp, „drunt' in der Au“, schimmern vom Westwind aus Amerika, Schottland und Hamburg herein gewehte „Silberstreifen“ im gleichnamigen Konzert der Münchner Neue-Musik-Band „pianopossibile“. » weiterlesen
Ein Veranstalter zur überkochenden Jazz-Debatte: "Der Idealist Hornstein hat recht. Aber viele Musiker sind wie Texter ohne Text"
Seit Tagen streitet man in München um Gegenwart und Zukunft des Jazz: Ist die Szene längst kaputt? Fall ja, wer trägt daran Schuld? Nach unserem Autor Ssirus W. Pakzad im Kulturvollzug vom 2. Februar schreibt nun Thomas Vogler, Gründer und Betreiber der Jazzbar Vogler, warum die Kritik an der Szene teilweise berechtigt ist - und was jetzt zu tun bleibt. » weiterlesen
Morgenröte, Schamesröte: Der „BMW Welt Jazz Award“ lockt immer mehr Menschen aus allen Gesellschaftsschichten an
Da steht der Gegenbeweis. Er ist einige Hundert Meter lang und ziemlich ungeduldig. Der Doppelkegel der BMW Welt kann gerade mal etwas mehr als fünfhundert Zuhörer in sich aufnehmen. Im nebenan befindlichen Auditorium des Gebäudes aber scharren deutlich mehr Menschen mit den Füßen und warten darauf, dass sich die Türen endlich öffnen. Sie sind neugierig auf Klänge, die, glaubt man bestimmten Medien, eigentlich nur elitäre Minderheiten interessieren sollten. » weiterlesen
Staatsballett mit modernen Klassikern und Versen von Wondratschek im Prinze: Fish, Chips und Cappuccino
Zwei englische und ein italienischer Choreograf bestreiten den neuen vierteiligen Abend des Bayerischen Staatsballetts. Der Mix ist unvernünftig – und macht daher relativ viel Spaß. » weiterlesen
Dear Reader im Atomic - Südafrikanische Tierwelt, mittendrin eine Blume
Dear Reader sind Südafrikas bezauberndster Export. Auf ihrer aktuellen Tour erfreut die Band mit launigem Indie-Pop. Beim Konzert im Atomic Café am Sonntag durfte der aufmerksame Zuschauer auch noch etwas Anderes bemerken. » weiterlesen
Ausnahmemusiker mit schwachem Abend: Das Jerusalem Quartett in München
Vor 18 Jahren haben sie sich gefunden. Da waren die Mitglieder des Jerusalem Quartetts noch Teenager. Mittlerweile gehören sie zu den Besten ihres Fachs, auch wenn sie vor zwei Jahren den Bratscher Amihai Grosz an die Berliner Philharmoniker verloren. Ori Kam ersetzt ihn, ohne dass künstlerische Einbußen zu bemerken wären. » weiterlesen